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Vertreibung der Deutschen nicht vergessen

Potsdamer Abkommen wurde vor 70 Jahren unterzeichnet

Am 2. August 1945 unterzeichneten die USA, Großbritannien und die Sowjetunion das Potsdamer Abkommen, das die Vertreibung von über zwölf Millionen Menschen aus den früheren deutschen Ostgebieten zur Folge hatte.

Dazu erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Klaus Brähmig: vertriebene_d-Kopie

„Mit der Unterzeichnung des Potsdamer gaben die Westmächte der Forderung Stalins nach, die deutschen Gebiete östlich der Oder und der Görlitzer Neiße unter polnische bzw. sowjetische Verwaltung zu stellen.

In der Folge wurden über zwölf Millionen Menschen aus diesen Gebieten vertrieben. Der Verlust ihrer Heimat prägt das Leben vieler dieser Menschen bis zum heutigen Tage.

Heute verbinden uns freundschaftliche Beziehungen mit unseren östlichen Nachbarn und EU-Partnern – allen voran Polen.  Die Pflege und der Ausbau dieser Beziehungen sind uns ein Anliegen. Gleichzeitig möchten wir die Geschichte des ehemaligen deutschen Ostens sowie der Flucht und Vertreibung der dort ansässigen Bevölkerung als Folge des Zweiten Weltkriegs im Bewusstsein verankern.

Dass die  Beziehungen zu unseren östlichen Nachbarn so gut sind wie nie zuvor, liegt auch daran, dass wir unser Kulturerbe nicht vergessen haben, sondern es nutzen, um darüber gemeinsam neue Brücken bauen.

Zur Aufarbeitung dieses Kapitels der deutschen Geschichte ist es grundlegend,  dass die ‚Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung‘, die in Berlin entsteht, in ihrer Dauerausstellung den Schwerpunkt auf die Flucht und Vertreibung der Deutschen legen wird. So hat es der Stiftungsrat im Jahre 2012 auch beschlossen.“

Kommentare

3 Antworten

  1. Leider hat der tragische Verlauf der Geschichte nicht mit dem Kriegsende aufgehört. Bis in die 50-er Jahre sind noch mehrere Millionen Ostdeutsche unter polnischer Verwaltung östlich von Oder und Neiße verblieben. Anders als die Sowjets hat Polen die Möglichkeit eingeräumt, gegen Annahme der polnischen Staatsbürgerschaft zu bleiben. Doch die kommunistische Herrschaft und deutschfeindliche Stimmung haben die meisten zur späteren Abwanderung nach Westdeutschland bewogen.

    Die DDR hätte es in der Hand gehabt, hinter verschlossenen Türen für die Deutschen östlich von Oder und Neiße Zugeständnisse von Polen und Tschechien zu erreichen. Die Sowjets konnten nicht alles mitkriegen, was unter Politikern im Ostblock geschah.Es gab auch durchaus Überlegungen, die Ostgebiete der DDR anzugliedern, um ihr ein stärkeres Gewicht gegenüber dem Westen zu geben. Eine DDR-Führung mit mehr Sinn für mögliche Zugeständnisse wie später in Ungarn hätte die Abwanderung verhindern und somit ein Stück Ostdeutschland bewahren können.

    Die Bundesregierung hat es sträflich vernachlässigt, die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze an Bedingungen wie Rückkehrmöglichkeit von Spätaussiedlern und Vertriebenen mit Gewährung der doppelten Staatsbürgerschaft sowie Anerkennung der Vertreibungen und Unterdrückung der Deutschen als Unrecht zu knüpfen.

    Alex

    1. Nach meiner Kenntnis hat Polen durchaus nicht überall die Möglichkeit eingeräumt, mit dem Votieren für die polnische Staatsbürgerschaft bleiben zu können, sondern nur da, wo man entweder auf z.B. Bergleute nicht verzichten konnte und/oder die Betreffenden für polonisierbar angesehen wurden.
      Die Bundesregierung hätte womöglich noch gewisse Druckmöglichkeiten gehabt, als die USA – entgegen den Russen gemachten Versprechungen – Polen in die NATO haben wollten.

  2. Die Idee der Abtrennung der deutschen Gebiete jenseits von Oder und (Görlitzer) Neiße und der Vertreibung der dort lebenden Deutschen geht allerdings nicht ursprünglich auf Stalin zurück, sondern war schon britisches Kriegsziel zu Beginn des 2. Weltkriegs. Darauf hat dankenswerterweise Andreas Hillgruber in seinem Buch „Zweierlei Untergang: Die Zerschlagung des Deutschen Reiches und das Ende des europäischen Judentums“ hingewiesen.

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