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Waldeslust, Waldeslust,
o wie einsam schlägt die Brust.

Ihr lieben Vögelein
stimmt eure Lieder ein,

und singt aus voller Brust
die Waldeslust.

Ihr lieben Vögelein,
stimmt eure Lieder ein

und singt aus voller Brust
die Waldeslust.

Waldeslust, Waldeslust,
o wie einsam schlägt die Brust.

Mein Vater kennt mich nicht.
Die Mutter liebt mich nicht,

und sterben mag ich nicht,
bin noch so jung.

Mein Vater kennt mich nicht.
Die Mutter liebt mich nicht,

und sterben mag ich nicht,
bin noch so jung.

Waldeslust, Waldeslust,
o wie einsam schlägt die Brust.

In einer Sommernacht
ist mir die Lieb‘ erwacht.

Mein Schatz ist weit von hier,
was liegt daran.

In einer Sommernacht
ist mir die Lieb‘ erwacht.

Mein Schatz ist weit von hier,
was liegt daran.

 

HINWEISE von unserem Leser Ernst Friedel:

„Waldeslust” ist ein altes Volkslied aus Sachsen. Der Dichter und der Komponist sind leider nicht bekannt.

Wir haben es oft im Freundeskreis fröhlich gesungen. Über die Worte dachten wir dabei nicht viel nach. Es ist halt ein schönes Lied. Als ich den Text heute las, bemerke ich, dass der Inhalt mehr Tiefe hat, als wir es damals empfanden.

Vor mir sehe ich einen jungen Menschen, der nachdenklich im Wald allein spazieren geht: „Oh, wie einsam, schlägt die Brust“. Damit ist wohl das Herz, das Zentrum unserer Gefühle, gemeint.

Einsamkeit und Sehnsucht sind das, was er empfindet. Aber der Gesang der Vögel ist wie eine wohltuende Salbe für die Gefühle des jungen Menschen.

In Vers zwei kommt zum Ausdruck, was ihn bewegt. „Mein Vater kennt mich nicht, und die Mutter liebt mich nicht“ heißt es. Man könnte daraus schließen, dass er ein ungewolltes Kind war. Der Vater hat wohl die Mutter verlassen, bevor er geboren war. Für die Mutter, so fühlte der junge Mensch, war er eine Last. Deswegen „einsam schlägt die Brust (das Herz)”.

Er ist so niedergeschlagen, dass er ans Sterben denkt, aber das darf nicht sein: „Bin noch so jung“ heisst es. Aus diesem Gefühl erwacht eine Sehnsucht nach einem anderen Menschen, der ihm Liebe schenkt, einen Partner fürs Leben.

Das Lied finden wir hier: https://www.youtube.com/watch?v=EfdftdNy79M.  Es singen die Starlets.

Titelfoto: Ulrich Macioszek

Kommentare

3 Antworten

    1. Mag sein, dass der Verfasser arm dran war, weil er schwere Schicksalsschläge zu verkraften hatten. „Psychologische Therapie“ – das ist zynisch. Zur Zeit der Entstehung dieser Lieder war kein Gedanke daran. Halt war nur in den Familien und im Glauben zu finden. Hut ab und Ehrerbietung den Generationen vor uns, die hart im Nehmen sein mussten und uns dennoch solch schöne Lieder hinterlassen haben, mit denen sie uns einen Einblick in ihr Seelenleben und ihren Schmerz gewähren. Die Warmduscher von heute können von ihnen viel lernen – vor allem, sich selber nicht ganz so wichtig zu haben.

    2. Lieber Herr Holz,
      ich hoffe, es geht Ihnen gut und ich wünsche Ihnen nur das Beste.
      Sie haben das Wort Traumata verwendet, das heute kaum noch gebraucht wird. Das Wort bedeutet psychische Ausnahmesituation („Psychotrauma“). Ausgelöst durch überwältigende Ereignisse (z.B. Gewalttat, Krieg oder Katastrophe), die eine Bedrohung für das Leben oder die körperliche Unversehrtheit des Betroffenen nach sich zieht.
      Fall Sie ein solches Erlebnis hatten, dann bin ich gerne bereit, an Ihrer Seite zu stehen.

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