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Vatikan kritisiert Karlsruher Selbstmord-Urteil

Der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, hat das Karlsruher Urteil zur Sterbehilfe beklagt.

Ein Staat habe die Pflicht, seine Bürger zu schützen, besonders jene in Grenzsituationen, schreibt der italienische Bioethiker.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe erklärt die geschäftsmäßige Sterbehilfe, auch assistierter Suizid genannt, in Deutschland für zulässig.

Mit dem Richtspruch werde der Respekt vor der Selbstbestimmung des Patienten, in dessen Namen man die Selbstmordabsicht akzeptiert, „einmal mehr zu einer Maske, hinter der sich ein individualistischer Ansatz verbirgt“, kritisiert der Erzbischof.

Das Urteil setze „die schwächsten Menschen ihrem Leiden und dem Druck einer Gesellschaft aus, die immer höhere Ansprüche an die Leistung und die Lebensqualität ihrer Mitglieder stellt“.

Er hoffe, dass sich die Gesetzgebung in diesem Feld des Lebensschutzes wieder hin zu mehr Schutz der Schwachen entwickle, einschließlich jener, die „irgendwann in ihrem Leben an Selbstmord als Lösung für ihre Not denken“:

„Wir leugnen nicht, dass es menschliches Leiden gibt, das manchmal grauenhaft ist und den Menschen an die Schwelle der Verzweiflung führen kann. Aber wir wissen auch, dass wir in diesen Situationen eine bessere Lösung anbieten können und müssen“, sagte Paglia mit Verweis auf die Palliativmedizin.

Quelle: https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2020-02/vatikan-paglia-karlsruhe-euthanasie-sterbehilfe-suizid.html

Kommentare

4 Antworten

  1. Wer von allen diesen Gutmenschen hat schon selber einen Sterbenden bis zu seinem Tod gepflegt und ihm/ihr selber die Augen geschlossen? Bevor man urteilt oder verurteilt, ist auch das zu hinterfragen!!! Das Karlsruher Urteil finde ich richtig! Die Kirchen f ü r s t e n – l a s s e n – doch pflegen, anstatt selber Hand anzulegen, delegieren sie! Das ist für mich k e i n Vorbild!
    ich spreche aus Erfahrung, denn ich habe meinen kranken Ehepartner „DAHEIM“ sieben Jahre gepflegt und ihm persönlich die Augen für immer schließen können/dürfen! Nicht nur eine Lebenserfahrung, sondern auch eine Bereicherung!

  2. Gut, dass der Vatikan reagiert!
    Wie Erzbischof Vincenzo Paglia richtig sagt: Gerade in Grenzsituationen, die den darin befindlichen Menschen alles abverlangen, werden sie alleingelassen.
    Sie sind überfordert, fühlen sich einsam und überfordert und haben doch nichts nötiger als Verständnis und Zuwendung, den Händedruck und das offene Ohr eines Gegenübers.
    Ein Gegenüber, das ihnen zuhört und mit dem sie über ihre Ängste und Schmerzen – körperlicher und seelischer Art – sprechen könnten.
    Vermutlich würden trotzdem einige ganz Verzweifelte ihrem Leben ein Ende machen wollen, dennoch glaube ich, dass ein großer Teil unter ihnen aber davon absehen würden, könnten sie die Erfahrung machen, nicht allein und isoliert zu sein und angenommen und verstanden zu werden.

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