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VDS-Vorsitzender droht mit Kirchenaustritt

Prof. Walter Krämer enttäuscht über würdeloses Anbiedern von Kirchenoberen an die Gendersprache

Aus Kirchenkreisen erreicht uns das Schreiben von Prof. Dr. Walter Krämer (siehe Foto) aus Dortmund an den Bischof von Hildesheim. Der Statistik-Experte Krämer ist zugleich Vorsitzender des VDS (Verein Deutsche Sprache) und Sprecher der „Stiftung Deutsche Sprache“. Wir dokumentieren hier nun seinen Brief im vollen Wortlaut:

Ihre Exzellenz
Bischof Dr. Heiner Wilmer

Domhof 25
31134 Hildesheim

12. Juli 2021

Ihre Handreichung zu geschlechtersensibler Sprache

Exzellenz, verehrter Bischof Dr. Wilmer,

für mich war die katholische Kirche immer ein Fels in der Brandung des modernen turbulenten Zeitgeschehens. Ich war Messdiener, bin seit Dutzenden von Jahren Mitglied des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, zahle als einer der letzten in meinem Freundes und Bekanntenkreis seit 45 Jahren regelmäßig meine Kirchensteuer und verteidige diese glorreiche Institution, wo immer ich kann.

Umso größer ist meine Enttäuschung, ja mein Entsetzen über das würdelose Anbiedern an den schwankenden Zeitgeist, das sich in der von Ihnen zu verantwortenden Bistums­broschüre über geschlechtersensible Sprache äußert.

Diese Gendersprache grenzt aus, ist behinderten- und fremdenfeindlich und einer Unterstützung durch die katholische Kirche dermaßen unwürdig, dass ich es bis heute nicht begreifen kann.

Die Ihnen sicher bekannten Argumente des Kollegen Dr. Kunze in der Ausgabe 26/2021 Ihrer KirchenZeitung muss ich hier nicht wiederholen.

Weitere finden Sie anbei oder auf der Netzseite einer von mir begründeten Bürgerinitiative gegen sprachliche Umwelt­verschmutzung (www.vs-ev.de), der auch viele hochrangige Männer und Frauen aus beiden großen Kirchen angehören, etwa der Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken oder Kurienkardinal Walter Brandmüller aus Rom.

Nach 72 Jahren plane ich nun für das Ende des Jahres meinen Austritt aus der katholi­schen Kirche. Haben Sie Argumente, warum ich bleiben sollte? Wenn sich die katholi­sche Kirche weiter an der Vergewaltigung der deutschen Sprache beteiligt, bleibe ich jedenfalls nicht.

Ihr Prof. Dr. Walter Krämer
Fakultät für Statistik, Technische Universität Dortmund
Vogelpothsweg 78 in 4221 Dortmund
walterk@statistik.uni-dortmund.de
https://www.statistik.tu-dortmund.de/kraemer.html

Porträtfoto: Endermann / awk – 2. Foto: Dr. Bernd F. Pelz

Kommentare

16 Antworten

  1. Die Kirche ist im Kern der fortlebende, gegenwärtige Christus. Er ist sozusagen die Mitte der Kirche, ihr Wesen. Wir empfangen durch die Sakramente das göttliche Leben und wir gehören somit zu seinem mystischen Leib. Deswegen sollte man treu in der Kirche bleiben und für alle beten, die den katholischen Weg verlassen und sich dem Zeitgeist anpassen. Evtl. kann man sich eine Kirche oder ein geistliches Zentrum suchen, wo noch gute Tradition gelebt wird. Ich persönlich würde niemals aus der Kirche austreten, es würde für mich bedeuten, Christus selbst zu verlassen. Die Sakramente sind aus seinem geöffneten Herzen gekommen, er will, dass wir daraus alles empfangen für das ewige Heil und als die Kraft- und Lebensquelle schlechthin, die wir nirgend woanders finden. Jedoch kann ich die Enttäuschung von Herrn Professor Kramer sehr gut verstehen. Gern schliesse ich ihn in mein Gebet ein, dass er hindurchfindet zur Freude an der Kirche.

  2. Die katholische Kirche ist schon lange nicht mehr die Kirche Jesu Christi, das lächerliche Gendern ist nur ein Aspekt.
    Prof. Krämer hat sehr lange für seinen Entschluss gebraucht, eventuell, vielleicht, demnächst auszutreten.

  3. Wie kann man ernsthaft im Jahre 2021 über den kirchlichen Umgang mit dem Genderismus noch enttäuscht sein, also eigentlich anderes erwartet haben? Ist dem Professor der berüchtigte Flyer „Gender katholisch gelesen“ (2015) unbekannt? Weiß er nicht, dass mit der ausgewiesenen Feministin Dr. Aurica Jax (bis zur Einstellung des Magazins Redakteurin und Mitherausgeberin der feministischen Zeitschrift „Schlangenbrut“) längst eine sog. „Gender“-Expertin im Apparat der DBK installiert wurde? Tätig laut DBK-Website „für eine geschlechtergerechte Pastoral aus Frauensicht, die sensibel ist für die Zeichen der Zeit“. Sowas kommt von sowas, für „Enttäuschung“ besteht wirklich kein Anlaß, höchstens für Aufwachen.

  4. Wer wegen sprachlicher Differenzen aus der Kirche austritt, hat nicht verstanden, was Kirche ist, schon gar nicht, was die katholische Kirche ausmacht. Solche Leute sollten lieber heute als morgen austreten, und wenn sie noch so lange Messdiener waren und Kirchensteuer gezahlt haben.

    1. Guten Tag,
      Professor Krämer ist nicht ausgetreten, vielmehr gibt er dem Bischof ausdrücklich eine Chance, ihn vom Verbleib in der Kirche zu überzeugen.
      Bei der Gendersache geht es nicht nur um „sprachliche Differenzen“, sondern um dieses verhängnisvolle oberhirtliche Einknicken vor einer antichristlichen Ideologie, die schon von Papst Benedikt scharf verurteilt wurde und die der Schöpfungsordnung Gottes widerspricht – dem gesunden Menschenverstand übrigens auch.
      Ihrem Schlußsatz finde ich in diesem Falle durchaus nicht angebracht, wenngleich auch ich für ein Verbleiben in der Kirche plädiere.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

  5. Ich halte es für sehr lustig, dass gerade aus diesen Kreisen Kritik kommt, diese Kreise versuchen dasselbe nur andersherum.
    Es wird sich weder die Gender Sprache allgemein durchsetzten, noch der Kampf gegen Anglizismen erfolgreich sein, das Volk redet, wie es will und es ist noch nie gelungen, eine Sprache künstlich zu verändern oder Entwicklung der Sprache zu verhindern

  6. Lieber Herr Prof. Krämer,
    ich kann Ihren Verdruss über die meisten katholischen Bischöfe sehr gut verstehen. Und ich selbst wollte auch schon wegen der Homosegnungen , dem Anbiedern und Fördern vieler Bischöfe pro Organisation Maria 2.0 die Kirche verlassen.

    Nur ein zentrales Argument hat mich drin bleiben lassen.
    Und zwar das Argument des Todes , dem wir alle ausgeliefert sind.
    Wenn Sie aus der Kirche ausgetreten sind, bekommen sie kein Grab mehr auf dem katholischen Friedhof. Ein Priester wird Ihnen nicht mehr das letzte Geleit spenden.
    Und dieses Geleit halte ich persönlich für ein wichtiges Geleit. auch für die Angehörigen.

    Unser Bischof Genn hat es ausdrücklich vor Jahren betont, dass hier in seinem Bistum die Priester bei Austritt der Gläubigen so vorgehen müssen.
    In solchen Dingen sind die progressiven Bischöfe nämlich konsequent.

    Es ist i. M. tatsächlich zum Davonlaufen.

    Suchen Sie sich ihre Oasen in der Kirche, wo diese Gendersprache nicht angewandt wird.
    Das wird nicht jede Gemeinde mitmachen.
    Die meisten lehnen diesen Sprachgebrauch ab. Auch ich habe meine Heimatgemeinde verlassen, um nicht jeden Sonntag mit Groll im Herzen zur Messe zu gehen.
    Es wird sich für die, die sich von dem progressiven Gemeindeleben abwenden , eine neue katholische Tür öffnen.

    Und ich gebe ihnen zu 100% Recht, diese Sprache ist behindertenfeindlich und fremdenfeindlich.

  7. Sehr geehrter Herr Krämer,

    niemals aus der Kirche austreten. Es ist die Kirche Jesu Christi und nicht die Kirche des Bischofs von Hildesheim. Beten wir füreinander und beten wir für die Kirche. Für den Papst, für die Bischöfe und die Priester. Denn diese sind den Versuchungen des Satans besonders ausgesetzt. Genau ins Herz der Kirche will er vorstossen. Aber der Satan wird die Kirche niemals überwinden können. Es wäre eine Katastrophe wenn sich jemand aufgrund der Fehler von Geistlichen von der Kirche abwendet. Bestürmen wir den Herrn, dass er Bischöfe und Geistliche zur Einsicht bringt, mehr bleibt uns nicht als Christen. Opfern wir unsere Leiden auf und alles wird gut enden.

    1. Wir bleiben trotzdem durch die Taufe in der Kirche Jesu Christi. Die Menschen, die gläubig bleiben und nur aus der Kirchensteuergemeinschaft austreten, sind nicht ausgeschlossen von der Teilnahme der Sakramenten.
      Die Kirchensteuer ist in Deutschland ein einzigartiger Sonderfall und in anderen Ländern der Welt gilt die Taufe als EIntritt in die Gemeinschaft der Kirche. Und so ist es auch anzusehen.

      Dass sich die deutschen Bischöfe so mit dem Staat gemein machen, ist meines Erachtens nicht richtig. Papst Bendikt sprach bei einem Besuch in Deutschland von einer nötigen Entweltlichung der Kirche in D. Damit meinte er sicherlich unter anderem diese finanzielle Abhängigeit von Vater Staat, der immer wieder versucht, in kirchliche Dinge reinzuregieren.

      Aber die Bischöfe halten bis jetzt an ihren Pfründen fest. Besonders in Zeiten der Kirchenaustritte.

    2. Aus dem Verein , der sich Kirche nennt, austreten, bedeutet nicht, den christlichen Glauben aufzugeben! Es bedeutet lediglich, das sprichwörtlich „Goldene Kalb“ nicht mehr anzubieten.

  8. Ich kann die Beweggründe von Prof. Walter Krämer sehr gut verstehen. Ich selbst spendete seit über 20 Jahren für die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“. Nachdem auch diese angeblich politisch neutrale Organisation in das Lager des Gender-Neusprech gewechselt ist und ich vergeblich die Beibehaltung des traditionellen deutschen Sprachgebrauchs angemahnt habe, werde ich auch dort meine Unterstützung aufkündigen. Ich bin nicht bereit, diese selbsternannten Spracherzieher auch noch mit meinen Spendengeldern zu sponsern.

  9. Macht Austreten Sinn?
    Der Sprache wegen?
    Das ist meiner Meinung nach ein Nebenkriegsschauplatz und eine logische Folge des Synodalen Weges.
    Man müsste eine andere Form des Gegenprotestes entwickeln.
    Diejenigen, die Angst haben, dass dieser Apparat zusammenbrechen wuerde, und sie keine Gehälter oder weniger beziehen, der Kirchenaustritte wegen… die werden sich immer dem Zeitgeist beugen.
    Wir sind alle angreifbar durch die Bedrohung der Existenzsicherung. Deshalb müssen wir lernen, uns zusammenzutun.

  10. Gendern ist etwas für gehirnbefreite Personen, deren Lebensmotto am besten mit folgendem Satz umschrieben ist: „Besser Einbildung als jeglicher Verzicht auf Bildung“

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