Von Pastor Anton Behrens
In diesen Tagen werden wir Christen in besonderer Weise, auch in großer Gemeinschaft bei der Gräbersegnung, die Gräber unserer Angehörigen besuchen und ihrer betend gedenken. Bedenken wir dabei die Würde und den Trost, den ein christlicher Friedhof ausstrahlt und was uns mit unserer Begräbniskultur geschenkt ist! 
Keine andere, nichtchristliche Begräbnisstätte kennt solche Botschaft. Warum?
Weil wir wie keine andere Religion wissen, dass hier unsere Verstorbenen „ruhen“, um ihre Auferstehung zu erwarten. Ja, auch der Leib – auch wenn er sich zunächst in der Erde auflöst – wird in österlicher Herrlichkeit erneuert und auferstehen.
Deswegen hat ein Grab für uns, solange wir leben, eine so große Bedeutung. Es ist ja der Ort der Auferstehung! Deswegen stehen wir der Verbrennung der Leichnam sehr kritisch gegenüber.
Eine würdige Erdbestattung bezeugt viel stärker den Glauben an die Auferstehung! Welchen Glauben, welche Hoffnung und welche Liebe strahlt ein schönes gepflegtes Grab aus! 
Und wir beten für die Verstorbenen und schließen sie in das heilige Erlösungsopfer Christi ein. Besonders Allerseelen ist diesem Anliegen gewidmet. Möge doch eine echte christliche Bestattungskultur erhalten bleiben bzw. erneuert werden!
Der November öffnet uns die wahren Horizonte des Lebens: Himmel, Hölle und Fegefeuer. Es ist wahr: Wir Menschen – besonders in der heutigen Zeit – leben unter der Dunstglocke der rein irdisch-oberflächlichen Lebensvorstellungen, durch die kein Lichtstrahl des Himmels dringt; und unsere Augen sind geblendet vom flimmernden Licht der Bildschirme und vom Kunstlicht der Reklame, so dass uns kein Sonnenlicht der Wahrheit Gottes erreicht.
Wie wichtig ist es, dass die Kirche ruft und mahnt: Gedenke deines Todes! Bedenke, dass eines Tages die Dunstglocke des Irdischen zerplatzt!
Dass eines Tages – und das kann heute sein! – die Bildschirme und Kunstlichter erlöschen. Und dann? Alles aus?
Eine „moderne“ Lebensauffassung suggeriert es uns: „Mach dir keine Gedanken über das Danach. Darüber kann man sowieso nichts wissen. Lebe hier und jetzt!“ Was für ein Wahn! Denn wenn das Hier und Jetzt im Nichts endet – wofür hast du dann im Hier und Jetzt gelebt? 
Nein, „danach“ ist nicht alles aus, danach beginnt erst alles: die Ewigkeit: ein unendliches Hier und Jetzt. Was für ein Horizont öffnet sich!! Himmel oder Hölle! Das ist die Wahrheit, die uns Christus gezeigt hat.
Wie entscheidend kann ein Tag, eine Stunde sein; die Entscheidung für oder gegen Gott; für Himmel oder Hölle!
Der November ruft uns zu: Mensch, bedenk die Ewigkeit!
Grab-Foto: Anton Leuter
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7 Antworten
Wenn man sich so umhört, möchten etliche Menschen verbrannt werden, nicht auf dem Friedhof, sondern im Friedwald mehr oder weniger anonym bestattet werden. Neuster Trend, die Asche ins Meer streuen. Kein Pastor mehr, sondern ein Trauerredner. In Baden wüttenberg kann man die Urne mit nach Hause nehmen und dort einen Platz einrichten. Und jedes Jahr kommen neue Formen dazu.
Die Kirche setzt dem kaum etwas entgegen.
Hier ist mal ein guter Artikel über ein Christliches Begräbnis. Vielen Dank an Pastor Behrend.
Sehr viele Kirchenleiter und Geistliche, vor allem in den beiden deutschen Großkirchen, lehren allerdings – anders als Katechismen- nicht eine ewige Alternative Himmel oder Hölle, sondern Allversöhnung (alle Menschen oder zumindest fast alle kommen in den Himmel), anders als evangelisch-konservative Gemeinden. .
Die Hauptfrage in Ihrem Beitrag scheint zu sein, was der Bezugspunkt für Lehre und Praxis sei.
Ist es der Katechismus, – ich bitte, das „der“ zu entschuldigen, denn es gibt nur eine Kirche – oder ist es irgend etwas Ähnliches, was den jeweiligen Bedürfnissen genügt ?
Da stimme ich Pastor Behrens -bis auf den einen Punkt „Fegefeuer“, das es nach evangelischem Bibelverständnis nicht gibt- völlig zu. Ein sehr guter Artikel!
„Wie entscheidend kann ein Tag, eine Stunde sein; die Entscheidung für oder gegen Gott; für Himmel oder Hölle!“ !
Ja, so ist es. Das glauben wir. Danke für dieses Zeugnis.