Von Dr. Hansjürgen Bals
Gott, Vaterland, Familie – für Konservative gehört die Familie zu den wichtigsten Inhalten im Leben. Das ist Grund genug, danach zu fragen, was die Parteien zur Bundestagswahl zum Thema Familienleitbild zu sagen haben.
Deshalb nachstehend ein knapper Vergleich von CDU/CSU und AfD auf der Grundlage der Partei- bzw. Wahlprogramme.
- CDU/CSU
Im Wahlprogramm von CDU und CSU zur Bundestagswahl 2025 „Politikwechsel für Deutschland“ heißt es auf S. 60:
„Wir stehen zum Leitbild von Ehe und Familie.“
„Die Ehe als rechtlich verbindliche und auf Dauer angelegte Verbindung zweier Menschen steht unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes. Daran halten wir fest.“
„Unterschiedliche Lebensentwürfe respektieren.“
„Verantwortung und Vielfalt gehören für uns zusammen. Nicht nur in klassischen Familien, sondern auch in Patchwork- und Trennungsfamilien sowie bei Alleinerziehenden und in gleichgeschlechtlichen Beziehungen werden Werte gelebt, die grundlegend für unsere Gesellschaft sind.“
- AfD
Im Wahlprogramm der AfD zur Bundestagswahl 2025 heißt es auf S. 144:
„Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, ist die Keimzelle der Gesellschaft.“
3. Bewertung
Die Unterscheide sind eklatant; die Bewertung ist deshalb einfach.
Trotzdem dazu folgende Hintergrundinformationen:
Die CDU hat sich bereits 2024 in ihrem neuen Grundsatzprogramm „In Freiheit leben“ vom traditionellen Familienleitbild verabschiedet. Dort heißt es (S. 34):
„Ehe und Familie sind Keimzelle unserer Gesellschaft. Wir stehen zum Leitbild von Ehe und Familie. Wir bekennen uns zu der Ehe als rechtlich verbindliche und auf Dauer angelegte Verbindung zweier Menschen ….
Familien in Deutschland sind vielfältig, dazu gehören auch gleichgeschlechtliche Ehen, Alleinerziehende oder Patchworkfamilien. … Familie ist überall dort, wo Menschen miteinander dauerhaft verbunden oder verwandt sind und verbindlich … Verantwortung füreinander übernehmen.“
Dagegen hat die AfD in ihren Programmen am traditionellen Familienleitbild festgehalten.
Nun könnte man sagen: Papier ist geduldig. Dazu folgende Information zur Vorgeschichte des aktuellen Wahlprogramms:
Schon im Grundsatzprogramm der AfD aus dem Jahr 2016 heißt es auf S. 41 unter „6.1 Bekenntnis zur traditionellen Familie als Leitbild“:„Die Alternative für Deutschland bekennt sich zur traditionellen Familie als Leitbild. … In der Familie sorgen Mutter und Vater in dauerhafter gemeinsamer Verantwortung für ihre Kinder.“
Im Wahlprogramm zur Bundestagswahl von 2021 hieß es im Kapitel „Familienpolitik“ auf S. 104:
„Die AfD bekennt sich zur Familie als Keimzelle unserer Gesellschaft. Sie besteht aus Vater, Mutter und Kindern.“
Überraschenderweise hieß es im Entwurf für das Wahlprogramm 2025 zunächst nur: „Die Familie ist die Keimzelle unserer Gesellschaft.“ (S. 71, Zeile 2604). Es fehlte also die Präzisierung des Familienbegriffs „bestehend aus Vater, Mutter und Kindern“.
Es wird kolportiert, dass die Weglassung des Passus „bestehend aus Vater, Mutter und Kindern“ auf Anregung des Co-Vorsitzenden Chrupalla erfolgte, um zu verhindern, dass der Kanzlerkandidatin im Wahlkampf Fragen gestellt werden könnten, die sie als Lesbe in Verlegenheit bringen könnten.
Offensichtlich sahen das an der Basis viele anders, so dass bei einer im Dezember 2024 durchgeführten Mitgliederbefragung eine Frage lautete:
„Sollen in dem Satz „Die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft“ hinter dem Wort Familie die Wörter „bestehend aus Vater, Mutter und Kindern“ eingefügt werden, so dass der Satz dann lauten würde: „Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, ist die Keimzelle der Gesellschaft.“
Diese Frage wurde von 77% der 7548 antwortenden Mitglieder mit JA beantwortet und nur von 18 % mit NEIN.
Auf dem Bundesparteitag der AfD in Riesa wurde das Wahlprogramm dann einstimmig mit dem Satz beschlossen: „Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, ist die Keimzelle der Gesellschaft.“, so wie es auch die große Mehrheit der Mitglieder bei der Umfrage gefordert hatte.
- Fazit
Der Vergleich führt in Anbetracht der soziologischen Struktur von CDU/CSU einerseits und AfD andererseits zu einem überraschenden Ergebnis.
Einen Hinweis zum Verständnis gibt vielleicht der französische Philosoph Alain de Benoist (in „Sezession“ Nr. 123 vom Dezember 2024, S. 15), wenn er meint: „Das allzu oft seiner Kultur entfremdete Volk hat nicht immer klare Vorstellungen, aber im allgemeinen sehr sichere Instinkte.“
13 Antworten
Zu Tobias Germer: Ja, oder einer, der wie Olaf Scholz als ATHEIST bei seiner Amtseinführung noch nicht einmal einen Eid ablegte …
Ich vermisse das Familienbild der ÖDP.
Die AfD hat in ihrem Programm eindeutig eine familienfreundliche Politik.
Sie ist auch unbedingt für den Frieden mit Russland und für die Befreiung von den Einflüssen der globalistischen Eliten, was man von der CDU/CSU mit ihrer jetzigen BlackRock-affinen Führung sicher nicht sagen kann.
Unwählbar diese woke queere Union. Völlig unwählbar
Der Vergleich „Wahlprüfstein Familienleitbild“
von CDU/CSU und AfD spricht für sich. Er ist alarmierend und absolut relevant vor allem für junge Wähler, die sich für sich sehnlichst ein naturgemäßes Familienleben wünschen.
Herzlichen Dank dem CHRISLICHEN FORUM für diese äußerst interessante Veröffentlichung !
Es ist schön, dass es im Wahlprogramm steht, ich als Christin kann die Afd genau aus dem Grund nicht wählen weil wir dann eine lesbische Bundeskanzlerin haben die mit einer Frau verheiratet ist und Kinder großzieht. Gott läßt sich nicht spotten.
Darüber stolpere ich auch.
Ich wünschte mir eine andere Formulierung .. mit Betonung trotzdem auf Vater Mutter Kinder ..
Man kann kein christliches politisches Programm umsetzen, also die Bergpredigt quasi … denn man muss die Bestmöglichste Politik für alle machen … dass immer jemand jammern muss …. bleibt nicht aus …
Um nicht falsch verstanden zu werden: ich bin gegen Ehe für alle, Kinder für alle … angeblich kennen die Kinder von Weidel und Partnerin ihre Väter .. und ich gehe davon aus, dass ihre Partnerin die Kinder auf natürlichem Weg geboren hat … zumindest das…
Leihmutterschaft, Organspendewiderspruchslösung Selbstbestimmungsgesetz … usw …
Ich bin gegen eine Vierklassenmedizin, so heute gelesen, in der Jungen Freiheit, dass Migranten beim Zahnarzt zumindest tatsächlich bevorzugt werden, die AOK schneidet am schlechtesten ab, meine Kasse auch noch .. seit kurzem …
Aber es wird einfach Graustufen geben … müssen …
Und wer bin ich, wenn Menschen füreinander Verantwortung übernehmen, das in Abrede zu stellen?
Und zu verurteilen?
Ich kann das wertschätzen, ohne das zu akzeptieren, vom Prinzip her, also Ehe zu nennen und ohne den Segen Gottes dafür „einzufordern“ …
Und alle werden wir einzeln vor Gott stehen .. auch die Ehemänner und Ehefrauen, also ordentlich Verheirateten, die ihr Ehegespons geschlagen, vergewaltigt, die Kinder misshandelt haben …
Naja, wenn man darauf schaut, dann kann man keine Partei wählen. In jeder Regierung gibt es irgendwelche Minister oder sonstige wichtige Personen, deren Lebenswandel nicht der christlichen Lehre entspricht.
Was ich aber konstatieren muss: sonderlich glaubwürdig ist die AfD nicht mit dieser Spitzenkandidatin.
„Besser eine guter Protestant als ein schlechter Katholik.“ Das hat Kardinal Müller jüngst auf den Hinweis, dass Donald Trump anders als dessen Vorgänger Joe Biden kein Katholik sei, geantwortet.
Bezogen auf Frau Weidel versus Friedrich Merz sage ich: „Besser eine gute Lesbe als ein schlechter Katholik als Bundeskanzler.“
Ich würde mir auch wünschen, daß die AfD-Kandidatin diesbezüglich vorbildlich wäre. Aber alle anderen Parteien zerstören auch Sitte, Moral, Kultur und vieles andere.
Was ist für uns das kleinere Übel ? Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich vor dem göttlichen Richter.
Liebes Königskind, hier die Antwort auf Ihre Frage: https://www.youtube.com/watch?v=SdWPQhvqGDI&t=579s
Zum Kommentar von „Köniskind“: Auch für mich war das nicht nur ein Stolperstein, sondern ein großer Felsbrocken. Nach gründlichem Nachdenken über die sehr beachtenswerte Argumentation eines christlich-glaubensstarken Bekannten dann aber folgendes:
Ich versuche, Person und Sache zu trennen. Frau Dr. Weidel hat zu keinem Zeitpunkt versucht, für ihre inakzeptable Lebensweise zu werben, weder in der AfD noch sonstwo. Daß die Familie aus Vater, Mutter, Kind(ern) besteht wurde in der AfD allerdings EINSTIMMIG beschlossen, also auch mit Frau Dr. Weidels Stimme !
Im übrigen ist die AfD weit christlicher orientiert als die anderen Parteien. Einige sehr aufrechte Christen, wie z.B. Beatrix von Storch oder Martin Hohmann würden sonst niemals dort mitarbeiten. CDU und CSU scheiden als christliche Parteien schon lange aus. Kardinal Meisner hatte dies bereits vor vielen Jahren verdeutlicht. Und die Beschlüsse in deren Wahlprogrammen bestätigen es überdeutlich, gerade auch im Hinblick auf das Thema FAMILIE.
Also wähle ich als überzeugte Christin AfD .