1. Der Herbststurm braust durch Wald und Feld,
die Blätter fallen wieder und
von dem dunklen Himmelzelt
sehn schwarz die Wolken nieder.
2. Sankt Martin reitet dann sein Pferd
so schnell die Wolken eilen,
in seiner Rechten blitzt das Schwert,
die Nebel zu zerteilen.
3. Das Schwert, womit als Kriegersmann
den Mantel er zerschnitten,
den er geschenkt dem armen Mann,
und weiter ist geritten.
4. Sankt Martin war ein tapf’rer Held,
war unverzagt im Streite,
doch hing er nicht an dieser Welt,
sein Herz dem HERRN er weihte.
5. Wenn anderwärts auf Bergeshöh’n
die Martinsfeuer flammen,
dann zieh’n wir hier in Reihen schön
mit Fackeln all zusammen.
6. Und wenn die Kerzen ausgebrannt,
dann winkt uns reiche Gabe,
wir zieh’n dann mit gefüllter Hand
und freuen uns der Labe.
7. Und aus dem Mund der Kinderschar
erschallen Dankeslieder,
Sankt Martin kommt im nächsten Jahr
zu uns nach (Name der Stadt) wieder.
Grundlage dieses altbekannten Gesanges zum Sankt-Martins-Fest am 11. November ist das Gedicht „Der Herbststurm“ von Ludwig Uhland (1. bis 3. Strophe), dem schwäbischen Dichter aus Tübingen im 19. Jahrhundert. Später wurde das Lied um weitere Strophen volkstümlich erweitert.
Die Melodie ist von dem Volkslied „Stimmt an mit hellem hohen Klang“ von Albert Methfessel übernommen worden.
Hier geht es zum Noten-Download des Martins-Liedes
2 Antworten
Mit blitzendem Schwert die Nebel teilen – eine befremdliches Bild. Kann das ein Kind verstehen?
Guten Tag,
für zartbesaitete Mädchen mag diese Zeile zu kriegerisch klingen, aber bei „Nebel“ teilen dürfte zumindest ahnungsweise klar werden, daß es darum geht, für die Wahrheit zu „streiten“, die Vernebelungen zu bekämpfen.
Freundlichen Gruß
Felizitas Küble