In den USA ist ein Abtreibungsarzt wegen dreifachen Mordes verurteilt worden. Das Gericht in Philadelphia sah es als erwiesen an, daß der 72-jährige Mediziner Kermit Gosnell nach fehlgeschlagenen Spätabtreibungen noch lebende Babys vorsätzlich ermordet hat. Mit einer Schere durchtrennte er das Rückenmark.
Das Strafmaß steht noch nicht fest; dem Arzt droht die Todesstrafe. Seine Anwälte argumentierten, dass es sich um Totgeburten handelte, obwohl die Kinder atmeten und sich bewegten.
Der Fall hat die Debatte um Spätabtreibungen in den USA neu entfacht. Gegner fragen, warum die Tötung eines Kindes nach der 20. Schwangerschaftswoche außerhalb des Mutterleibs juristisch als Mord gewertet wird, aber dieselbe Handlung im Mutterleib legal ist.
1973 hatte das Oberste Gericht in den USA in einem Grundsatzurteil Abtreibungen ohne zeitliche Begrenzung legalisiert. Seither sind in den Vereinigten Staaten schätzungsweise mehr als 54 Millionen Kinder im Mutterleib straffrei vernichtet worden.
Lebensrechtler fordern, daß das Oberste Gericht dieses Urteil widerruft. Abtreibungsbefürworter werfen Lebensrechtlern vor, das aktuelle Gerichtsurteil für politische Zwecke zu „missbrauchen“.
Dr. Gosnell betrieb eine Klinik in Philadelphia, die vor allem Abtreibungen bei armen Frauen vornahm. Das Gericht beschrieb die Einrichtung wegen der brutalen Eingriffe als „Haus des Schreckens“.
Nach zehntägigen Beratungen befand die Jury aus sieben Frauen und fünf Männern Gosnell ebenfalls für schuldig, 21 Abtreibungen nach der 24. Schwangerschaftswoche vorgenommen zu haben. Im Bundesstaat Pennsylvania sind diese „nur“ bis zu dieser Frist legal.
Außerdem wurde Gosnell der fahrlässigen Tötung einer 41 Jahre alten Patientin für schuldig befunden. Sie hatte ebenfalls eine Abtreibung vornehmen lassen und war an einer Überdosis von Medikamenten gestorben.
Quelle: www.idea.de
Eine Antwort
Das Menschenrecht beginnt mit der ersten Bewusstseinbildung, deutlich vor der Geburt im Mutterleib. Nicht immer ist die Fristenlösung sachgerecht.