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Verdrängt und vergessen: Schicksalswege vertriebener Kinder

Österreich: Dritter Präsident Graf lud ins Hohe Haus ein

Dem Gedenken an die großen Entbehrungen und das unsägliche Leid von Kindern, die mit ihren Eltern am Ende des Zweiten Weltkriegs und danach aus ihrer östlichen Heimat vertrieben wurden, galt eine Veranstaltung unter dem Titel „Schicksalswege vertriebener Kinder“.

Der Dritte Präsident des Nationalrats, Martin Graf, hatte dazu am 18. Juni in das Abgeordneten-Sprechzimmer des österreichischen Parlaments eingeladen. aObuDiQlBT_RkH7Jk4XjEsxuIDAvPTQmyOLpXl_MIng

Unter den Millionen Vertriebenen nach dem 2. Weltkrieg waren hunderttausende Kinder, die von heute auf morgen ihr Heim verlassen und auf der Flucht oft schreckliche Greueltaten mit ansehen mußten, die an ihren Angehörigen begangen wurden.

Nach der Ankunft in Österreich oder Deutschland war für die traumatisierten Kinder die Zeit der Erniedrigung meist nicht zu Ende. Untergebracht in Notunterkünften wurden sie auch hier viele Jahre lang als Außenseiter behandelt und litten an Armut, Spott und Benachteiligung.

„Die grausamen Erlebnisse haben sich tief in ihre Seelen eingegraben und sie bis heute nicht wieder losgelassen“, schreibt Präsident Graf in der Einladung.

Präsentiert wurde auch das neu erschienene Buch „Kinder während der Vertreibung“ der FPÖ-Abgeordneten Anneliese Kitzmüller und Martin Graf.

Auf dem Programm standen u. a. Vorträge des Zeitzeugen und Autors Ivan Ott („Geraubte Kindheit“), der eigene Kindheitserlebnisse schilderte.

Die Gedenkveranstaltung klang aus mit Grußworten von Vertriebenenvertretern. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte der Chor der Donauschwaben.

Quelle: http://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2013/PK0552/index.shtml

Kommentare

2 Antworten

  1. Es ist gut – und wichtig – dass derartige Fakten nicht vergessen werden und immer wieder thematisiert werden. Krieg und Herrschaftsansprüche unterschiedlicher Art bringen auch unendliches Leid – auf vielen Seiten – mit sich. In unserem tollen „Einheitseuropa“ wollen konsum- und wirtschaftsbesessene Politiker das gerne verdrängen. Gerade deswegen ist es wichtig, dass direkt oder indirekt Betroffene (z.B. auch Kinder, Enkel,  Ehepartner) nicht davor zurückscheuen, diese „unbequemen“ Themen anzusprechen. Das ist möglich durch literarisches Schreiben und Vorlesen, auch beispielsweise in Schulen oder Kulturforen, durch Zusammenfinden mit ähnlich Betroffenen – gemeinsame „Bearbeitung“ des Themas, vielleicht auch durch Reisen und internationale Kontaktaufnahme, kann helfen – durch Ansprache von Politikern hinsichtlich dieser Fragen, usw.. In der Altenpflege und Begegnung mit Senioren sollte auch dafür Sensibilität geschärft werden. Das kann dazu helfen, sich mit dem Schicksal ein Stück weit auszusöhnen – und nicht VERBITTERT irgendwann abzutreten. (Das kann allerdings auch bei Aufarbeitungsversuchen passieren, die nicht ernstgenommen werden.) Das Internet bietet ein gutes Medium zu Recherche, Kontaktsuche, Veröffentlichung von Texten. Ich denke auch an die „Menschen ohne Heimat“ – DDR-Kinder, deren Heimatland heute nicht mehr existiert… . http://www.heimat-ddr.de/sites/Warum_diese_Seite_Heimat_DDR.htm

  2. Von den polnischen (nicht nur jüdischen) Kindern), die während der deutschen Schreckensherrschaft in Polen vertrieben wurden, und die auch schreckliche Greueltaten ansehen mussten, redet niemand….
    Hitler wollte Raum für deutsche Siedler, da war die polnische Bevölkerung im Weg…..

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