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USA: Herausforderer Romney kündigt an, ein "Anti-Abtreibungs-Präsident" zu werden

Am 6. November 2012 finden die Präsidentschafts-Wahlen in den Vereinigten Staaten statt. Am gestrigen 11. Oktober gab es zwischen den beiden Vizepräsidentschafts-Kandidaten Joe Biden (Demokrat) und Paul Ryan (Republikaner) ein hartes Fernsehduell, wobei es auch um die Abtreibungsfrage ging. 
Laut Umfrage des Nachrichtensenders CNN sahen 48 Prozent den konservativen Herausforderer Ryan vorn; für 44 Prozent war es der amtierende Vizepräsident Biden. 
Beide Politiker sind zwar Katholiken, wobei Biden jedoch – wie die meisten Demokraten – liberal bis links orientiert ist.
Der Republikaner Ryan hingegen denkt konservativ in moralischen und gesellschaftspolitischen Fragen sowie liberal in wirtschaftspolitischer Hinsicht (er plädiert für weniger Staat und mehr Eigenverantwortung des Einzelnen).
Paul Ryan scheute sich gestern nicht, in puncto Abtreibung Klartext zu liefern:
Er widersprach US-Vizepräsident Joe Biden, als dieser erklärte,  er lehne persönlich zwar die Abtreibung ab, denn das menschliche Leben beginne mit der Befruchtung –  aber er wolle seine Ansichten anderen nicht „aufdrängen“. 
Der Republikaner hingegen betonte, man könnte Privatleben und öffentliches Leben in solch wesentlichen Fragen nicht trennen.
Er selber vertrete das Lebensrecht ungeborener Kinder  nicht allein deshalb, weil er katholisch sei, sondern weil auch Vernunft und Wissenschaft den konsequenten Lebensschutz erfordern.
Weniger eindeutig äußerte sich hingegen der republikanische Präsidentschafts-Kandidat Mitt Romney, der den Mormonensekte angehört  –   genauer betitelt diese sich als „Kirche Christi der Heiligen der Letzten Tage“. 
Romney lieferte während der letzten Monate in puncto Lebensrecht eher einen Eiertanz als eine konsequente Linie: 
Immerhin kündigte er an, er wolle als künftiger Präsident die staatlichen Zahlungen an die Beratungs- und Abtreibungsorganisation Planned Parenthood (der deutsche Zweig davon ist der gleichgesinnte Verband „Pro familia“) einstellen.

Nachdem Romney, der frühere Gouverneur von Massachusetts, zunächst erklärt hatte, er strebe keine Verschärfung der Abtreibungsgesetze an, ein solches Vorhaben stände „nicht auf seiner Agenda“, stellte er am vorigen Mittwoch auf einer Wahlkampftour durch den Bundesstaat Ohio klar: 
„Ich bin ein Anti-Abtreibungs-Kandidat und ich werde ein Anti-Abtreibungs-Präsident sein.“ 
Möglicherweise will er mit seinem jüngsten Vorstoß dem konservativen Flügel der Republikaner entgegenkommen, der seine Wankelmütigkeit schon länger kritisch beobachtete.
Zu dieser Strömung zählen sowohl glaubenstreue Katholiken wie auch bibelorientierte Evangelikale, die sich bei diesem Thema völlig einig sind. Romneys bisheriger Zickzack-Kurs verärgerte bislang einen Großteil der eigenen Anhänger.  
Man wird sehen, wie lange der Herausforderer seine jetzige Position, ein „Anti-Abtreibungs-Kandidat“ zu sein, durchhält.
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

Foto: Mechthild Löhr, CDL

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