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Tunesien: Nach dem "arabischen Frühling" wachsen die islamistischen Tendenzen

Tunesien war einst die lebendige Herzkammer des westlichen Christentums. Kirchenvater Cyprian wirkte hier als Bischof, die beiden heiligen Felicitas und Perpetua erlitten das Martyrium und der heilige Augustinus predigte gegen die Irrtümer seiner Zeit.
Von dieser altchristlichen Herrlichkeit ist wenig geblieben. Der Wind pfeift heute durch die Ruinen der Basiliken und Taufhäuser des antiken Karthago nahe der Hauptstadt Tunis. Doch Tunesien ist nicht nur eine viel zu wenig beachtete Schatzkammer christlicher Vergangenheit. Hier glaubt und betet auch heute eine lebendige christliche Gemeinschaft.
Die etwa 25.000 Christen  –  20.000 davon sind Katholiken  –  in dem nordafrikanischen Land mit seinen rund elf Millionen Einwohnern sind fast alle Ausländer.
Der sunnitische Islam Tunesiens gilt als moderat, die frankophonen Eliten des ehemaligen französischen Protektorats sind westlich orientiert. Nicht umsonst nahm der „Arabische Frühling“ hier 2011 seinen Ausgang, ausgelöst von liberalen jungen Studenten. In keinem anderen arabischen Land ist die Stellung der Frau so stark wie hier. Trotzdem prägt der Islam das öffentliche Leben.
Nach der alten Verfassung war Tunesien gar ein islamischer Staat. Konversionen zum Christentum sind für Tunesier – anders als die bewusste Abwerbung vom Glauben – gesetzlich nicht verboten. 
Trotz viel lokaler Harmonie: Nicht nur Christen sind besorgt, in welche Richtung sich Tunesien entwickeln wird. Die ersten freien Wahlen nach dem Sturz des Diktators Ben Ali brachten lange unterdrückte islamische Partei Ennahda an die Macht. Zwar gelten sie als relativ gemäßigt. Doch schweigen sie regelmäßig zu den Übergriffen der Salafisten, die sich besonders bei einfachen Menschen großer Unterstützung erfreuen.
So wurde etwa kürzlich der Geistliche der russisch-orthodoxen Gemeinde in Tunis von ihnen bedroht: Er könne konvertieren, die traditionelle Kopfsteuer für Christen bezahlen oder den Tod wählen.
Solche Extremisten sind sicher nicht repräsentativ. Dennoch nehmen Christen eine zunehmende Islamisierung wahr.
Quelle und vollständiger Artikel hier:  http://www.zenit.org/article-25369?l=german
Autor: Oliver Maksan, Nahost-Korrespondent des kath. Hilfswerks  „Kirche in Not“

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