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Vatikan: Konflikt um überlieferte Liturgie

BILD: Kardinal Müller bei der Zelebration der lateinischen Messe im klassischen Ritus
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Sodann berichtet der BR von einer neuen päpstlichen Erklärung, wonach in Zukunft nur noch der Vatikan Ausnahmegenehmigungen für altrituelle Meßfeiern in Pfarrkirchen erteilen könne. Dasselbe gelte für die Errichtung von entsprechenden Personalpfarreien (Gemeinden mit überlieferter Liturgie):
„Bisher waren die einzelnen Bischöfe dafür zuständig, deren Handlungsspielraum der Papst damit weiter eingeschränkt hat.“
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Dabei hatte Papst Benedikt XVI. im Jahre 2007, als er die Feier des „römischen Ritus“  erleichterte, zuvor eine weltkirchliche Umfrage durchgeführt und diesbezüglich bei den Bischöfen angefragt.
Dabei hätten, so der BR weiter, „Gläubige in mehreren Ländern angegeben, sie fühlten sich durch das Verbot der Alten Messe ausgegrenzt.“: 
„In den Jahren darauf verzeichneten manche Pfarreien, in denen die Messe nach altem Ritus gefeiert wird, in Nordamerika, aber auch in Europas beachtlichen Zulauf.“

Kommentare

19 Antworten

  1. Ich weiß aus Erzählungen, dass manche früher, während der Priester die Messe feierte, währenddessen den Rosenkranz beteten oder im Gebetbuch. Ob das so gut und sinnvoll war? Auch finde ich die Tatsache, dass wir jetzt 3 Lesejahre haben und somit der Tisch des Wortes gegenüber früher reicher gedeckt ist, gut und richtig.

    1. Da muss ich zustimmen. Der alte Ritus ist sicherlich würdevoll (soweit ich das beurteilen kann), aber dass der Priester leise betet und die Gläubigen oft gar nicht folgen konnten (bevor es den Schott gab) oder jedenfalls etwas ganz anderes gebetet haben, finde ich auch nicht optimal.

      Auch ist im Zuge der Gegenreformation die Heilige Schrift (oder das Lesen der Heiligen Schrift durch die Gläubigen) oftmals in den Hintergrund getreten.

  2. Zum Thema:
    Ich bin in der neuen Messe aufgewachsen und habe eine alte Messe genau zwei Mal in natura erlebt.
    Zwar habe ich meine Schwierigkeiten mit dem „Drumherum“ (mir scheint, traditionalistische Priester und Organisationen geben sich gern betont altmodisch, streng und in gewisser Hinsicht auch düster).

    Aber je älter ich werde, desto mehr bin ich der Meinung, dass liturgische Experimente und Beteiligung der Gläubigen auch ihren Platz haben, aber nicht in der heiligen Messe.

    Trotzdem fällt es mir schwer, in eine alte Messe zu gehen. Erstens aus praktischen Gründen (ich lebe in einer Großstadt, aber es gibt meines Wissens nur einen Ort, wo jeden Sonntag die alte Messe gefeiert wird), und ich habe wie gesagt mit den Rahmenbedingungen auch meine Schwierigkeiten.

    Meiner Meinung nach müsste es auch gar nicht die alte Messe sein. Eine Messe nach dem Novus Ordo würdig gefeiert (gerne auch auf Latein) wäre auch schon ein Fortschritt.

  3. Die Vorstellungen sind nun mal verschieden!
    Lasst doch jeden nach seinem Beduerfnis den Glauben erleben, praktizieren. Was dem einen sein Uhl dem anderen seine Nachtigal! Ich lasse mir auch nicht vorschreiben, wie ich beten moechte

  4. Es ist erstaunlich, dass einflussreiche Kräfte im Vatikan und/oder auch Papst Franziskus ausgerechnet traditionell Gläubige meinen bekämpfen zu müssen – und nicht diejenigen, die auf ihrem „synodalen Weg“ usw. mit der katholischen Rechtgläubigkeit brechen.

  5. „Gläubige in mehreren Ländern angegeben, sie fühlten sich durch das Verbot der Alten Messe ausgegrenzt.“:
    Dazu:
    Das kann ich verstehen. Aber:
    „In den Jahren darauf verzeichneten manche Pfarreien, in denen die Messe nach altem Ritus gefeiert wird, in Nordamerika, aber auch in Europas beachtlichen Zulauf.“
    Da frage ich mich, was da los ist.
    Ganz kritisch nachgefragt: Will dieser „Zulauf“ die Theologie der Messe nicht nachvollziehen, d.h. die Messe nicht als Opfer-Mahl im Kreis der Feiernden verstehen, die sich zusammensetzt aus dem beauftragten Bischof/Priester und den (um einen mündigen Glauben ringenden) Christgläubigen?

    1. Die „neue“ Gottesdienstordnung ist ein Meilenstein zur modernistischen Anthropozentrik. Der „Zulauf“ will zurück zum theozentrischen Glauben.
      Die katholische Messe ist mehr als eine Feierrunde und der Priester mehr als ein Vorsitzender.

      1. und genau solche Äußerungen führen zu den Einschränkungen seit 1988 ist von den Päpsten verordnet, dass die alte Liturgie nur jene feiern dürfen, die Richtigkeit der Liturgiereform nicht anzweifeln und kritisieren da da etliche aber geschwindelt haben, führt der Papst hier wieder Beschränkungen ein

        1. Sind Sie sicher?

          Ich habe die Statuten zwar nicht gelesen, nehme aber an, dass sie die *Gültigkeit* und Legitimität des Novus Ordo nicht anzweifeln dürfen. Dass sie die Notwendigkeit der Liturgiereform anerkennen müssen, glaube ich nicht

      1. @Dr. Christoph Heger:

        In der alten tridentinischen lateinischen Messe als „Heiliger Messe aller Zeiten“ wurden auch gewisse universelle Prinzipien der Logos-Theologie wie etwa die biblische 4 bzw. 5 Elemente-Lehre und Engel rituelle-kultisch liturgisch mit eingearbeitet bzw. die alte Messe baut liturgisch darauf auf bzw. enthält diese.

        4 Elemente-Lehre bzw. 5 Elemente-Lehre – als Elemente-Prinzipien bzw. „Principiis“ auch in der Septuaginta-Bibel mit der „Weisheitsliteratur“ – nachweislich die Volksbibel des frühen Christentums bzw. Urbibel des Urchristentums, aus dem das Neue Testament nachweislich auch zitiert, auch aus der „Weisheitsliteratur“ – siehe auch Elias Erdmann und Gershom Scholem und Odo Casel

        http://www.kathpedia.com/index.php?title=Vier-Elementen-Lehre

        Die klasische Liturgie ist das Herz der abendländischen Kultur

        https://philosophia-perennis.com/2016/07/07/video-david-berger-benediktxvi/

        Tridentinische Messe:
        Papst Pius V. erließ die Bulle „Quo primum“ am 14. Juli 1570.
        In dieser setzte er die heute so genannte Tridentinische Messe „für immer“ ein und untersagte, sie je zu modifizieren oder abzuschaffen: „… noch kann das vorliegende Schreiben [Quo primum] irgendwann je widerrufen oder modifiziert werden, sondern es bleibt für immer im vollen Umfang rechtskräftig bestehen.“
        Kraft seiner Apostolischen Vollmacht ordnete Papst Pius V. darin unter der Strafandrohung der Exkommunikation „latae sententiae“ an, dass in diesem Missale nichts hinzugefügt, entfernt oder verändert werden dürfe.
        Wenn aber jemand sich herausnehmen sollte, dies anzutasten, so soll er wissen, daß er den Zorn des Allmächtigen Gottes und Seiner Heiligen Apostel Petrus und Paulus auf sich ziehen wird.

      2. Inwieweit ist die Hl. Messe ein „Opfer“? Das habe ich nie richtig verstanden.

        Christus hat sich geopfert, und die Messe ist eine Vergegenwärtigung (nicht „Wiederholung“) dieses Opfers. Nicht wir opfern etwas (außer uns selbst), und Christus wird auch nicht wieder geopfert. Wir können hier also nicht über Christus verfügen.

        Der Begriff „Opfermahl“ stammt aus nicht-christlichen Kulten. Durch das Essen der Opfergaben sollte eine Verbindung zwischen Menschen und Göttern hergestellt werden. Wie das genau zu verstehen war, weiß ich jedoch nicht.

        1. Ich möchte kurz eine Antwort versuchen, weil Sie Vermutungen zm Begriff Opfer-Mahl anstellen.
          Wir müssen am geschichtlichen Usgangspunkt der Messe ansetzen. Der Davidssohn Jesus v. N. feierte mit seinen „Zwölfen“ in der Paschawoche vor seinem Leiden und seiner Kreuzigung ein jüdisches Pascha-Mahl, so wie es auch andere Familien mit ihren Familienmitgliedern alljährlich taten.
          Anders war bei Jesu Mahl mit seinen Jüngern (lediglich), dass er, nachdem der Verräter Judas gegangen war, die Brothandlung und eine der Kelchhandlungen auf seinen nahen Tod bezog: mit den bekannten Worten, die uns allerdings schon durch die frühe Liturgie geformt überliefert sind: Das (hier) ist mein Leib für euch (hingegeben); Ähnlich das Kelchwort, das aber noch den Hinweis auf den neuen und ewigen Bund enthält. Dabei ist wichtig, dass dieser Bund an die vielen Bünde Gottes mit seinem Volk im AT anknüpft, die durch diesen Bund nicht hinfällig geworden sind!!
          Ergo enthält unsere Messe die Gedächtnis-Form an Jesu Mahl mit den Zwölfen (- minus dem einen Verräter) – sie stehen für die neugesammelte 12 Stämme Israels – und die des „Opfers“, wobei die Hingabe Jesu für sein Volk gemeint ist.
          Diesen theologischen Hintergrund sollte man kennen.
          Unsere Messe hat natürlich im ersten Teil den Wortgottesdienst nach Art des Synagogalgottesdienstes von früh an anfgegriffen: mit Schrift-Lesung und Auslegung der Schrift durch einen Kenner der Schrift und dem Gebet: umd Vergebung der Schuld, des Dankes für die Hingabe Jesu (Eucharistie) und die verschiedensten Bitten für Lebende und Verstorbene …

        2. @Bernhard:

          Siehe Odo Casel als Benediktiner mit seiner Mysterien-Theologie zu den Mysterien bzw. dem Mysterium oder auch Mysterion oder Mystirion bzw. Mystaerion in der BIbel und speziell auch im Neuen Testament der Bibel.

    1. @gerd:

      Tridentinische Messe:
      Papst Pius V. erließ die Bulle „Quo primum“ am 14. Juli 1570.
      In dieser setzte er die heute so genannte Tridentinische Messe „für immer“ ein und untersagte, sie je zu modifizieren oder abzuschaffen: „… noch kann das vorliegende Schreiben [Quo primum] irgendwann je widerrufen oder modifiziert werden, sondern es bleibt für immer im vollen Umfang rechtskräftig bestehen.“
      Kraft seiner Apostolischen Vollmacht ordnete Papst Pius V. darin unter der Strafandrohung der Exkommunikation „latae sententiae“ an, dass in diesem Missale nichts hinzugefügt, entfernt oder verändert werden dürfe.

      1. Die Frage ist, ob das wirklich so festgehalten wurde. Wenn ja, dann würde ich sagen: Das ist Amtsanmaßung. Wieso sollte das Wort dieses einen Papstes höher stehen als das aller seiner Nachfolger?

        1. @Bernhard:

          Die katholische Kirche leidet unter einer liturgischen Katastrophe.

          Die klasische Liturgie ist das Herz der abendländischen Kultur

          https://philosophia-perennis.com/2016/07/07/video-david-berger-benediktxvi/

          Verteidigung der Tradition. Poscritto a «Il Concilio Vaticano II. Una storia mai scritta
          Best.-Nr.: 9591

          Nach dem Erfolg des Buches Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine bislang ungeschriebene Geschichte bietet Roberto de Mattei auf diesen Seiten einige Elemente historischer und t…

          https://www.falkmedien.de/Verteidigung-der-Tradition-Poscritto-a-TIl-Concilio-Vaticano-II-Una-storia-mai-scritta

          Nach dem Erfolg des Buches Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine bislang ungeschriebene Geschichte bietet Roberto de Mattei auf diesen Seiten einige Elemente historischer und theologischer Reflexion, mit denen er die Probleme, die im Anschluss an sein Werk lebhaft diskutiert wurden, ins Prinzipielle hebt: Darf man Personen und Ereignisse der Kirchengeschichte diskutieren und sie dadurch möglicherweise in ein weniger günstiges Licht rücken? Oder gar in den Schatten? Darf man Entscheidungen der höchsten kirchlichen Autorität die Übereinstimmung verweigern? Wenn ja, unter welchen Umständen und in welchem Ausmaß? Was ist die regula fidei (Glaubensregel) der Kirche in Zeiten der Krise und Verwirrung? Roberto de Mattei sieht den Lösungsansatz in der heiligen Tradition, für die er in diesem Buch ein beeindruckendes Plädoyer vorlegt.„Die Geschichte dient dazu, uns in Erinnerung zu rufen, dass das, was gestern geschah, sich heute wiederholen kann, und dass gestern wie heute und morgen eine einzige Regel in Zeiten der Krisen und Schwierigkeiten der Kirche bleibt: die Treue zur Tradition als Treue zur Wahrheit, die Christus seiner Kirche mit den Worten anvertraut hat: ‚Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen‘ (Mt 24,35).“Roberto de Mattei „Roberto de Mattei unterzieht die Geschichte der Päpste einer strengen Prüfung – gerade vom Standpunkt bedingungsloser Papsttreue aus. Er will nichts anderes als dass der Papst Papst sei – kritisiert er einen Papst, so verklagt er ihn beim Papsttum. So entspricht es der großen katholischen Tradition.“Martin Mosebach

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