Am 29. November 1947 wurden die ersten vier Qumran-Rollen von einem israelischen Wissenschaftler erworben. Am 12. April 1948 erschien in der „Times“ die erste Meldung über den sensationellen Fund, aber erst 1949 fanden erste Grabungen von Archäologen statt. Bis Ende der 50er Jahre wurden in insgesamt elf Höhlen Texte und Fragmente geborgen. Bis heute gab es weitere Funde.
Ein unschätzbares Zeugnis des antiken Judentums und des Urchristentums: Texte antiker Autoren wie Plinius, Teile der Bibel, aber auch nicht-biblische religiöse Texte der jüdischen Gemeinschaft, die in Qumran gelebt hat und als „Essener“ bekannt ist.
Die fast 1.000 Dokumente – rund 30.000 Fragmente – auf Hebräisch, Aramäisch oder Griechisch stammen aus der Zeit zwischen 300 vor und 100 nach Christus. Die Qumran-Schriftrollen reichen damit zeitlich so nah an den Ursprung der Bibel zurück wie keine anderen Manuskripte.
Nach wie vor ist unklar, um was es sich bei Qumran überhaupt handelt: Lange nahmen vor allem deutsche Bibelwissenschaftler an, dass sich dort eine Art Kloster der Essener-Sekte befand, wo Mitglieder in religiöser Zurückgezogenheit leben konnten.
Im vergangenen Jahr veröffentlichte der israelische Archäologe Daniel Vainstub dagegen einen Forschungsbericht, in dem er die antike Stätte als eine Art Wallfahrts- und Versammlungsort charakterisiert. Vainstub verwies darauf, dass Überreste einer zentralen Speisekammer, große Ritualbäder, ein Friedhof und ein Refektorium gefunden worden seien, jedoch keine Hinweise auf Wohnhäuser, wie sie für eine dauerhafte Siedlung zu erwarten wären. Laut Vainstub dürfte eine kleine Anzahl von Menschen dauerhaft an der Stätte gelebt haben, während Pilger für die Dauer ihres Aufenthalts in der Umgegend kampierten.
Quelle und vollständige Meldung hier: https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2022-11/schriftrollen-qumran-antike-judentum.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=NewsletterVN-DE