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Warum der deutsche Synodale (Irr-)Weg keine guten Früchte bringen wird

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Wenn Jesus den Menschen etwas verständlich machen wollte, benutzte er vertraute Bilder aus ihrem Leben. Als er die enge Verbindung seiner Jünger mit ihm betonte, sprach er:
„Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab… Bleibt in mir und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so auch ihr, wenn ihr nicht in mir bleibt… Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen“
(Joh 15,1-8).

Die Qualität kirchlicher „Reformen“ lassen sich daran messen, ob sie die Verbindung mit Jesus und seinem Wort verstärken oder durch andere ersetzen. Das gilt auch für die Beurteilung des „Synodalen Prozesses“ in Deutschland, den einige zum fundamentalen Ereignis in der Kirchengeschichte hochstilisieren.

Hat der „Synodale Prozess“ eine engere Verbindung zum „wahren Weinstock“ gebracht?

Kein Interesse an Neu-Evangelisierung

Das Statut für diese Synode wurde am 25. September 2019 von einer großen Mehrheit akzeptiert. Ein Alternativ-Entwurf mit der Ausrichtung auf Neuevangelisierung, d.h. auf das Wort Jesu, war am 19. August 2019 im „Ständigen Rat“ der Bischöfe mit großer Mehrheit verworfen worden.

Auf der ersten Versammlung aller Mitglieder des „Synodalen Weges“ (30. Januar bis 1. Februar 2020) wurde der Antrag. ein Beschluss sei nicht gültig, wenn er im Widerspruch zur Lehre der Kirche stehe, abgelehnt. Die Synodenmehrheit ging den Weg, den Magnus Striet, ein Vordenker der Mehrheitsgesinnung, so ausdrückt:

„Solange das Lehramt den Anspruch erhebt, bestimmte Entscheidungen als unfehlbar und irreversibel zu bezeichnen, ist die katholische Kirche noch nicht in der Moderne angekommen“. 

Karl Heinz Menke konstatiert zutreffend: “Dass die gegenwärtige Krise der Kirche viel tiefer greift als die bis vor kurzem allenthalben zurecht genannte Missbrauchskrise. Es geht um den unverkürzten Glauben an Jesus als den Christus“.

Bischof Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Co-Präsident des deutschen Synodalen Weges, hat als Delegierter auf dem Treffen der kontinentalen Phase des weltweiten Synodalen Prozesses in Prag am 8.2.2023 ein Statement abgegeben. 

Bätzing erklärt darin:
„Mich verstört der Ruf nach Klarheit. Was sind die Regeln des Glaubens in der Kirche? Was gehört zum Kern der Lehre? Was ist Sünde, die benannt werden kann und muss? Mich verstört das.

Christlicher Glaube ist eine Religion der Freiheit und Erlösung – nicht der Sündenfixierung… Dies ist nicht mein Glaube, nicht mein Christus- und Kirchenbild. Wir müssen Menschen der Kirche hören, die bislang moralisch als „ungeordnet“ bewertet werden… Nicht Sünder sind sie, sondern von Gott bejahte und von Christus durch die Kraft seiner Liebe freie und gleiche Glieder der Kirche.“

Kardinal Müller erinnert an die „gesunde Lehre“

Dem hält Kardinal Gerhard Müller das Wort des Apostel Paulus an Timotheus vor: „Verkünde das Wort, tritt auf gelegen oder ungelegen… Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt… Man wird sich von der Wahrheit abwenden, und sich Fabeleien zuwenden“ (2 Tim 4,1-4). 

Kardinal Müller mahnt weiter: „Vollmundig wird christlicher Glaube zur Religion der Freiheit und Erlösung erklärt im Gegensatz zur Fixierung auf die Sünden“.

Die „Berufung zur Freiheit“ ist mit der Ermahnung, „die Freiheit nicht zum Vorwand für die Sünde zu nehmen“ (Gal 5,1), verbunden.

Kardinal Müller kritisiert weiter die „Protagonisten des deutschen Alternativ-Katholizismus“, die ihre „nicht bewiesene moralisch-geistige Überlegenheit über den östlichen Traditions-Katholizismus hervorheben“. Denn es handle sich nicht um eine „kulturelle Ungleichzeitigkeit“, sondern um „einen häretischen Widerspruch zur katholischen Glaubenslehre von Christus, dem Licht der Völker“ (vgl. Mt 16,13-18).

Simon Petrus gab auf die Frage Jesu: „Für wen haltet ihr mich?“ das Bekenntnis: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt 16,13-18).

Kommentare

18 Antworten

  1. Hat der „Synodale Prozess“ eine engere Verbindung zum „wahren Weinstock“ gebracht?
    Diese Frage aus dem Text oben ist in diesem Zusammenhang, meiner Meinung nach, zentral. Beantworten würde ich sie, und da bin ich mir sehr sicher, mit: Nein!
    Der Synodale Weg hat NICHTS, gar nichts, mit der Botschaft Jesus zu tun. Es hat nichts damit zu tun, was er uns anvertraut hat und wozu wir uns als Christen, also als seine Nachfolger und Glaubenden seiner Botschaft, verpflichtet haben. Es ist einfach nur noch peinlich und könnte ignoriert werden was die Vertreter des Synodalen Wegs verzapfen, daherquasseln und propagieren, wenn es nicht auch gefährlich und zerstörerisch wäre. Es ist verwirrt. Sie sind verwirrt und weichen vom Weg ab. In meinem Verständnis sind sie keine Christen mehr, denn sie folgen Christus nicht mehr nach, sondern gründen eine Sekte, die auf eigenen Ansichten und Auffassungen beruht. Insofern und auch aus dem Wort Gottes heraus, wie ich es verstehe, müssten wir sie zunächst ermahnen:
    „Matthaeus 18, 15 Sündigt aber dein Bruder an dir, so gehe hin und strafe ihn zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. 16 Hört er dich nicht, so nimm noch einen oder zwei zu dir, auf daß alle Sache bestehe auf zweier oder dreier Zeugen Mund. 17 Hört er die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er die Gemeinde nicht, so halt ihn als einen Zöllner oder Heiden.…“
    Es ist auch prophezeit, das der Antichrist oft aus der Kirche selbst kommt (und übrigens auch schon oft gekommen ist: siehe Kirchenspaltung Orthodox – römisch, Luther, französische Revolution, Befreiungstheologie etc.):
    „2. Johannes 1, 7 Denn viele Verführer sind in die Welt gekommen, die nicht bekennen Jesum Christum, daß er in das Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Widerchrist. 8 Sehet euch vor, daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen.…“
    „Johannes 1:14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“
    „1. Johannes 2:18 Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, daß der Widerchrist kommt, so sind nun viele Widerchristen geworden; daher erkennen wir, daß die letzte Stunde ist.“
    „1. Johannes 2:19 Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns. Denn wo sie von uns gewesen wären, so wären sie ja bei uns geblieben; aber es sollte offenbar werden, daß nicht alle von uns sind.“
    „1. Johannes 2:22 Wer ist ein Lügner, wenn nicht, der da leugnet, daß Jesus der Christus sei? Das ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet.“
    „1. Johannes 2:26 Solches habe ich euch geschrieben von denen, die euch verführen.“
    „1. Johannes 4:1 Ihr Lieben, glaubet nicht einem jeglichen Geist, sondern prüfet die Geister, ob sie von Gott sind; denn es sind viel falsche Propheten ausgegangen in die Welt.“
    „1. Johannes 4:2 Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: ein jeglicher Geist, der da bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist von Gott;“
    „1. Johannes 4:3 und ein jeglicher Geist, der da nicht bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Widerchrists, von welchem ihr habt gehört, daß er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt.“
    Ich weiß wirklich nicht, wie es klarer auszudrücken wäre, als es die Bibel macht. Wir sind gewarnt. Alle die das lesen sind gewarnt. Der Synodale Weg ist mehr als nur der Holzweg. Es ist der Weg ins Verderben. Und die die das betreiben, gehören nicht zu uns!
    Alle Begründungen die sie hervorbringen sind falsch. Denn sie sind nicht von Christus und sie bekennen sich auch nicht zu Christus. Daran kann man es erkennen! Hört, hört.

  2. Jesus sagt an einer Stelle das seltsame Wort: “ Lasst die Toten ihre Toten begraben“ .
    Hier hat es in der causa von Übeltätern echten Sinn! Gott ist nun der Richter, nicht wir. Er steht bereits vor dem Richterstuhl Gottes! Verschwenden wir nicht die Zeit mit Rückwärtsblicken, jedenfalls nicht mehr als unbedingt nötig ist.
    Für die Zukunft zu arbeiten, das lohnt sich, da sind alle Kräfte nötig, da ist der Arbeitsberg unendlich groß! Versuchen wir lieber, die Zahl der 14 000 jedes Jahr in unserem Land polizeilich angezeigten Sexualdelikte an Kindern zu verkleinern! Dazu braucht es keine Rückgaben von Orden, keine permanenten Distanzierungen, kein Nachtreten, keine Frauenweihe, keine Protektion von Queererei und Buntstreifen-Sexualität, keine Freigabe des Pflichtzölibates. Diese 14 000 sind Kinder in unserem Umfeld, kein einziger Priester hat sie berührt, sondern andere!

    1. Sie haben recht. Mir stößt nur die permanente Kritik aus dem Forum Deutscher Katholiken zum Synodalen Weg auf, mag diese auch noch so berechtigt sein. Zu den Untaten eines ehemaligen Mitgliedes allerdings, da kommt so gut wie nichts.

  3. Kardinal Müller wieder einmal gut bibelfest.
    Bätzing will mit dem Wort Sünde nichts zutun haben. So lässt es sich leichter leben. Deshalb auch die Krise im Beichtstuhl.
    Wenn ein Priester schon Sünde nicht mehr benennen will, kann er eigentlich kein Bischofsamt mehr bekleiden.

    Keiner verlangt von einem Geistlichen, ständig von Sünde und Hölle zu sprechen oder zu predigen. So wie es meine Eltern erlebt haben.
    Kein Sonntag verging, wo nicht die Hölle und die Sünde in der Predigt vorkam.
    Das 2. vatikanische Konzil empfanden beide als Befreiung von diesen Predigten.
    Ich könnte mir vorstellen, dass viele Eltern auch heute noch zu Hause mit der Hölle und Fegefeuer drohen, wenn das Kind nicht artig ist.
    Gottes Strafe folgt auf dem Fuß , das klingt mir noch manchmal in den Ohren. Meine Mutter konnte diesen Satz gerne mal von sich geben.
    Ich bekam dadurch Selbstzweifel.

    Äußerst selten habe ich meinen Kindern von der ewigen Verdammnis erzählt. Meist erst im Alter von 10 jahren. Und wenn, dann nur im Zusammenhang mit der Beichte, weil das Sakrament das Problem abwenden kann. Fegefeuer als ein Reinigungsort, der eben einem Warteraum entspricht. Schmerzen habe ich nicht sonderlich oft erwähnt, eher die Entfernung von Gott und die aufkommende Sehnsucht der Seele .
    Christus hat auch viel mehr von dem ewigen Leben gesprochen als von Hölle und Tod.
    Genau aus diesem Grund finde ich den Fatima-Zusatz „bewahre uns vor dem Feuer der Hölle“
    einfach nur schrecklich vor allem für kleine Kinder und auch für Erwachsene, die sich noch so lieb an unseren Gott wenden. Und auch deswegen glaube ich nicht an Fatima.
    Gerade für die Einheit der Kirche ist der Zusatz im Rosenkranz überhaupt nicht förderlich. Er spaltet Gesellschaften und Christen .
    Es reicht aus , dass der Mensch weiß und glaubt, dass diese Hölle gibt.

    Charismatische Kreise kommen auch gerne mit diesen Drohbotschaften aus der Hölle von irgendwelchen Sehern daher.
    Verwandten- und Vorfahrensschuld inbegriffen. Und belästigen naive und ängstliche Gläubige damit.

    Bleiben wir nüchtern und wachsam.

  4. Als Kuratoriumsmitglied gab es nicht mehr Kontakt wie nur Hände schütteln? Dieses Schweigen ist so dröhnend. Und dieses stillschweigende streichen aus der Liste der verstorbenen Kuratoriumsmitglieder verstehe ich auch nicht.

    1. Guten Tag,
      die Verleihuung des staatlichen Verdienstordens war auch mehr als „Hände schütteln“ – oder nicht?
      Zudem schrieb ich doch bereits, daß er m.W. schon vor seinem Tod nicht mehr zum Kuratorium gehörte.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. Warum war er dann in der Liste der verstorbenen Kuratoriumsmitgliedern mit dabei? Jetzt im Nachhinein wurde er daraus gelöscht. Aus dem Forum der Deutschen Katholiken kommt viel Kritik am Synodalen Weg. Ist würdig und recht! Nur das zu dem ehemaligen Mitglied Dillinger so gut wie keine Reaktion kommt, damit komm ich nicht zurecht. Man kann doch nicht nur in eine Richtung Kritik üben.

        1. Guten Tag,
          wie dem auch sei: Wie man es auch macht, ist es offenbar „falsch“: Wäre Dillinger nicht aus der „Liste“ entfernt worden, dann hätte es geheißen, das Forum deutscher Katholiken würde sich immer noch nicht von ihm distanzieren, sondern ihn fröhlich weiter auflisten!
          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

  5. Hat Hr. Prof. Dr. Hubert Gindert oder sonst jemand vom Forum Deutscher Katholiken eine öffentliche Stellungnahme zu den Vorgängen um das verstorbene Kuratoriumsmitglied Edmund Dillinger veröffentlicht? Wenn nein, worauf warten Sie? Aus der Liste der verstorbenen Kuratoriumsmitglieder auf der Website des Forums wurde Edmund Dillinger anscheinend stillschweigend gelöscht. Er sit nicht mehr vermerkt. Mir erscheint das Stillschweigen in dieser Sache mehr wie sonderbar. Nicht?

    1. Guten Tag,
      zu Ihren süffisanten Anmerkungen:
      Hat der Herr Bundespräsident eine öffentliche Stellungnahme zur Causa Dillinger abgegeben? – Dillinger erhielt nämlich das Bundesverdienstkreuz am Bande, eine der höchsten Auszeichnungen unseres Staates.
      Sodann war Dillinger meines Wissens schon vor seinem Tod kein Mitglied mehr im „Forum Deutscher Katholiken“.
      Vielleicht ist es Ihnen auch entgangen, daß wir bereits vor Wochen eine kritische Dillinger-Stellungnahme des Herrn von Gersdorff unter einen Gindert-Artikel gesetzt bzw. verlinkt haben: https://christlichesforum.info/verbandskatholizismus-auf-abwegen-wie-lange-wollen-die-ortsverbaende-noch-zusehen/
      Sollen sich nun etwa alle möglichen Gruppen und Personen distanzierend und zerknirscht zu Wort melden, die dem Täter-Priester mal die Hand geschüttelt haben, obwohl sie ohnehin nichts von seinen üblen Umtrieben wußten?!
      Wollen Sie gerne eine Art „Kontaktschuld“ kreieren?
      Auf einem derartigen Niveau läßt sich nicht seriös debattieren.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

        1. Wenn Sie als Anonymus mk schon wegen den Untaten eines ehemaligen Mitgliedes des Forums Deutscher Katholiken „am Verzweifeln“ (Rechtschreibung!) sind, dann muss man sich echte Sorgen um Ihren psychischen Gesundheitszustand machen, sobald Sie sich konfrontieren lassen mit der Anzahl von 13 000 (in Worten: dreizehn tausend) jährlich angezeigten Missbräuchen an Kindern. Die Dunkelziffer, so Experten, sei sehr viel größer. Sollten Sie und wir alle da nicht endlich mit einem öffentlichen Aufschrei auf die Barrikaden gehen und unsere Gesellschaft anklagen, die nach Abschaffung der Sünde scheinbar unbeeindruckt solche Zahlen hinnimmt. Ich habe jedenfalls noch keinen einzigen Kommentar dazu in den Medien entdecken können. Wer hat denn die Sexualisierung unserer Gesellschaft seit den sechziger Jahren betrieben! Die Kirche jedenfalls nicht. Mich wundert nicht, dass auch Geistliche in diesem Umfeld einer der schlimmsten Sünden erlagen. Jesus hat fast allen Sündern verziehen, aber ein furchtbares Wehe über jene gesprochen, die sich an Kindern vergreifen. Es wäre besser, wenn ihnen ein Mühlstein um den Hals gehängt würde und sie in den Tiefen des Meeres versenkt werden. Ich erinnere mich an Predigten, in denen verharmlosend gesagt wurde, Jesus habe damit lediglich jene gemeint, die „den Kleinen“ den Glauben an Gott aus dem Herzen zu reißen versuchten. Welch eine Fehlinterpretation!

          1. Es sind nicht die Untaten eines ehemaligen Mitgliedes des Forum Deutscher Katholiken, die mich verzweifeln lassen, sondern die Menge an Missbrauchstätern, die am Altar die heilige Wandlung vollzogen und vorher oder nachher anderen Menschen unsägliches Leid zufügten. Und niemanden hat es interessiert von der kirchlichen Obrigkeit. Es lässt mich verzweifeln, wie der eine mit dem anderen umgeht: da spricht jeder jedem das wahre katholisch sein ab und bezichtigt ihn des Unglaubens, anstatt miteinander nach einem gemeinsamen guten Weg in die Zukunft zu suchen. Der eine erhebt sich über den anderen und urteilt und verurteilt. Es lässt mich verzweifeln, dass in vielen christlichen Krankenhäusern und Altenheimen vom nach Außen hin getragenen Christentum im inneren nichts mehr zu spüren ist. Es lässt mich verzweifeln, dass am Sonntag nach Erstkommunion oder Firmung so gut wie keines der Kinder und Jugendlichen mehr am Gottesdienst teilnimmt. Es lässt mich verzweifeln, dass die Scharen, die der Kirche den Rücken kehren, einfach so ziehen gelassen werden. Es scheint auch hier der kirchlichen Obrigkeit egal zu sein und so manche Katholiken scheinen das Schrumpfen sogar zu begrüßen. Wo hat da das heutige Evangelium noch seine Auswirkung? Dieses Stillschweigen des Forum Deutscher Katholiken und das heimliche Streichen des Herrn aus der Liste der Verstorbenen, ja, auch das lässt mich an besagten Forum zweifeln. Einfach streichen, ohne Erklärung, ohne irgendwas. Es lässt mich verzweifeln, dass immer mehr Klöster geschlossen werden müssen. Hier im Umkreis stehen etliche schon seit Jahren leer. Und es werden sicher noch mehr dazukommen.

      1. Habe mich erkundigt: das Bundesverdienstkreuz wird nur lebenden Trägern wieder aberkannt bei entsprechendem Verhalten. Bei schon Verstorbenen ist das nicht üblich. Habe per Mail vor längerem schon beim Forum Deutscher Katholiken zu ihrer jetzigen Haltung Edmund Dillinger gegenüber gefragt. Bin dem Forum keine Antwort wert.

  6. Die Dekonstruktion der Kirche (www.summorum-pontificum.de)
    von Kirchfahrter Archangelus
    Die Dekonstruktion der Kirche
    08. Februar 2021
    Wer es sich wie unsereins immer noch antut, täglich zumindest die Überschriften der neuen Beiträge auf katholisch.de zu überfliegen, zieht daraus einen zweifachen Eindruck: Generelle Linie der Redaktion ist eine merkwürdige Art von Dekonstruktivismus, die alles, was spezifisch katholisch ist, darüber hinaus aber auch alles, was überhaupt irgendwie „religiös“ ist, verächtlich machen und delegitimieren will. Ausgenommen davon ist allein das, was als „soziales Engagement“ durchgehen kann – vorausgesetzt, dieses edle Tun wird nicht dazu „mißbraucht“, den Blick der Menschen auf die Übernatur oder gar auf Christus zu lenken.

    Der zweite Eindruck ist der einer zunehmenden Verschärfung im Ton und Brutalisierung in der Sache. Die „Mehrheiten stehen“, wie man im parlamentarischen Betrieb sagt, Rücksicht auf Minderheiten oder gar die „Menschen draußen im Lande“ sind nicht erforderlich und könnten den Siegeszug der neuen Zeit nur aufhalten. Wer das dennoch versucht, erfährt die einst von Papst Benedikt beklagte „sprungbereite Feindseligkeit“ der sich siegreich wähnenden Revolutionäre, die sich inzwischen getreu dem gesamtgesellschaftlichen Vorbild zum einem kaum noch bezähmbaren Vernichtungswillen gesteigert hat: Wer nicht spurt, wird zunächst marginalisiert und dann wo irgend möglich vernichtet.

    Bemerkenswert bei alledem ist der Umstand, daß die Propagandisten der deutschkatholischen Parteilinie auch immer weniger Rücksicht auf „Rom“ nehmen, als ob sie die Hoffnung aufgegeben hätten, von dort einen Segen für ihre Vorhaben zu erhalten. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Dreistigkeit so irgendeine drittklassige Sternin deutschkatholischer Universitätstheologie da erklärt: „Vatikan-Dokumente zu Gender werden in der Theologie kaum beachtet“ und diesen praktischen Vollzug eines „Los von Rom“ offenbar als großen Schritt in die richtige Richtung anpreist. Denn daran läßt die auf katholisch.de veröffentlichte Meinung, die zweifellos die Mehrheitsmeinung der deutschen Bischöfe wiedergibt, keinen Zweifel. Was die richtige Richtung ist, hat der „Synodale Weg“ inzwischen in der erforderlichen Klarheit angezeigt und die Maßstäbe gesetzt – nun gilt es Nägel mit Köpfen zu machen und Entscheidungen zu treffen. Und wenn das auch oder sogar überwiegend Gebiete betrifft, auf denen eine Nationalsynode, selbst wenn sie ordnungsgemäß zustande gekommen wäre, keine Entscheidungen treffen kann? Wen interessieren solche Formalien schon.

    Zwei Fragen bleiben hier bis auf weiteres offen: Werden sich alle deutschen Bischöfe unterwerfen – oder werden die wenigen, die bisher Ablehnung des schismatischen Weges bekundet haben, praktische Konsequenzen ziehen; an vorderster Stelle wohl den überfälligen Austritt aus der Bischofskonferenz. Die zweite Frage, die in Wirklichkeit die erste ist: Wir wird sich Rom verhalten?. Die Mehrheit der Bischöfe und apostatischen Theologen in Deutschland vertraut offenbar darauf, daß „Rom“ (wer immer auch dort die entscheidenden Fäden zieht) sich so verhalten wird, wie meistens in den vergangenen 70 Jahren: Gute Mine zum bösen Spiel machen. Sie stützen dieses Vertrauen nicht zuletzt darauf, daß der Finanzbeitrag der Deutschen Bischofskonferenz für den notleidenden vatikanischen Haushalt größtes Gewicht hat, und wer zahlt, schafft an.

    Ob diese Rechnung aufgeht, ist derzeit absolut unkalkulierbar. Vieles von dem, was da in Deutschland zusammensynodalisiert wird, dürfte im Umfeld/bei den Hintermännern des Papstes einiges Wohlwollen finden, anderes weniger. Insgesamt steht die deutsche Entwicklung jedoch in direktem Gegensatz zum persönlichen Machtanspruch eines Papstes, der jeden seiner Einfälle für eine direkte Eingebung des heiligen Geistes zu halten scheint und diesen Machtanspruch geradezu gewohnheitsmäßig in despotischer Weise exekutiert. Insoweit also: Ausgang offen.

    Und auf der persönlichen Ebene? Bei den (nicht mehr allzu vielen) Gläubigen, die ihren Augen kaum zu trauen wagen, wenn sie mit ansehen müssen, wie die Kirche, die sie kennen und lieben, in Trümmer gelegt und durch eine billige Fälschung nach den Normen des Zeitgeistes ersetzt wird? Wie soll man sich in dieser Position der Hilflosigkeit verhalten?

    Allein schon aus der Beobachtung dessen, was sich auf dem Webportal der deutschen Bischöfe und dessen diözesanen Chearleadern wie „Kirche+Leben“ oder „Domradio“ abspielt, drängen sich zwei Folgerungen auf, die wir hoffentlich auch bei der künftigen Themensetzung hier noch stärker berücksichtigen werden: Die erste: Es lohnt sich nicht mehr, sich über die Bätzinge und Märxe aufzuregen oder gar ihre täglichen Verlautbarungen zu kommentieren. Die Richtung ihres Kurses ist klar erkennbar, mit Überraschungen zum Besseren ist nicht zu rechnen. Darüber zu befinden, ob und wann sie auf diese Weise den Weg ins Schisma vollendet haben, liegt nicht in unserer Kompetenz und wäre nur eine weitere Meinungsäußerung ohne größere Bedeutung.

    Die zweite Folgerung ist, die richtige Lehre aus der von den Modernisten gnadenlos vorangetriebenen „Dekonstruktion“ alles Bisherigen und jeder Ausrichtung auf das Jenseitige zu ziehen: Gerade das Gegenteil zu tun, und das mit verstärkter Anstrengung. Die traditionelle Lehre Christi und seiner Kirche muß in jeder Generation nicht nur weiter vererbt, sondern auch aufs neue angeeignet werden, das allein erfordert schon eine beträchtliche Kraftanstrengung. Zumal in Deutschland wegen des weitgehenden Versagens der Theologie kaum vernünftige Literatur zur Glaubensvermittlung und -aneignung erscheint. Diese Literatur muß, auch wenn es sich immer um den einen unveränderten Glauben handelt, quasi in jeder Generation erneut geschrieben werden – es ist nicht jedermanns Sache, sich die reiche Welt des Glaubens aus den in eine doch ganz andere Zeit hineingeschriebenen Büchern des 19. Jahrhunderts zu erschließen.

    Noch wichtiger aber ist es, diesen erfolgreich angeeigneten Glauben auch zu leben, und zwar so, daß die jeweils folgende Generation es für selbstverständlich und eigener Anstrengung wert hält, ihm treu zu bleiben und ihn weiter zu tragen. Das völlige Versagen der Kirche und ihrer Mitglieder in dieser Hinsicht seit der Mitte des 20. Jh. ist letztlich die Ursache des Zusammenbruchs, der mit dem „synodalen Prozess“ zu einem zeitgemäßen Neuanfang umgelogen werden soll.

    Das westliche Denken der Kirche

    https://philosophia-perennis.com/2019/03/20/beile-ratut-hinterfragt-in-einem-essay-das-westliche-denken-der-kirchen/

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