Hab‘ oft im Kreise der Lieben,
Im duftigen Grase geruht,
/: Und mir ein Liedlein gesungen
Und alles war hübsch und gut, :/
Und alles, alles,
Und alles war hübsch und gut.
2. Hab‘ einsam auch mich gehärmet
In langem, düsterem Mut,
/: Und habe wieder gesungen,
Und alles war wieder gut, :/
Und alles, alles,
Und alles war wieder gut.
3. Und manches, was ich erfahren,
Verkocht ich in stiller Wut,
/: Und kam ich wieder zu singen,
War alles auch wieder gut, :/
War alles, alles,
War alles auch wieder gut.
4. Sollst uns nicht lange klagen,
Was alles dir wehe tut,
/: Nur frisch, nur frisch gesungen,
Und alles wird wieder gut, :/
Und alles, alles
Und alles wird wieder gut.
HINWEISE dazu von unserem Leser Ernst Friedel:
Das Lied spricht mich persönlich an. Auch ich habe als junger Mann oft im Gras gelegen und zu den Wolken aufgeschaut und ein Lied vor mich hin gesummt und alles war hübsch und gut. (Vers 1)
Es gab aber auch Zeiten, in denen ich mich einsam fühlte und mein Mut etwas düster war, da hab ich ein frohes Lied gesungen und alles war wieder gut. (Vers 2)
Dann schaute ich auf die Welt und sah Krieg, Ungerechtigkeit und Lügenpropaganda. Darüber wurde ich wütend und traurig. Bald ging mir ein schönes Lied durch den Kopf und alles war wieder gut. (Vers 3)
Ich wurde alt und oft klage ich über Probleme und Schmerzen, die mit dem Alter kommen. Dann hörte ich mir ein frisches Lied an und alles ward wieder gut. Eigentlich nicht! Aber die Hoffnung blieb. (Vers 4)
Carolin Eberhardt schreibt dazu:
„Das aus dem schwäbischen Oberland stammende Volkslied wurde von Friedrich Silcher (1789-1860) als vierstimmiges Chorstück für Männerchöre bearbeitet und erfreute sich in seinen Publikationen großer Verbreitung.
Der Text des Werkes wurde von dem deutsch-französischen Dichter und Naturforscher Adalbert von Chamisso (1781-1838) im Jahr 1829 verfasst. Unter anderem wurde das Lobeslied der Musik um 1900 in Deutscher Jugendklang veröffentlicht, ebenso 1907 in Das Rennsteigwanderers Liederbuch“.
Wir finden das Lied hier: https://www.youtube.com/watch?v=NXeqaUWuiJk. Es singt: Johannes Kalpers.
4 Antworten
Musik kann eine göttliche Kraft ausüben. Aber es wird leider duch Musik und Singen nicht alles wieder gut. Da Gott auch der Ursprung aller Schönheit und aller wahren Ästhetik ist, ist die Hinwendung zu Ihm das Entscheidende.
Der „Ketzer der Neuzeit“, ein überzeugter Christ, sprach mit Alice Weidel über diese Hinwendung.
Hörenswert!
https://www.youtube.com/watch?v=QK9TAL9FDMk
Diese Frage traf Alice Weidel unerwartet …
Guter Tipp, vielen Dank. Das Video ist tatsächlich sehenswert.
Der Sinn solchen zeitweisen Aussteigens aus dem weltlichen Trubel liegt ja, obwohl es bei manchen Liedern auf den ersten Blick nicht so aussieht, nicht darin, der Welt zu entfliehen; sondern dadurch wieder Kraft zu gewinnen für anstehende Aufgaben, und vielleicht eine ganz neue Sichtweise.
Ich kenne auch dieses schöne, hoffnungsfrohe Lied – das sich in der Wirklichkeit tatsächlich oft bewahrheitet – über den Schönenberger Theresienchor/St. Theresien-Gymnasium, Schoenenberg. –
Wieder ist Friedrich Silcher der Tondichter! Eine seiner bekanntesten Schöpfungen ist übrigens das gute alte Weihnachtslied „Alle Jahre wieder“, das – Gott sei Dank – immer noch weit verbreitet ist – und nicht nur ein Kinderlied sein sollte . . . (allerdings müsste es andächtig gesungen werden . . . )!
Sehr schön und ermutigend.