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Trotz guter Wirtschaftslage nimmt die Kinderarmut in Deutschland weiter zu

Die Bertelsmann-Studie vom 12.9.2016 stellt nüchtern fest, dass die Kinderarmut seit 2011 auf Bundesebene weiter zugenommen hat. Fast 15 % der Kinder wachsen in Familien auf, die auf Hartz IV angewiesen sind. Zu 86 % handelt es sich dabei um Kinder aus Familien mit mehr als zwei Kindern oder von Alleinerziehenden. – Die Studie bestätigt: „Die Armutsfolgen werden bisher nur lückenhaft erforscht.“

Der stellv. Vorsitzende des „Verband Familienarbeit“, Dr. Johannes Resch, meint dazu:
„Die Kritik an der mangelhaften Erforschung der Folgen von Kinderarmut ist berechtigt. Es spricht vieles dafür, dass Probleme, die sich im Jugendalter zeigen, wie fehlender Leistungswille oder Neigung zu Drogenkonsum, durch die gesetzlich geförderte Familienarmut infolge geringerer Entfaltungsmöglichkeiten in der Kindheit. wesentlich begünstigt werden.“
Dr. Resch gibt weiter zu bedenken:
“Schon eine Familie mit zwei Kindern liegt bei einem Durchschnittsverdienst trotz Kindergeld unter dem steuerrechtlichen Existenzminimum. Bei drei Kindern gerät sie an die Hartz IV-Schwelle.
So lässt unsere Gesellschaft ihren eigentlichen Leistungsträgern keinen Entfaltungsspielraum. Ohne funktionierende Familien hat sie aber keine Zukunft. Hartz IV ist kein geeignetes Mittel zur Bekämpfung der Kinderarmut, weil es die Ursachen nur verschleiert. Nur eine finanzielle Anerkennung der im Dienste der Allgemeinheit erfolgten Erziehungsleistung kann Gleichberechtigung für Eltern herstellen.
Der Verband Familienarbeit weist schon seit Jahrzehnten daraufhin, dass im Rahmen unseres Sozialsystems der Gewinn aus der Kindererziehung vergesellschaftet wurde, während die Kosten ganz überwiegend weiter den Eltern überlassen blieben. Diese Enteignung der Eltern betrachtet unser Verband als den Hauptgrund für die zunehmende Familienarmut, die sich eben dort am deutlichsten zeigt, wo die Elternarbeit am stärksten ins Gewicht fällt.“
Daraus zieht Resch das folgende Fazit: 
„Solange die gesamte gesetzliche Alterssicherung einer Generation allein von den Kindern dieser Generation getragen werden muss wie in unserem Sozialsystem, ist zu fordern, dass sich auch alle Erwerbstätigen an der Finanzierung der Kindererziehung beteiligen. Das ist nur durch eine angemessene Honorierung der elterlichen Erziehungsleistung einschließlich eines entsprechenden Rentenanspruchs und angemessener Vergütung der Sachkosten der Kinder möglich.
Die demütigende Behandlung von Alleinerziehenden und Mehr-Kind-Eltern durch Hartz IV würde dann überflüssig. – Leider geht die aktuelle Familienpolitik genau den entgegengesetzten Weg, wie z. B. die gezielte Diskriminierung von Mehr-Kind-Familien durch das Elterngeldgesetz zeigt.“
Quelle: Verband Familienarbeit –  Foto: Dr. Edith Breburda

Kommentare

11 Antworten

  1. Deutscher Ökonomenkrieg
    Der offene Streit unter Wirtschaftswissenschaftlern markiert eine zunehmende Uneinigkeit innerhalb der deutschen Eliten über die Europapolitik
    08.07.2012 – http://www.heise.de/tp/blogs/8/152351
    In der Krise zeigen sich die wahren Neoliberalen
    Während amerikanische und britische Politiker in der Wirtschaftskrise versuchten, keynesianische Wirtschaftstheorien anzuwenden, hielten deutsche Politiker fast ausnahmslos am neoliberalen Wirtschaftsmodell fest
    20.06.2012 – http://www.heise.de/tp/artikel/37/37079/1.html
    Nachdenken über Deutschland
    Nobelpreisträger wie Joseph Stiglitz oder Paul Krugman, James K. Galbraith oder in Deutschland Heiner Flassbeck, Peter Bofinger oder Gustav
    18.04.2012 – http://www.heise.de/tp/artikel/36/36784/2.html
    Ist Deutschlands Sparsamkeit schuld an den Problemen?
    Es mehren sich die Stimmen, die Deutschlands Sparsamkeit und Lohndumping als Krisenmotor sehen
    04.03.2010 – http://www.heise.de/tp/artikel/32/32198/1.html
    Gegen die deflatorische Austeritätspolitik!
    Hartz IV ist gescheitert! Eine wissenschaftliche Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Arbeitsmarktreformen das Gegenteilige bewirken! BITTE TEILEN und dabei helfen die wichtige Studie zu verbreiten! http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/studie-hartz-iv-ist-gescheitert-9001546.php
    Die deflatorische Austeritätspolitik: Deflation
    http://www.heise.de/tp/artikel/41/41414/1.html

  2. Kap. 7: Die Zerstörung der Familien (Teil 1) Von dem Autorenteam der Redaktion der „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“14. November 2018 Aktualisiert: 19. März 2019 9:19 Eine stabile Gesellschaft beruht auf stabilen Familien – denn Eltern vermitteln ihren Kindern traditionelle Tugenden wie Dankbarkeit, Geduld, Ausdauer und vieles mehr. Wer die Familien zerstört, zerstört die Gesellschaft.
    https://www.epochtimes.de/wissen/die-zerstoerung-der-familien-a2707413.html
    Politik » Deutschland „Welt“: Kinderhasser haben das Wesen der Familie nicht einmal begriffen Von Reinhard Werner25. März 2019 Aktualisiert: 25. März 2019 20:20 In einem Kommentar für die „Welt“ bescheinigt Claudia Becker der neuen deutschen Wortführerin des Antinatalismus, Verena Brunschweiger, sie kultiviere das „uralte patriarchalische Frauenbild“ vom „unmündigen Weib, das erzogen werden muss“. Von realem Familienleben habe sie keine Ahnung.
    https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/welt-kinderhasser-haben-das-wesen-der-familie-nicht-einmal-begriffen-a2834856.html
    Brunschweigers Anti-Kinder-Ansatz: Elternbeirat möchte bekennende Feministin als Lehrerin loswerden
    Epoch Times3. Mai 2019 Aktualisiert: 3. Mai 2019 16:41
    Frau Dr. Brunschweiger bestätigt, dass sie ihre Schüler als potentielle Adressaten ihres antinatalistischen Ansatzes sieht.
    https://www.epochtimes.de/politik/europa/bild-zu-steuerreform-oesterreichs-kanzler-schafft-in-einem-jahr-was-angela-merkel-in-14-jahren-nicht-schafft-a2875210.html

  3. Angela Merkel ist eine persönliche Freundin der Bertelsmann-Chefin. Somit kann davon ausgegangen werden, daß diese „Studien“ nur so abgefaßt werden, daß jedwede Gefährdung der politischen Korrektheit vermieden wird.

  4. Hat dies auf Olet lucernam! rebloggt und kommentierte:
    Das Thema passt zwar nur am Rande in meinen Blog. Wichtig ist es mir trotzdem. Und unterm Strich ein Argument für ein bedingungsloses Grundeinkommen – damit ihnen nicht mehr jeder Euro, den Oma und Opa ihnen zustecken, gleich vom Jobcenter (Wer ist nur auf diesen idiotischen Namen gekommen?) gleich wieder weggenommen wird. Armes Deutschland!

    1. Hier noch ein Beispiel, wie gekürzt wird:
      Meine geistig behinderte Tochter arbeitet 7 Stunden am Tag an der Nähmaschine in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Sie leistet einen Beitrag für die Gesellschaft, indem sie Krankenhauswischtücher und Tierdecken und Hotelwäsche näht. Da sie eine gute Arbeiterin ist, bekam Sie 5,- Euro mehr Lohn. Das Sozialamt wurde informiert und zog dieses Geld wieder von der Grundsicherung wegen Erwerbsminderung ab – rechtens.
      Sie lebt und wohnt in unserem Haushalt.
      Man darf es gar nicht erzählen, weil meine Tochter sonst gar nicht mehr einen Grund zur Anstrengung sieht. Ich gebe ihr die 5,- aus der Haushaltskasse.

      1. ja genau das ist ja das Problem!
        Unsere soziale Hängematte ist sehr, sehr gut und komfortabel dazu.
        Um es mal blöd zu sagen, solange man Hartz IV bekommt, bekommt man überall noch was dazu.
        Die Stadt, das Land, die Träger von egal was geben dazu,.
        Man ist befreit von der Zuzahlung bei den Medikamenten, befreit von der Rundfunkgebühr, man bekommt alle Freizeit- und Betreuungsangebote der Kommunen umsonst, jeder „Schulfreundeskreis“ übernimmt Kosten für Bücher, Workbooks, und gibt einen Zuschuss, wenn es nicht ganz übernommen wird, fürs Schullandheim.
        Weil bei jedem im Kopf ist „Hartz IV = arm, muss man helfen“
        Soweit so gut.
        Nun aber das große Aber.
        Sobald man anfängt, da raus zu wollen, wird alles, aber auch alles verrechnet und dann geht es einem auf einmal viel schlechter, weil einem ja keiner mehr die freiwilligen Wohltaten für arme Leute spendet.
        Ebenfalls konkretes Beispiel:
        Junge alleinerziehende Mutter fängt an zu arbeiten.
        Macht eine kleine Ausbildung, damit sie im Altenheim arbeiten kann.
        Der Verdienst knapp tausend Euro, das ist ungefähr das, was es vorher an Hartz IV gab.
        Nun naht die Ferienzeit, Mutter muss arbeiten, will Kind in kommunaler Freizeit anmelden wie vorher auch, ja, heißt es da „Sie verdienen ja nun, also bitte, das kostet nun aber, und nicht zu knapp, weil wir doch sehen müssen, dass wir für die sozial Schwachen………“

  5. So ist es.
    In Deutschland gibt es Kinderarmut und die Eltern tun viel, um diese zu verstecken.
    Studien zeigen, dass wenige Familien noch in den Urlaub fahren können. Manchmal ein paar Tage. Dabei ist es wichtig, mit der Familie wegzufahren. Es stärkt sehr das Gemeinschaftsgefühl.
    Es ist zum Lebensinhalt der Alleinerziehenden geworden, dem zurückgebliebenden Kind viel zu geben, damit es die Trennung und die Scheidung nicht finanziell zu spüren bekommt.
    Keiner der Freunde soll sagen müssen: „Die können sich jetzt nichts mehr leisten.“
    Deswegen leben viele Familien und Alleinerziehende oft im Dispokredit und können keine Rücklagen schaffen.
    Für die Alleinerziehenden ist es hart, wenn die Nachfragen zur finanziellen Lage der Angehörigen kommen .
    Es kommen oftmals Schuldzuweisungen und Besserwisserei.

  6. Vorsicht!
    Bei sämtlichen „Studien“ der Bertelsmannstiftung ist Vorsicht geboten, denn die politische Ausrichtung dieser Institution, die nur sich selbst kontrolliert, ist ja hinlänglich bekannt. Ein Teil der Zahlen erklärt sich, wenn man sie in Beziehung zu den jeweiligen Ausländeranteilen in der Zusammensetzung der Bevölkerung sieht. Bekanntlich erhalten ca. 25% Prozent aller Haushalte mit türkischen Wurzeln Leistungen nach Harz IV. Diese Haushalte leben zwar offiziell in Armut, sind aber oftmals mit überdurchschnittlichem Kinderreichtum gesegnet. Im Anstieg der Gesamtzahlen spiegelt sich eben auch die Auswirkung der Zuwanderung wieder. Wer sich etwa die Werte für Berlin, Bremen und NRW anschaut, erkennt den Zusammenhang.
    https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Factsheet_WB_Kinderarmut_DE_09_2016.pdf
    Für den Osten gilt dies nur bedingt. Indessen sind dort auch die Lebenshaltungskosten geringer.
    Für die Entwicklung der Kinder ist indessen nicht die materielle, sondern die geistige und moralische Armut das Hauptproblem. Schon Sarrazin hat darauf hingewiesen, daß die Kulturgutscheine für diese Personengruppe in Berlin kaum genutzt wurden, mit Ausnahme der verbilligten Fahrkarten. Geld allein löst kein Problem. Der Niedergang unseres Bildungssystems verschärft noch die Problematik. Wenn dann auch noch das Elternhaus versagt, dann ist es um die Zukunft der Kinder schlecht bestellt.

    1. @hansberndulrich:
      Da ist es wieder. Die gebotene Vorsicht!
      Es ist für eine kinderreiche Familie häufig nicht möglich, den Kindern ein Musikinstrument spielen zu lassen. Es geht Gitarre und Blockflöte und Chor.
      Alles andere ist nicht finanzierbar. Die Eltern müssen sich sehr anstrengen, um den Wünschen, evtl. ein anderes Instrument zu spielen, nachzukommen.
      Meistens helfen dann die guten Großeltern. Ebenfalls helfen diese bei einer Autoanschaffung, Computer, Zimmereinrichtung u.v.m.
      Darum gibt es unter anderem viele Abtreibungen, weil die Frauen nicht immer zu Unrecht nicht wissen, wie sie klar kommen sollen. Ohne andere Hilfsangebote aus der Familie geht es bei vielen nicht. Bei Alleinerziehenden sowieso meistens nicht.
      Dies muss mal zur Kenntnis genommen werden. Es sind verborgene Hilfen für die Familien, die der Staat immermehr ins Abseits befördert.

    2. Man sagt das immer so schön: Es kommt nicht auf das Materielle an!
      Ja stimmt, aber dennoch leben wir in einer Gesellschaft, wo fast jeder diesem Satz zustimmen würde, eventuell ergänzt mit dem Hinweis, wie man selber früher gelebt habe und doch aus einem selber was geworden sei…… aber gleichzeitig hat man eine Gesellschaft des „Haste was, biste was“ gebaut.
      Und in so einer Gesellschaft ist nun mal kein Platz für viele Kinder, weil das zwar wenig verdienende, aber doppelt verdienende kinderlose Paar einfach mehr hat (Dorrotee hat das ja gut erklärt) als das eventuell mit einem etwas besser verdienenden Vater ausgestattete, aber kinderreiche Ehepaar.
      Und ja das ist schon nett gemeint mit den Kulturgutscheinen, aber gehen Sie mal mit 5 Kindern in den Zoo und kaufen jedem Kaninchenfutter ein Eis und jedem eine Cola, da nutzt dann der Kulturgutschein auch nicht mehr viel.

  7. Dann muss man aber auch den Sozialzuzug erklären aus aller Herren Länder, der sich mehrere Ehefrauen leistet und eine Kinderschar als Statussymbol dem deutschen Sozialsystem zumutet. Aktuelles Beispiel Moslem mit 4 Ehefrauen und 28 Kindern und alle leben vom Kindergeld und Sozialhilfe im Gastland. Geld, was der einheimischen Bevölkerung und den Kindern fehlt. Da sollte man sehr klare Regeln schaffen, dass Ausländer, die nicht gewillt sind, ihren Sozialbeitrag zu leisten, auch keinen beanspruchen können.

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