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Türkischer Militärangriff auf den Nordirak im Schatten des Ukraine-Krieges

Glosse von Peter Kiefer

Vor zwei Tagen (am 18. April 2022) marschierten türkische Streitkräfte in den Irak ein. Definitiv ein völkerrechtswidriger Angriff wie der russische Einmarsch in die Ukraine.

Es wird wohl nur wenige Tage dauern, bis der deutsche Bundeskanzler die nächste vom deutschen Steuerzahler erwirtschaftete Milliarde in die Hand nimmt, um den angegriffenen Kurden den Kauf von Waffen (auch schweren) zu ermöglichen.

Wahrscheinlich eher nicht, denn erstens haben die Kurden keinen professionellen Schauspieler an ihrer Spitze, zweitens gibt es keinen so charmanten kurdischen Botschafter in Berlin wie den ukrainischen Herrn Melnyk. Möglich sogar, dass die Kurden nicht mal um deutsche Unterstützung bitten, zumindest nicht in der gleichen höflichen Form, wie es Ukrainer tun.

Allerdings steht besagter Bundeskanzler im Wort: «Wir werden uns nie abfinden mit Gewalt als Mittel der Politik». Vielleicht schickt er seine Außenministerin in die Türkei, um Herrn Erdogan richtig die Leviten zu lesen.

Auch hier: Eher nicht, denn die vom Völkerrecht kommende Frau Baerbock weiß, dass vor der türkischen Grenze noch Millionen ‚Flüchtlinge‘ warten, die ins gelobte Land wollen.

Da aber viele Turnhallen bereits mit richtigen Flüchtlingen aus der Ukraine voll sind, hätten wir echte Probleme: keine Unterkünfte, keine kurdisch-sprachigen Lehrer, außerdem stehen uns Ukrainer kulturell näher als Kurden.

Und leider hat auch die Bundesinnenministerin keine Zeit: sie beschäftigt sich mit Wichtigerem: dem Kampf gegen „rechts“.

Eigentlich ein Dilemma, aber die westliche ‚Wertegemeinschaft‘ hat darin Erfahrung: sie misst mit doppeltem Standard. Genau wie es nach dem völkerrechtswidrigen Einmarsch der Amerikaner und Briten in den Irak keine Sanktionen gegen die Invasoren gab, kein Konfiszieren von amerikanischem oder britischem Eigentum (obwohl es in beiden Ländern auch sog. Oligarchen gibt), so wird auch die Türkei nicht sanktioniert.

Die Kurden sind selber schuld, sich ausgerechnet im Norden des Irak niedergelassen zu haben.

Statt Heuchelei oder Verlogenheit nennen wir es ‚kognitive Dissonanz‘.

Unser Gastautor Peter Kiefer aus Höllstein ist Elektrotechnik-Berufsschullehrer i.R.

Foto: Michael Leh

Kommentare

7 Antworten

  1. Der Sinn dieser „Glosse“ erschließt sich mir nicht. Soll hier vom Ukrainekrieg und den Kriegsverbrechen Putins abgelenkt werden? Allerdings wollen wir festhalten, dass es Donald Trump war, der erst solche türkischen Aggressionen ermöglichte, indem er die Kurden im Irak im Stich ließ.

    Tatsächlich gibt es nichts, was man vergleichend relativieren sollte.

    Zumal der Vergleich auch inhaltlich falsch ist. Die Türkei greift keinen fremden Staat an, sondern mutmaßliche Stellungen der PKK im Irak. Das mag man durchaus zu Recht in Frage stellen. Was man aber nicht bestreiten kann, ist aber folgendes:

    „Abgestimmt hat die Türkei die Operation jedoch mit der Regierung der autonomen Region Kurdistan im Nordirak. Ihr Ministerpräsident Masrur Barzani hatte sich vor dem Beginn der Offensive am vergangenen Freitag in Istanbul mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen.“

    und

    „Offenbar unterstützen irakisch-kurdische Peschmergakämpfer die türkischen Streitkräfte, indem sie sich Kämpfe mit Einheiten der PKK liefern.“

    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/irak-erzuernt-ueber-tuerkische-offensive-gegen-pkk-17967647.html

    Dass die Türkei die territoriale Integrität des Irak verletzt, steht außer Frage. Leider ist der Irak aber nicht in der Lage, auf seinem Territorium selbst für Ordnung zu sorgen. So bleibt nüchtern betrachtet folgendes übrig:

    1. Die Türkei greift kein anderes Land in der Absicht an, es militärisch zu vernichten, wie Putin das tut.
    2. Die Türkei handelt dabei sogar teilweise in Zusammenarbeit mit lokalen demokratisch legitimierten Gruppen.
    3. Dennoch ist das Vorgehen der Türkei falsch und sollte unterbunden werden.

    Mit der Ukraine-Aggression von Wladimir Putin hat das alles aber nichts zu tun.

    1. Dank für dieses klärende Wort.

      Ergänzend zu der hölzernen Glosse ist noch anzumerken: Da versteht es einer schön auszuteilen. Man könnte meinen: Da hat jede Seite sein Fett weg. –
      Wo liegt bei ihm der Stein des Anstoßes?

      „….. Wahrscheinlich eher nicht, denn erstens haben die Kurden keinen professionellen Schauspieler an ihrer Spitze, zweitens gibt es keinen so charmanten kurdischen Botschafter in Berlin wie den ukrainischen Herrn Melnyk. Möglich sogar, dass die Kurden nicht mal um deutsche Unterstützung bitten, zumindest nicht in der gleichen höflichen Form, wie es Ukrainer tun.“

      Da hat jemand etwas gegen Schauspieler mit Profession und Botschafter mit Biss.

      1. Guten Tag,
        unser Blog hat keinen Nachholbedarf in puncto Meldungen gegen Putins Krieg – siehe gestern noch über die Zerstörung des deutschen Kulturzentrums durch russische Truppen: https://christlichesforum.info/ukraine-kulturzentrum-der-deutschen-minderheit-in-mariupol-zerstoert/.
        Aber der ukrainische Botschafter hat nicht nur „Biss“, sondern leider auch eine ausgeprägte Sympathie für den Massenmörder, Judenhasser und NS-Kolloborateur Bandera, zudem verteidigt er das nationalistische Asow-Regiment.
        Das findet inzwischen sogar die linke ´“Frankfurter Rundschau“ nicht mehr ganz geheuer: https://www.fr.de/politik/andrij-melnyk-asow-regiment-ultra-rechts-nationalistisch-ukraine-botschafter-91425243.html
        Auch die Schweizer WELTWOCHE berichtet kritisch: https://weltwoche.ch/daily/gestern-traf-der-ukrainische-berlin-botschafter-die-spd-chefin-saskia-esken-eine-seiner-ersten-reisen-nach-amtsantritt-fuehrte-andrij-melnyk-nach-muenchen-wo-massenmoerder-stepan-bandera-liegt/
        Merken Sie sich: Ich bin auf keinem Auge blind – weder Putinversteher noch Melnyk-Fan.
        Freundlichen Gruß
        Felizitas Küble

          1. Guten Tag,
            mit dem hier mitsprechenden bzw. aus Israel zugeschalteten Schriftsteller Chaim Noll bin ich seit Jahrzehnten im freundschaftlichen Kontakt – und falls Sie es noch nicht bemerkten: Er ist seit Jahren unser Gastautor hier im Blog.
            Freundlichen Gruß
            Felizitas Küble

      2. Entspannen Sie sich: ich habe weder „etwas gegen Schauspieler mit Profession“ noch „Botschafter mit Biss“, aber ich habe etwas gegen Faschisten, egal ob im Kostüm eines Präsidenten oder eines Botschafters.
        Mit freundlichen Grüßen!

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