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Vom fatalen Irrweg der ZdK-Präsidentin: Die Handlanger des Todes

Von Ursula Zöller

Am 6. Juli hat Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, von Frau Eva Maria Welskop-Deffaa die höchste Auszeichnung der Caritas verliehen bekommen. Die Geehrte ist übrigens Vizepräsidentin des Caritasverbandes, so dass der Verleihung von Präsidentin an Vizepräsidentin ein gewisses Geschmäckle anhängt.

Und wofür die Ehrung? Vor allem für die angebliche Wahrung und Förderung der Rechte von Frauen, Kindern und Jugendlichen.

Frau Stetter-Karp ist Mitbegründerin des Vereins Donum Vitae, der den Tötungsschein für Ungeborene ausstellt, seit die Bischofskonferenz 1999 aus dem gesetzlichen Beratungssystem ausstieg. Denn dieser Schein ermöglicht die straflose – wenn auch immer noch rechtswidrige – Abtreibung ungeborener Kinder, an der sich Christen nicht beteiligen dürfen.

Die Rechte von Kindern, deren Leben grausam beendet wird, hat Frau Stetter-Karp mit Donum Vitae also gerade nicht gefördert. Sie hat Ungezählten mit diesem Schein ihr Lebensrecht genommen. Und auch vielen Frauen, die mit Hilfe von Donum Vitae ihr Ungeborenes getötet haben, hat sich ihr angebliches Recht auf Abtreibung später als unvergessliches Unrecht dargestellt.

Das gesamte Präsidium und die Mitglieder des ZdK haben Frau Stetter-Karp aber natürlich zu ihrer Auszeichnung sehr herzlich gratuliert. „Wir erleben ihre enorme Beharrlichkeit, für eine bessere Welt und eine gerechtere Kirche zu kämpfen“ meint ZdK-Generalsekretär Marc Frings, der sich mit der Caritas eng verbunden fühlt.

Was aber ist eine gerechtere Kirche im Sinn des ZdK?

Eine solche Kirche ist nach Ansicht des sogenannten Synodalen Weges, dessen Präsidentin Frau Stetter-Karp mit ihrer Wahl vom 19.11.2021 zur ZdK-Präsidentin zugleich geworden ist, eine demokratische. Nun ist aber die Chefin des ZdK keineswegs von allen Katholiken, die sie ja repräsentieren will, sondern nur von einem relativ kleinen Kreis von u.a. einigen Verbandsmitgliedern und Angestellten im Dienst der Kirche gewählt worden.

Demokratie sieht anders aus.

Eine gerechtere Kirche kämpft laut den Propagandisten des Synodalen Weges gegen die Macht der Hierarchie; Frau Stetter-Karp ist Präsidentin des ZdK und des Synodalen Weges, Vizepräsidentin der Caritas. So viel zum Thema Macht der Laien, die eben jene der Kirche austreiben wollen.

Freilich: Macht in Händen der Frauen ist etwas ganz anderes als die von Männern, Geistlichen gar, und uneingeschränkt gut.

Eine gerechtere Kirche als Anspruch also, der doch auch für die Laien, die das fordern, gelten müsste. Der Katechismus, der für Katholiken immer noch Maßstab ist, auch wenn einige Reformer ihn vor allem bzgl. der Sexualethik umschreiben wollen, sagt: „Die Gerechtigkeit besteht im beständigen freien Willen, Gott und dem Nächsten zu geben, was ihnen zusteht.“

In einem Beitrag für die Zeit-Beilage „Christ und Welt“ hat die ZdK-Präsidentin nun gefordert, „sicherzustellen, dass der medizinische Eingriff eines Schwangerschaftsabbruchs flächendeckend ermöglicht wird“. Das sei „derzeit nicht der Fall, weil insbesondere im ländlichen Raum – unabhängig von seiner konfessionellen Prägung – die gynäkologische Versorgung fehlt“. Daher stehe eine „Reflexion darüber, wie das Angebot sichergestellt werden kann“ an, auch, was „die Schulung von Ärzt*innen in der Ausbildung umfasst“.

Steht also im Sinne der Gerechtigkeit den Ungeborenen der Tod zu? Wohl kaum. Gerechtigkeit verlangt übrigens auch die Wiedergutmachung eines entstandenen Schadens. Doch das ist nicht möglich.

Konnte es nach dem Versuch, die Abtreibung als Recht in der EU einzuführen, noch schlimmer kommen?

Ja, weil das ZdK, auch wenn viele Politiker darin sind, an sich keine politische Gruppierung, sondern eine von Katholiken ist. Für sie gilt, was schon immer Lehre der Kirche ist, was aber sogar auch in unserer weltlichen Verfassung steht: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Abtreibung ist grundsätzlich eine schwere Sünde. Todsünde, wie man früher schwere Sünden nannte, trifft es hier ganz genau. Und wer diese ausführt oder auch „nur“ fördert, der ist, so sieht es auch der Papst als Oberhaupt der Kirche, ein Handlanger des Todes. Er nämlich vergleicht Abtreibung mit dem Anheuern eines Auftragsmörders. Deutlicher kann man nicht sein.

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken macht sich mit ihren Forderungen schuldig am Tod ungeborener Kinder. Sie ist damit für einen katholischen Verband vollkommen untragbar. Sie muss umkehren und sie muss zurücktreten.

Die katholischen Bischöfe haben sich von den Forderungen der Präsidentin sofort distanziert: „Die katholische Kirche hat stets darauf hingewiesen, dass sie mit dem rechtlichen und gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema Schwangerschaftsabbrüche nicht konform geht. Die katholische Kirche lehnt Abtreibungen grundsätzlich ab.“

Es sind allerdings jene Bichöfe, bei deren Wahl die Laien laut Synodalem Weg in Zukunft mitbestimmen wollen. Es sind jene, von denen die Synodalen verlangen, dass sie sich der Überwachung durch irgendwelche Laiengremien unterwerfen.

Beten und hoffen wir also, dass das ZdK seine Präsidentin absetzt und der Synodale Weg mit ihr möglichst schnell beendet wird. Er ist ein Irrweg, der offenbar nur noch in den Abgrund führen kann.

Da die deutschen Bischöfe zu Recht den Forderungen der Präsidentin des ZdK und des Synodalen Weges massiv widersprechen, kann der Vorsitzende der Konferenz eben jener Bischöfe unmöglich weiter den Synodalen Weg gemeinsam mit Frau Stetter-Karp leiten. In der Entscheidung zwischen Tod und Leben kann Bischof Bätzing, will er nicht seine Glaubwürdigkeit verlieren, nicht auf beiden Seiten zugleich stehen.

Allen aber, die meinen, man müsse Abtreibungen erleichtern oder gar ein niemals wirklich mögliches Recht auf Abtreibung fordern, das ja ein „Recht“ auf Tötung Unschuldiger wäre, möchte ich einen uralten und immer noch gültigen Rat aus dem Buch Deuteronomium ans Herz legen: „Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen.“

Wähle also das Leben!

Unsere Gastautorin, die Verlagsleiterin und Publizistin Ursula Zöller, gründete gemeinsam mit Susanne Wenzel die NkF (Neue kath. Frauenbewegung), die diesen fundierten Blog betreibt: https://frauenundkirche.wordpress.com/ 

Titelfoto: Aktion Leben

Kommentare

7 Antworten

  1. Nachlese: Stephan Rehder weist ausgehend von der frühchristlichen Zwölf- Apostel -Lehre darauf hin, daß das ABTREIBUNGSVERBOT UNUNTERBROCHENE LEHRE DER KIRCHE bis in unsere Zeit gewesen ist:
    https://www.die-tagespost.de/leben/aus-aller-welt/non-possumus-art-230842

    „Kaum etwas ist so absurd, wie die Idee, dass die Tötung eines gänzlich wehrlosen und unschuldigen Menschen etwas sein könne, dass jemandem unter Berufung auf was auch immer zugestanden werden könne. Gleiches gilt für die Vorstellung, Katholiken könnten dies, wo es dennoch geschieht, dulden oder auch nur unwidersprochen lassen. Die Forderung nach einem flächendeckenden Ausbau von Abtreibungseinrichtungen durch die oberste Repräsentantin des deutschen Laienkatholizismus, schlägt dem randvoll gefüllten Fass der Absurditäten jedoch endgültig den Boden aus.“

    Nun aber wird der S K A N D A L, daß die „oberste Repräsentantin der Katholischen Laien“ eine VERBESSERUNG DES ABTREIBUNGSANGEBOTES und entsprechende AUSBILDUNG DER ÄRZTE ZUR KINDSTÖTUNG fordern darf und dennoch offenbar ohne weitere Konsequenzen im Amt bleibt, zur NEUEN NORMALITÄT einer „deutschen“ Kirche? Per Mehrheitsentscheid ? Mag die Ampel fordern und umsetzen, was ihr beliebt, von der Kirche darf sie devote Mitwirkung erwarten, inklusive AUSHEBELUNG der Grundrechte auf freie Religions- und Berufsausübung, auf GEWISSENSFREIHEIT ? Im nächsten Schritt dann auch zwangsweise Ausbildung und Beteiligung an Euthanasie ? Wer sich nicht an der Tötung von Menschen beteiligen möchte, braucht ja bitte nicht Medizin zu studieren ? Neben dem LEBENSRECHT DES KINDES gilt: UNSER ALLER F R E I H E I T IST IN GEFAHR – und: S C H W E I G E N.
    Es ist still geworden, einige Einzelmeinungen hier und da, aber seitens der Synodal – Bewegten scheint es , als solle „Gras über die Sache“ wachsen und einträchtig beharrliches „WEITER SO“ sei die Devise, Bischöfe und Laien Seit an Seit…

    EINSPRUCH : ein “ S O “ WEITER darf es nicht geben !
    Diese Wunde wird nicht heilen, wenn sie nicht gereinigt wird.
    Ohne Umkehr kann es keinen Frieden geben.
    Es ist eine Frage der W A H R H E I T , NICHT DER MEHRHEIT.
    Lk 2,34 . Arius / hl. Athanasius.

  2. Eine schnelle, GEMEINSAME REAKTION von BISCHOF BÄTZING UND FRAU STETTER-KARP auf die Kritik aus Rom am deutschen synodalen Weg
    https://www.katholisch.de/artikel/40297-praesidenten-des-synodalen-wegs-kritisieren-vatikan-erklaerung
    „und wir sind dankbar, dass die Bischöfe und das ZdK diesen Weg gemeinsam gehen und sich der Unterstützung und aktiven Mitarbeit des pilgernden Volkes Gottes gewiss sein dürfen“ –
    Einspruch, NEIN, SIE VERTRETEN MICH NICHT !
    SIE verursachen Schmerz und Leiden, seit Jahren schon…und mit den aktuellen Äußerungen ganz besonders !

  3. ZDK : FLÄCHENDECKEND EUTHANASIE ?

    https://www.die-tagespost.de/politik/kritik-an-stetter-karp-reisst-nicht-ab-art-230626
    „Die Debatte um die Äußerungen der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, zum Angebot von Abtreibungen geht weiter. Der Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen, Thomas Arnold, erklärte am Mittwoch gegenüber dem Portal „katholisch.de“, er halte es „zumindest für gewagt, angesichts großer Herausforderungen wie dem Krieg in der Ukraine nun eine solch existentielle Debatte anzustoßen“.
    Gleiches Angebot auch am Lebensende? …

    Die Forderung der ZdK-Präsidentin nach einem flächendeckenden Abtreibungsangebot drohe Polarisierungen innerhalb und außerhalb der Kirche zu verstärken, so der Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen.
    Er hätte es besser gefunden, so Arnold, der auch ZdK-Mitglied ist, mit diesem Impuls die nächste Vollversammlung zu eröffnen, „um sich als ganzes ZdK in einer veränderten Zeit der eigenen Position zu versichern“. Eine neue Debatte laufe Gefahr, Polarisierungen innerhalb und außerhalb der Kirche zu verstärken. Zudem mahnte er, wer am Lebensanfang ein flächendeckendes Angebot fordert, laufe Gefahr, das Gewissen des Einzelnen und die Freiheit der freien Träger zu unterlaufen. „Und wer ein flächendeckendes Angebot für den Lebensanfang fordert, läuft Gefahr, mit gleicher Begründung auch das flächendeckende Angebot am Lebensende umsetzen zu müssen.“

  4. Wer „Freiheit“ und sogar Unterstützung fordert für etwas, das die eigene Kirche (Gemeinde) Mord nennt, würde in keiner mir bekannten evangelisch-konservativen Kirche (länger) bleiben dürfen! In meiner Gemeinde in München wurde eine Frau ausgeschlossen, weil sie weiter (was nun wohl weit weniger unbiblisch ist als Förderung von „Abtreibung“) unverheiratet mit einem Mann zusammenlebte.

  5. Entschiedene Christen dürfen und können keine Kompromisse in der Rechtsfrage des Lebens für Ungeborene eingehen! Alle zeitgeistigen Strömungen können nie die Gebote Gottes außer Kraft setzen. Gehen wir mit Martin Luthers Worten des in die Auseinandersetzung: „ich kann nicht anders, hier stehe ich, Gott helfe mir“

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