Top-Beiträge

Links

Therapiefortschritt für Parkinsonkranke: THS-Verfahren wurde verbessert

Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz haben eine wesentliche neue Erkenntnis zur Funktionsweise des Gehirns erzielt: Der sogenannte Nucleus subthalamicus, ein Nervenkern im Stammhirn, reguliert sowohl die Geschwindigkeit, mit der Bewegungen ausgeführt werden, als auch die Geschwindigkeit von Prozessen der Entscheidungsfindung.

Das erfolgt, so das neue Forschungsergebnis, unabhängig voneinander. Dieses Wissen ist Grundlage für eine verbesserte Form der Tiefenhirnstimulation, mit der Bewegungsstörungen bei Parkinson-Betroffenen jetzt noch gezielter behandelt werden können.

Zu den typischen Parkinson-Symptomen zählen motorische Störungen. In vielen Fällen zeigt sich bei den Betroffenen eine Verlangsamung der Bewegungen. Ein etabliertes Therapieverfahren dieser Bewegungseinschränkungen ist die Tiefenhirnstimulation, kurz THS.

Bei der umgangssprachlich auch als Hirnschrittmacher bezeichneten Behandlungsform wird der Nucleus subthalamicus in den Basalganglien des Gehirns elektrisch stimuliert, um insbesondere die Bewegungsgeschwindigkeit zu verbessern. Der Nachteil: Bei einigen THS-Patienten kommt es gleichzeitig zu einer unerwünschten Beschleunigung der Entscheidungsfindung.

Die Studienergebnisse stellen einen vielversprechenden Ansatz dar, um die THS weiterzuentwickeln.  So konnten die Teilnehmer Bewegungen schnell ausführen, ohne dass sie gleichzeitig Entscheidungen schneller treffen mussten und umgekehrt. 

Morbus Parkinson ist mit rund 300.000 Betroffenen nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung in Deutschland. Neben der Bewegungsverlangsamung können weitere motorische Störungen wie beispielsweise eine zunehmende Muskelsteifheit, Zittern sowie eine instabile Körperhaltung auftreten.

Die THS kommt in der Regel zur Anwendung, wenn die medikamentöse Parkinson-Therapie nicht mehr ausreichend ist und die Betroffenen deshalb an Lebensqualität verlieren. In einem operativen Eingriff werden dabei unter Vollnarkose zunächst kleine Elektroden im Gehirn platziert. Diese werden mit einem Impulsgenerator verbunden, der auf dem Brustkorb implantiert wird. Die THS-Therapie ist vollständig reversibel – der Hirnstimulator kann abgeschaltet und wieder komplett aus dem Körper entfernt werden.

Quelle: Universitätsmedizin Mainz

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Blog Stats

679852
Total views : 8754012

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.