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Warnung vor dem "Ruhen im Geist": Warum der Hammersegen nicht von oben kommt

Von Felizitas Küble

Die Charismatische Bewegung  –  ob sie sich nun „katholisch“ kleidet oder protestantisch gebärdet – rühmt sich bekanntlich besonderer „Geistesgaben“, wozu das Zungenreden, die sog. „Gabe der Prophetie“, das Hellsehen („Wort der Erkenntnis“), die „Gabe der Befreiung“ (angeblicher Exorzismus), Krankenheilungen und vor allem die „Taufe im Geist“ gehören. Scannen0008
 
Diese „Taufe im Geist“, wie eingefleischte Pfingstler sie nennen, wird von gemäßigten Charismatikern, zumal aus dem „katholischen“ Bereich, etwas zurückhaltender als „zweiter Segen“ (der erste Segen ist demnach die Taufe) oder als „Geisterfüllung“ bezeichnet.
Diese vermeintliche „Erfahrung des Hl. Geistes“, die meist durch Handauflegung eines Charismatikers oder gar eines „Sehers“ erfolgt, bewirkt oft die „Sprachengabe“ (charismatisches Zungenreden) oder das sog. „Ruhen im Geist“, von Kritikern auch als Hammersegen bezeichnet.
 
Dieses von Charismatikern verherrlichte „Ruhen im Geist“ ist bereits eine verharmlosende Übersetzung aus dem Englischen, denn „Slain in the Spirit“ heißt nicht Ruhen, sondern „Erschlagenwerden im Geist“. Die Betreffenden, die stehend den „Segen“ bzw. die Handauflegung eines Charismatikers empfangen, fallen bei der dieser „Geisttaufe“ gleichsam wie ohnmächtig auf den Rücken und bleiben dort zuweilen wie im Schlaf länger liegen.
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Manche beginnen, nachdem sie einige Zeit auf dem Boden  lagen,  wie in Ekstase zu lachen oder zu weinen bzw. zeigen sonstige Verrenkungen oder Gefühlsäußerungen (Zuckungen, Trance, Schreien) oder geraten ins Zungenreden.
In gewisser Hinsicht trifft der Ausdruck vom „Ruhen“ im Geist durchaus zu, nämlich als Ruhen des Geistes, denn der Verstand bzw. das Wachbewußtsein „ruhen“, allerdings sorgt dafür sicherlich nicht der Heilige Geist, der als göttliche Geist nicht gegen, sondern mit dem Verstand wirkt.
Nun ist dieses Sonderphänomen nicht neu, es trat z.B. ab 1994 massenhaft in der protestantisch-pfingstlerischen Hochburg Toronto in Kanada massenhaft auf, wird daher zuweilen als „Toronto-Segen“ bezeichnet. Toronto gehört zu den Vineyard-Gemeinden, die von dem prominenten charismatischen Prediger John Wimber gegründet wurden.
 
Da sich dieser „Toronto-Segen“ leider nicht auf diese Stadt beschränkt und zudem viel älter ist, kann man auch passend vom „Hammersegen“ sprechen, denn die angeblich „Geisterfüllten“ kippen plötzlich nach hinten um, als ob man ihnen mit einem Gummihammer eins auf die Mütze gegeben hätte. Daß dieser Vorgang nicht vom Heiligen Geist herrühren kann, dürfte jedem klar sein, der theologisch bis drei oder gar bis fünf zählen kann.PAX
Schließlich gehört der Verstand zu den Sieben Gaben des Heiligen Geistes, die bei der Firmung verliehen werden. Warum sollte der Hl. Geist, die dritte göttliche Person der Dreieinigkeit, den Verstand und das Bewußtsein des Menschen lahm legen und denselben rücklings auf den Boden werfen? Der wahre Geist Gottes bringt Menschen zur Besinnung, statt sie ihnen zu rauben!
 
Derartiges kann nicht von oben, sondern nur von innen (aus der Psyche) oder im schlimmsten Falle „von unten“ kommen. Meist besteht in solchen Fällen eine bedauerliche Empfänglichkeit für suggestive Fremdeinflüsse (eine Art Hypnose durch den „segenspendenden“ Heiler)  –  oder es wirken sogar dämonische Kräfte, wobei sich beide Ebenen (von innen und von unten) auch vermischen können.

Kommentare

14 Antworten

  1. Wer behauptet, dass eine verstandesbasierte Entscheidung G’tt ehrt, verkennt, dass auch die Pharisäer Verstand besitzen.

    1. Guten Tag,
      wir wissen doch, daß wir – so das wichtigste Gebot – Gott mit ganzer Seele, mit Verstand und Gemüt, mit allen Kräften lieben sollen.
      Der Mensch soll Gott also lieben mit Verstand, Gefühl und seinem WILLEN.
      Mit der Erkenntnis fängt es doch an, denn man kann nur etwas lieben, das man als liebenswert ERKENNT.
      Somit ist hier zunächst der Verstand beteiligt, aber auch der Wille, denn man muß auch etwas erkennen WOLLEN.
      Sie haben recht, daß der Verstand alleine nicht genügt. Das hatte ich auch gar nicht behauptet.
      Aber er gehört dazu.
      Natürlich hatten die Pharisäer ihren Verstand – und das sogar recht gut. Aber der WILLE war auf ihr eigenes Ego gerichtet, sie wollten glänzen und anerkannt werden.
      Christus hat doch zu den Leuten gesagt: „Handelt nach ihren WORTEN, aber nicht nach ihren Werken.“
      Die WORTE – deren Lehraussagen – waren also in Ordnung, aber das Verhalten nicht.
      Christus stand den Pharisäern rein theologisch näher als den Sadduzäern (denn diese glaubten nicht an Engel und Dämonen, nicht an die Auferstehung der Toten).
      Paulus hat sich in der Auseinandersetzung mit den Sadduzäern auf die Pharisäer-Lehre berufen.
      Aber sicherlich ehrt es Gott, wenn wir auch mit dem Verstand glauben – doch dies genügt alleine nicht, der WILLE ist das wichtigste.
      Ebenso wenig genügt eine bloße Gefühlsreligion.
      Denken Sie an die Ehe: Weder kann sie nur auf der Vernunft noch allein auf romantischen Gefühlen aufbauen. Sie bedarf der Verankerung im WILLEN – in jener Liebe des Wohlwollens, die tiefer gründet als nur das erotisch-emotionale „Wohlgefallen“.
      Wobei schon klar ist, daß der Glaube an sich ein Gnadengeschenk Gottes ist, das der Ewige aber keinem aufzwängt, weshalb der Mensch mit seinen Kräften sehr wohl beteiligt ist, sonst würde sich ja ein Gebot – eine Aufforderung DU SOLLST – erübrigen.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  2. Zu den Charismen als Gnadengaben bzw. Wunderkräften die der Heilige Geist verleiht und die Zeichen seiner Anwesenheit und Kennzeichen charismatischer Begnadung sind gibt die Bibel im Neuen Testament klar und eindeutige Anweisungen für den rechten Gebrauch und die richtige Art und Weise ihrer Handhabung und ihres Gebrauches – kontrolliert und mit Vernunft und Anstand und Ordnung. Vor Schwarmgeistereien als Irrwegen und Abirrungen wird klar gewarnt. Dann aber ist das, was im Heiligen Geist getan wird, rein. Im Neuen Testament der Bibel steht, dass man nach den Gnadengaben streben soll und das man Zungenrede nicht hindern soll.
    Hingewiesen sei auch darauf, dass es auch Kräfte geben kann, die weder göttlich-himmlischen Ursprung sind noch teuflisch-dämonischen Ursprungs. Sondern schlicht und einfach aus den tiefen der Seele (griechisch Psyche) des Menschen kommen, aus seinem Unterbewusstsein (auch der Heilige Augustinus kannte schon das Unterbewusstsein und auch Arnaldus de Villanova beschäftigte sich schon mit dessen symbolischer Interpretation als Traumdeutung).

  3. Ich finde es tragisch, dass in Anbetracht der Probleme dieser Welt die Christen untereinander nichts Besseres zu tun haben, als sich zu diffamieren und zu spalten. Wäre die Kirche endlich mal einig, dann wäre es um die Gesellschaft nicht so schlecht bestellt. Wir machen uns doch lächerlich für jeden Menschen, der nicht glaubt.
    Und noch etwas, Gott wirkt noch heute, nicht durch den Verstand, sondern wie er will, so wirkten die Apostel an Pfingsten auch betrunken… Soviel zum biblischen Verständnis, wovor haben die Anticharismatiker eigentlich Angst ? Angst ist nicht in der Liebe und Ehrfurcht vor Gott hat nichts mit Angst zu tun – die schenkt der Heilige Geist!

    1. Der Heilige Geist ist zwar um uns herum, aber wie willste den erkennen?
      Es gibt verschiedene Geister, die um uns herum sind.
      Zwischen Himmel und Erde gibt es sicher eine Menge, was unser Gefühl anspricht und trotzdem nicht heilig ist.
      Auch unsere innere Stimme ist nicht das Allerheiligste.
      Wenn Gott klar und deutlich zu uns sprechen will, dann macht er das auch.
      Ekstase, Zuckungen, Schreien, Trance passen nicht so zu dem Zimmermann Jesus.
      Zimmermann, nicht Hampelmann.
      Ganz davon abgesehen gehe ich davon aus, dass wir den Heiligen Geist am ehesten im ganz nüchternen und realistischen Alltag antreffen.
      Ein Mann, der z.B. einer alten Frau den Popo abputzt usw., ist sicher näher bei Gott als einer, der Zuckungen hat.

    2. Zitat
      Wir machen uns doch lächerlich für jeden Menschen, der nicht glaubt.
      Zitat Ende
      Richtig, für diejenigen, die nicht glauben, wäre es ein Zeichen der Einheit unter den Glaubenden, wenn alle den verbindenden Hammersegen empfangen würden.
      Dann wären endlich alle durch und durch behämmert 🙂
      MfG
      P.S.
      Zitat
      Gott wirkt noch heute, nicht durch den Verstand, sondern wie er will, …
      Zitat Ende
      Das spürt man sehr deutlich bei den „Gläubigen“, die den von Gott gegebenen Verstand nicht mehr benutzen, da macht sich der „Hammersegen“ auf ganz besondere Art und Weise bemerkbar.
      Ich bin dem lieben Gott zutiefst dafür dankbar, dass mir auf meinem Weg zum katholischen Glauben niemand über den den Weg gelaufen ist, der mit dem „Hammer“ gesegnet wurde.
      Es waren Menschen und vor allen Dingen hervorragende Geistliche mit einem zutiefst alltagstauglichen Glauben, denen es an echter Liebe zum HERRN nicht mangelte. Diese Erfahrung hat nicht nur mein Herz, sondern auch meinen Verstand beglückt.
      MfG

      1. Gott ist allmächtig. Gott kann somit alles machen (wenn Gott es will), Beispielsweise Menschen heilen oder im Geist ruhen lassen.
        Der Verstand ist Teil der Seele.
        Als Ebenbild Gottes ist der Mensch vor allem Geistwesen. Denn Wille und Verstand (=Seele) haben auch Tiere, aber keinen Geist.
        Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht ewig im Menschen bleiben, da er ja auch Fleisch ist. Seine Tage sollen 120 Jahre betragen (1 Mose 6,3).
        Nicht umsonst heißt es in Joh 14,23:
        Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
        Paulus schreibt hierzu in Röm 8,9 folgendes:
        Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.
        Allein mit dem Verstand können Menschen das Wesen Gottes und seine Allmacht nicht begreifen! Der Geist Gottes muss hierzu in den Menschen lebendig werden.
        In Mt. 11,25 spricht Jesus folgendes Gebet:
        Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart.

      2. Zitat anonymous
        Gott ist allmächtig. Gott kann somit alles machen (wenn Gott es will), Beispielsweise Menschen heilen oder im Geist ruhen lassen.
        Zitat Ende
        Na gut – aber ich bin lieber wach im Geist und ruhig im Herzen.
        MfG

  4. Ab der 52 Minute „Ruhen im Geist“ links und rechts zu Füßen des „Segnenden“ auf der „Garabandal Konferenz“ im Jahr 1996 in der pfingstlerischen Hochburg Toronto mit dem verst. Joey Lomangino und dem unbelehrbaren Herrn Hudson.
    Ein Laie verhindert, dass die nach vorn zum Segen drängenden Gläubigen über die Ruhenden stolpern und weist liebevoll zugreifend den Weg. Ordnung muss schließlich sein.
    MfG
    https://www.youtube.com/watch?v=5bPj8kb44V0

  5. Viele Verführte wollen die Wahrheit nicht anerkennen, machen sich auch nicht die Mühe, selbst in der Bibel nachzulesen, ob das richtig ist, was von manchen Kanzeln behauptet wird. Der hier vorliegende Artikel ist absolut korrekt und schlüssig.
    Einer der bekanntesten Extremcharismatiker in Deutschland ist Dr. Wolfhard Margies in Berlin. So ziemlich alles, was an charismatischen Irrlehren aus Amerika bekannt wurde, wird durch Margies als angeblich biblische Lehre verkauft. So vertritt er nicht nur die erwähnten Irrlehren des Dominionismus und des Gabentransfer, sondern darüber hinaus etliche weitere Lehren, die nichts mit der Bibel zu tun haben.
    Einige davon seinen hier genannt. Ganz wesentlichen Raum nimmt die sogenannte Offenbarungs- oder Geistlehre ein. Eines dieser Elemente ist das Slain in the Spirit (Ruhen im Geist). Menschen werden bei Versammlungen, sehr oft nach Berührung des „charismatisch“ begabten Verkündigers, von einer Kraft erfasst und zu Boden geworfen.
    Paulus gibt als Kennzeichen eines falschen Geistes in 1. Kor. 12,2 den Hinweis, dass man unwiderstehlich weggerissen wird zu den stummen Götzen. In den meisten Fällen sinken die Menschen rücklings zu Boden, was der Bibel fremd ist bzw. nur im Zusammenhang mit Gericht erwähnt ist (Jes. 28,13).
    Auch ist dieses Rücklingsfallen bzw. Hinstürzen ein bekanntes Phänomen im Heidentum. Menschen wälzen sich auf dem Boden und geben unverständliche Laute von sich. Einige krabbeln auf allen Vieren und stoßen Tierlaute aus. Andere brechen in anfallartiges Lachen aus. Die so vom angeblich „Heiligen“ Geist übermannten „Anbeter“ können sich nicht auf den Beinen halten und fallen meist nach hinten auf den Boden. Dort verharren sie entweder minutenlang starr oder sie fangen sofort an, wild zu zucken und ihre Körper unnatürlich zu verrenken. Es herrscht ein unglaubliches Chaos.
    Aber alle haben danach ein „unbeschreiblich schönes Gefühl“. Und sie sind überzeugt, dass sie soeben mit dem Heiligen Geist getauft worden sind. Eine Szene der höchsten Form des charismatischen Gottesdienstes. Statt Ehrfurcht und Heiligkeit im Anbetungsdienst wird eine seelisch-mystische „Liebesbeziehung“ erfahren, die alles rechtfertigt und alles erlaubt. „Gott“ wird zum toleranten „Papi“ herabgewürdigt und unser Erlöser wird als kumpelhafter Freund bezeichnet, der alles mitmacht, was dem Menschen in den Sinn kommt.
    Für Außenstehende kommt es einer Ehrfurchtslosigkeit dem heiligen Schöpfer gegenüber vor, verbunden mit einer unheiligen Sinnlichkeit durch die Aufputschung des Fleisches, das mittels der, aus der Pop- und Rockmusik stammenden Anbetungsmusik erzeugt wird.
    Diese Darstellung mag sehr hart klingen, und mit dieser Beschreibung möchte ich keinesfalls einzelne Menschen, die sich der charismatischen Bewegung bzw. Gemeinde zugehörig fühlen, diffamieren oder über sie urteilen.
    Das Bild, wie oben beschrieben, zeigt sich jedoch jedem Bibelgläubigen, der damit nichts zu tun hat und es von außen betrachtet. Es geht in diesem Artikel lediglich um die Warnung vor dem charismatischen Geist bzw. das System der charismatischen Bewegung, der allenfalls aus den Emotionen der Akteure oder aber gar aus okkulten Quellen kommt.
    Der einzelne Gläubige mag aufrichtig und von Herzen ein Messias-Nachfolger sein, der in den charismatischen Elementen die Erfüllung der Nachfolge sieht, soweit er es erkannt hat.
    Der charismatische Gottesdienst läuft auch keinesfalls immer und überall so ab, wie hier beschrieben. Oft ist dieser Geist nicht sofort erkennbar, weshalb es so wichtig ist, dass der Glaubenstreue lernt, die Geister zu unterscheiden.
    Diese Welle erfasste besonders viele Freikirchen, aber auch anglikanische, evangelisch-lutherische sowie die römisch-katholischen Kirche. Wir werden immer wieder darauf aufmerksam gemacht, wie sich die Denominationen im Glaubensabfall miteinander verzahnen.

  6. Zitat
    Derartiges kann nicht von oben, sondern nur von innen (aus der Psyche) oder im schlimmsten Falle „von unten“ kommen.
    Zitat Ende
    Wenn man sich zum Thema die Videos auf YouTube ansieht, kann man nur zustimmen.
    MfG

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