Top-Beiträge

Links

WANDERLUST: Der Mai ist gekommen!

Herr Vater, Frau Mutter, daß Gott euch behüt‘!
Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht.
Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert;
es gibt so manchen Wein, den nimmer ich probiert
.

Frisch auf drum, frisch auf im hellen Sonnenstrahl,
wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal.
Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all –
mein Herz ist wie ’ne Lerche und stimmet ein mit Schall.

Und abends im Städtchen, da kehr‘ ich durstig ein:
Herr Wirt, mein Herr Wirt, eine Kanne blanken Wein!
Ergreife die Fiedel, du lustiger Spielmann du,
von meinem Schatz das Liedel, das sing‘ ich dazu.

Und find ich keine Herberg‘, so lieg‘ ich zur Nacht
wohl unter blauem Himmel, die Sterne halten Wacht.
Im Winde die Linde, die rauscht mich ein gemach,
es küsset in der Früh‘ das Morgenrot mich wach.

O Wandern, o wandern, du freie Burschenlust!
Da wehet Gottes Odem so frisch in der Brust;
da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt:
Wie bist du doch so schön, du weite, weite Welt!

Emanuel Geibel (1815 – 1884)

.

Kommentare

2 Antworten

  1. Der Mai gilt als die gefährlichste Jahreszeit: Die Sonne sticht, der Salat schießt und die Bäume schlagen aus.

    1. Den Sonnenstich hat unsere selbsternannte Elite schon länger, und den Knall, den die ausschlagenden Blumen erzeugen, wollen die nicht hören. Und wehe, wenn der Salat dann noch anfängt zu schiessen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Blog Stats

679071
Total views : 8752118

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.