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Volker Becks ganz neues und erstaunliches Feingefühl für innerkirchliche Stilfragen

Der grüne Politiker attackiert gerne den Papst, aber wehe, ein Priester kritisiert einen Bischof…

Volker Beck, bekannter Parlamentarier und bekennender Homosexueller, ist nicht gerade als Vertreter einer sanften Tonlage bekannt, sondern gilt selbst in seiner Partei eher als der „Mann fürs Grobe“, der selten um eine neue Provokation verlegen ist.
So war der Bundes-Geschäftsführer der Grünen beispielsweise von vornherein strikt dagegen, daß Papst Benedikt im Bundestag sprechen darf  –  in diesem Punkt mochten ihm selbst Angehörige seiner eigenen Fraktion nicht unbedingt folgen, von antikirchlichen Politikern wie Trittin und Co. abgesehen.

Foto: Radio Vatikan
Foto: Radio Vatikan

Weil sich der römische Pontifex getreu der katholischen Lehre, die er zu verkünden hat, gegen die Gleichstellung von homosexuellen „Paaren“ mit der normalen Ehe aussprach, warf ihm der rabiate Bundestagsabgeordnete Beck nichts weniger als einen „Angriff auf den säkularen Verfassungsstaat“ vor.

Hinsichtlich der Annäherungsversuche und Gespräche, die der Vatikan mit der traditionsverbundenen Priesterbruderschaft St. Pius führte,  erklärte der grüne Abgeordnete,  der Papst dulde damit zugleich auch eine „Ideologie der Ungleichwertigkeit innerhalb der katholischen Kirche, die Juden, Muslime, Homosexuelle und emanzipierte Frauen zu Menschen zweiter Klasse degradiert“.

Selbst Erzbischof Woelki aus Berlin widersprach seinerzeit den Rundumschlägen Becks und erklärte, es stehe diesem frei, den Papst zu kritisieren, aber: „Ein wenig mehr an Differenzierung und weniger an Polemik wären aber angemessen“.
Von den noch extremeren Entgleisungen gegen katholische Bischöfe,  für die seine umtriebige Parteivorstandskollegin Claudia Roth ebenso berühmt wie berüchtigt ist, einmal ganz zu schweigen.
Doch man lese und staune, wie feinsinnig sich der eifrige Polemiker Beck plötzlich um den innerkirchlichen Umgangsstil besorgt zeigt, wenn es nicht um seine eigenen provokanten Äußerungen, sondern um einige flapsige Bemerkungen des konservativen Priesters Hendrick Jolie geht.
Gegen diesen hessischen Priester zieht Beck gemeinsam  mit dem „schwulen Theologen“ Dr. David Berger schon seit Wochen eifrig zu Felde, wobei der Geistliche durch seinen leichtfertigen Umgang mit dem unseriösen Radauportal „kreuz.net“ sicher einen ernsten Fehler begangen hat, sich hierfür aber auch klar entschuldigt hat.
Der für Jolie zuständige Bischof Karl Lehmann nahm die Entschuldigung des Geistlichen an und dankte ihm ausdrücklich „für seine Bereitschaft zur selbstkritischen Umkehr“. Der bußfertigte Priester wurde daher von der Kirche zwar gerüffelt, aber nicht amtsenthoben  – und das ist auch gut so.

Volker Beck hält die Causa Jolie weiter am Köcheln

Damit könnte das Thema abgehakt sein, müßte man meinen, aber Hustekuchen!
Jetzt berichtete „Spiegel-online“, Volker Beck habe  die Kardinäle Lehmann und Zollitsch in Briefen zur Causa Jolie aktuell aufgefordert, „doch kirchen- und arbeitsrechtliche Konsequenzen aus diesem Fehlverhalten zu ziehen“.
Zudem heißt es dort: „Jolie habe andere Nutzer von kreuz.net mehrfach in Kommentaren als „Spacko“ und „Gehirngnome“ bezeichnet, also eine „diffamierende und diskriminierende Sprache“ verwendet. Zudem habe er sich in Richtung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz unflätig geäußert.“
Welch neue Sensibilität des Volker Beck wir hier bestaunen dürfen!
Der grüne Geschäftsführer selber attackiert gerne öffentlich den Papst und will ihn nicht einmal im Bundestag sehen und hören.
Aber wenn sich ein katholischer Pfarrer im Chat-Kommentarbereich zwischen Tür und Angel des Internets in einer vielleicht  flapsigen bis unangemessenen Sprache artikuliert, dann findet dies Herrn Becks scharfe Mißbilligung  –  und ausgerechnet der bewährte Herr Polemiker verteidigt den „Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz“ vor den angeblich „unflätigen“ Meinungsäußerungen des Gemeindegeistlichen.
Viele Katholiken sehen sicherlich ganz hoffnungsfroh der weiteren Entwicklung des Beckschen Feingefühls entgegen und erwarten gerne den Tag und die Stunde, wo er diese lobenswerte Tugend auch in eigener Sache und Person anzuwenden gedenkt.
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

Kommentare

2 Antworten

  1. Wieso einen Bischof nicht kritisieren? Wenn die Kritik angebracht ist, sind genau so Menschen wie wir auch. Nur müssen bei Kritik, bei wem auch immer, die Worte richtig gewählt werden, nicht ausfallend sondern einfühlsam. Das ist meine Meinung.

  2. Ein Priester darf keinen Bischof kritisieren? Was war mit Prophet Jeremia geschehen? Wurde er nicht von allen umzingelt, von den falschen Propheten? Wehe denen, die nicht die Wirklichkeit erkennen können (…)

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