Auf die naheliegende WELTWOCHE-Frage „Warum sagt Söder das nicht? Warum konzentriert er sich mehr auf das Optische, auf Sympathie?“ antwortet Gauweiler:

„Als aktiver Politiker, der auch noch Ambitionen hat, steht Söder jedoch unter anderen medialen Zwängen. Angesichts der aktuellen publizistischen Landschaft in Deutschland wäre ein klares Bekenntnis zu Trump wie politischer Selbstmord.“

Damit räumt Gauweiler indirekt ein, daß sein CSU-Chef ein prinzipienloser Opportunist und Machtpolitiker ist, dem es nicht um die Sache geht, sondern um seine weitere Karriere, denn schließlich hat er „auch noch Ambitionen“  –  auf „Höheres“ natürlich.

Abgesehen davon hat niemand ausgerechnet vom zeitgeistangepaßten Söder ein Bekenntnis zu Trump erwartet.

Der bayerische Ministerpräsident hätte sich auch einfach darauf beschränken können, sich zum laufenden US-Wahlkampf nicht zu melden und nicht einzumischen, wenn ihm schon der Mut fehlt, sich zugunsten des republikanischen Kandidaten auszusprechen, wie es der klassischen CSU-Linie entspräche, was Gauweiler selber zugibt.