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Warum der „Synodale Prozess“ ein Irrweg ist

 Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Wir befinden uns auf dem „Synodalen Weg“ von dem wir nicht wissen, wie er enden wird. Erzbischof Kardinal Woelki sagte: „Alle meine Befürchtungen sind eingetreten.“

Gewissermaßen als Ouvertüre zum „Synodalen Weg“ hat sich Pater Johannes Langendörfer SJ, der Sekretär der DBK (Dt. Bischofskonferenz) geäußert.

Dabei behauptete er, dass es in der katholischen Kirche in Deutschland eine Reihe von Blockierungen gebe, die sich begünstigend auf die Entstehung von sexuellem Missbrauch ausgewirkt hätten.

BILD: Prof. Gindert leitet den Dachverband „Forum Deutscher Katholiken“

Ursächlich seien u. a. die bisherige Sexualmoral der Kirche, das Priesterbild und vor allem der eingeschränkte Zugang zum Priestertum. Für diesen Standpunkt führt er auch einige durchaus umstrittene Wissenschaftler an. 

Nun soll nach Langendörfer der Synodale Weg „einen neuen Weg“ eröffnen. Er sagte: „Wir machen uns hier auf einen besonderen Weg, den das Kirchenrecht so nicht kennt, das bestimmte Formen vorsieht.“

Das dürfte nach Langendörfer heißen, dass in den Themenforen der Synode Entscheidungen getroffen werden, die die Kirche in Deutschland selber in die Pflicht nehmen. Neu sei, dass es auch „zu Entscheidungen kommen könne, die die römische Ebene betreffen, (zwar) nicht auf der Ebene des Konzils, sondern auf der Ebene des Heiligen Vaters und seiner Kurie.“

Die Deutsche Bischofskonferenz  (DBK) sei nicht gewillt, „zu akzeptieren, dass alle Themen, die jetzt und in Zukunft in Rom entschieden werden, ohne die Beteiligung der Ortskirchen getroffen werden“.

Es ist erstaunlich, wie offen Langendörfer hier seine Ziele gegenüber Rom bereits preisgibt.

Dagegen hat aber Johannes Paul II. schon in seinem Schreiben  „Apostolos suos“ klargestellt, dass Entscheidungen von Bischofskonferenzen, also auch der  DBK evtl. mit dem ZdK nicht gültig seien, wenn sie die Diözesanbischöfe in die Pflicht nehmen wollten.

Das Verbot des Frauenpriestertums, das Johannes Paul II. am 22. Mai 1994 bekräftigt hat, will Pater Langendörfer nicht mehr akzeptieren.

Er meint: „Es gibt kein Redeverbot zum Priestertum der Frau. Wenn man das in Verbindung mit den Erfahrungen in Bistümern und Gemeinschaften bringt, tut sich da eine große Bandbreite von Gesprächsmöglichkeiten auf.“

Papst Johannes Paul II. erklärte schon in seinem Schreiben vom 22.Mai 199, dass „die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich die Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“ 

Der Regensburger Bischof Voderholzer (siehe Foto) äußerte sich während der ersten Synodalversammlung zur MHG-Studie (Mannheim-Heidelberg-Gießen).

Dabei wies er die Behauptung zurück, dass die Ehelosigkeit um des Himmelsreiches Willen und die katholische Sexualmoral sowie die angebliche Machtkonzentration auf Männer  für den sexuellen Missbrauch hauptursächlich seien.

Er bedauerte ausdrücklich, dass die Themen der Synode an diesen wissenschaftlich umstrittenen Aussagen orientiert seien. Damit stehen die Grundannahmen und Voraussetzungen des „Synodalen Prozesses“ auf tönernen Füßen.

Die Synodenmehrheit ist offensichtlich gewillt, ihre Vorstellungen mit brutaler Gewalt durchzusetzen.

Die Bischöfe, die sich an die Lehre der Kirche halten, mussten eine erste Abstimmungsniederlage erleben. Die Erzbischöfe  und Bischöfe von Köln, Passau, Eichstätt, Regensburg  und Görlitz  hatten vorgeschlagen, dass Vorlagen die einmütige Zustimmung der anwesenden Mitglieder des Synodalforums erfordern  Bei „Einmütigkeit“ dürfe es höchstens drei Gegenstimmen geben. 

Doch die Synodalversammlung legte fest, dass die absolute Mehrheit für die Beschlussfassung genüge.

Die lehramtstreuen Bischöfe hatten auch vorgeschlagen, dass ein Beschluss nicht gültig werden kann, wenn „ein Widerspruch zwischen der Textvorlage und der Lehre der Kirche vorliegt.“ Auch dies wurde abgelehnt.

Die KNA (Katholische Nachrichtenagentur) hat diesen Vorschlag der glaubenstreuen Bischöfe als „konservative Sperrminorität“ bezeichnet.  

Erzbischof Woelki fasste seine Eindrücke in dem Satz zusammen: „Alle meine Befürchtungen sind eingetreten.“

Kardinal Gerhard  Müller (siehe Foto) bezeichnete den „Synodalen Weg als selbstmörderischen, als „suizidalen Prozess“.

Der deutsche Kurienkardinal em. Paul Josef Cordes warnte in einem Interview mit der italienischen Zeitung „Nuova Bussula Quotdidiana“, dass mit dem „Synodalen Weg“ die Möglichkeit eines Schismas bestehe, da die Diskussionsthemen überwiegend eine Frage der Zuständigkeit der Weltkirche seien und daher nicht im Ermessen der Ortskirche liegen.

Cordes warnte in diesem Interview, dass durch antikatholische und atheistische Massenmedien die Idee einer „neuen Kirche“ propagiert werden soll.

In dieser Situation werden gläubige Katholiken Zuflucht im Gebet suchen – und sie werden sich um die gläubigen Bischöfe scharen, die auch jetzt zur Weltkirche stehen. Für diese Treue zur Weltkirche sind zur Zeit Bismarcks viele deutsche Bischöfe ins Gefängnis gegangen.   

Fotos: Bistum Regensburg, FDK, Archiv

 

Kommentare

5 Antworten

  1. Die Liberalisierung geht weiter – aber weniger konfrontativ

    https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2020/die-liberalisierung-geht-weiter-aber-weniger-konfrontativ/

    Die Logik der Sterbehilfe

    https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2020/die-logik-der-sterbehilfe/

    https://jungefreiheit.de/

    Erdogan und das Gefangenen-Dilemma – Antworten könnte die Spieltheorie liefern

    https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2020/erdogan-und-das-gefangenendilemma/

    Der Theologe und Journalist und Philosoph David Berger mit seiner „Philosophia Perennis!

    https://philosophia-perennis.com/

  2. Wo soll der synodale (Holz-) Weg denn schon enden? Die konkreten Mittel mögen noch unbestimmt sein, das Ziel ist jedoch klar: die Angleichung der katholischen Kirchenstruktur in Deutschland an die ev.-luth. Landeskirchen mit dem Ziel der Fusion. Daher wurde schon lange die Laienbeteiligung auf allen Ebenen eingeführt, denn wenn erstmal Gremien da sind, wollen die auch mitreden und -entscheiden. Als Pilotprojekte gibt es ja heute schon laiengeleitete Pfarrgemeinden und sogar ein Ordinariat mit „Amtschefin“, die Gemeindereferentin ist heute flächendeckend schon de facto „Frau Pfarrerin“ (begräbt, hält Wortgottesfeiern in Albe und Stola-artigem Schal und agiert als „Seelsorgerin“), nun wird noch der Zölibat „entsorgt“ und dann ist man endlich fusionsbereit.

    Dies wurde übrigens von Bischof Wilmer schon offen zugegeben, als er das Ziel der „ökumenischen Pfarrgemeinde“ begrüßte, auch das offiziell „inoffizielle“ DBK-Portal katholisch.de überschlägt sich in Zustimmung (https://www.katholisch.de/artikel/24116-oekumenische-gemeinden-sind-eine-bestechende-idee).

    1. Zu erinnern wäre auch daran, dass der sogenannte „Zentralrat der deutschen Katholiken“ mit seinen modernistischen und ideologisch liberalen sogenannten „Kirchenvolksbegehren“ überhaupt keine echte Legitimation hat und überhaupt keine echte Autorität darstellt.
      Er dient lediglich der liberalistisch-relativistischen Unterwanderung der katholischen Kirche, siehe dazu auch den Weblog „Philosophia Perennis“ des Theologen und Journalisten und Philosophen David Berger usw.
      Siehe leider auch die Rotary-Clubs der Lions und Kiwanis und Round-Table Clubs und Service-Clubs und Odd-Fellow Orden als freimaurerische Vorfeld-Organisationen. Das ideologische liberale Establishment ist dort versammt und verbreitet seine Ideologie eines absoluten Relativismus mit Sophistik und Rabulistik.

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