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Warum eine Kirche kein Campingplatz ist

Von Felizitas Küble

Eine unserer Leserinnen aus den USA sandte uns diese zwei Fotos – nicht aus irgendeiner unbedeutenden Vorort-Kirche, sondern aus der alten Sankt-Carlos-Cathedrale.

Die Kirche liegt im Bistum Monterey im US-Bundesstaat Kalifornien. Das Gotteshaus wurde von dem heiliggesprochenen Missionar Junipero Serra gegründet.

Seit Wochen teilt dort eine ältere Dame in Turnschuhen und mit kurzen Hosen (die noch dazu hochgezogen sind) die heilige Kommunion aus. Obwohl es dazu mehrere Beschwerden von Gläubigen beim Pfarrer gab, ändert sich nichts an diesem unangemessenen „Outfit“. (Wobei es in Nordkalifornien im Sommer ziemlich kühl ist – in diesem Fall waren es 11 Grad.)
Die alte Dame geht außerdem zum Tabernakel, holt von dort die hl.
Hostien und bringt sie nach der Austeilung wieder zurück. Warum dies der Priester nicht selber vornimmt, ist nicht nur in diesem „Fall“ ein Rätsel.

Unsere Leserin ist mit Recht enttäuscht, denn ein Gotteshaus ist kein Campingplatz und die hl. Messe kein Strandvergnügen.

Allerdings habe ich in Deutschland zwar schon manche Kommunionhelferinnen in nicht gerade passender Kleidung gesehen (z.B. sehr enge Hosen oder Blusen, weiter Ausschnitt), was ähnlich auch für etliche Männer in dieser Funktion gilt (Straßenklamotten, Jeans oder Schlapperlook), aber noch nie eine Frau, die in kurzer Hose das Altarsakrament austeilt.

Anscheinend ist man in den USA hierbei teils schon „weiter“, allerdings nicht in erfreulicher Hinsicht.

Abgesehen davon stellt sich die Frage, warum es überhaupt in Meßgottesdiensten mit immer weniger Gläubigen trotzdem immer mehr Laien-Kommunionhelfer gibt.

Mehrfach erlebte ich, wie der Pfarrer sogar gemütlich hinter dem Altar saß, während vorne seine Laienschar die hl. Hostien austeilten.

Dabei wird völlig ignoriert, daß Priester und Diakone die eigentlichen, die „ordentlichen“ Kommunionspender sind – und Laien nur dort als Kommunionhelfer eingesetzt werden dürfen, wo es „eine Notlage erfordert“  –  so heißt es in der römischen Instruktion „Redemptionis sacramentum, Nr. 88″.

Von einer „Notlage“ kann in den meisten Fällen keine Rede sein. Das hätte auch dem Vatikan klar sein dürfen, als er Laien-Kommunionhelfer erlaubte – wenngleich mit dieser Einschränkung „Notlage“, an die sie ersichtlich sowieso kaum einer hält, in den USA so wenig wie hierzulande.

 

 

Kommentare

7 Antworten

  1. Da ist zu differenzieren. „Notlagen“ und „Härtefälle“ sind stets Einladungen für den Mißbrauch. Ein solcher läge vor, wenn die Zeremonie plakativ und provokant herabgewürdigt werden soll, historisches Beispiel im Weltlichen der grüne Joseph Fischer MdB im Gammlerlook beim Bundestagsauftritt. Dieses Ansinnen vermag ich aber bei der Frau nicht zu erkennen. Vielleicht passt der Outfit einfach zu ihrem Typ, und – das Foto müsste schärfer sein – sie will sich bewusst schick für den Herrgott und seine Gläubigen präsentieren. Da ist nichts, wo man heutzutage Anstoß nehmen sollte. Der Mann Jesus zeigte, wie manche Bibelstellen vermuten lassen, eine gewisse Hinwendung zu attraktiven Frauen. Und da die Evangelien sich nicht weiter damit aufhalten, sind die Dinge wohl auch im vorliegenden Fall nicht so wichtig.

  2. und man wird nicht müde jahrzehntelang über diese Dinge zu jammern
    hat schon jemand über Alternativen nachgedacht?

  3. Ich habe hierzulande schon eine solche Kommunionspenderin gesehen.
    St. Antonius in Rheine.
    Dort trägt eine Kommunionspennderin kurzen Minirock und schwarze Overknee-Stiefel mit hohem Absatz (sieht aus wie auf dem Kiez in Hamburg).
    Ich finde es ganz fürchterlich diesen Aufzug in der Kirche.
    Diese Personen wollen provozieren. Die haben ein Problem mit konformen und sittlich gekleidetem Anspruch, der in der Kirche gilt.
    In den Vatikan käme die Frau auf dem Foto nicht rein. Gut so.
    Auch wenn es heiß im Sommer ist, gibt leichte Kleidung, die bedeckt.

  4. Das stimmt, die Kleidung ist unakzeptabel. In Rom würde die Frau Schwierigkeiten haben, überhaupt in die Peterskirche oder auch sonst eingelassen zu werden. Mit Recht.
    Was mich irritiert, ist die Feststellung, dass es in Meßgottesdiensten mit immer weniger Gläubigen trotzdem immer mehr Laien-Kommunionhelfer gibt. In unserer Pfarrei kann davon keine Rede sein. Es findet sich so gut wie niemand mehr, der den Dienst als Lektor oder Kommunionhelfer übernehmen möchte.
    Wenn ich als Kommunionhelfer eingeteilt war und es absehbar war, dass nur sehr wenige Menschen zum Gottesdienst kommen würden, habe ich vorher in der Sakristei mit dem Priester vereinbart, dass er zu gegebener Zeit kurz nicken soll, wenn ich kommen sollte, ansonsten bin ich dann an meinem Platz geblieben.
    Dass der Priester keine Kommunion ausgeteilt hat, hat es bei uns auch schon gegeben. Er war in der letzten Zeit sehr unsicher und wackelig beim Gehen; man musste Sorge haben, dass er beim Gang zum Altar nicht das Gleichgewicht verliert, so ist er dann oben geblieben und musste die Stufen nicht noch einmal steigen. Wenn er dann gemütlich hinter dem Altar gesessen hätte, wäre es natürlich nicht richtig gewesen. Das war in unserem Fall nicht so. Es hat auch niemand etwas negatives darüber gesagt, es war ja offensichtlich, wie schwer ihm das Gehen gefallen ist.

  5. Shalom, ich denke, der Herr schaut in unser Herz und nicht auf unsere Kleidung.
    Wenn wir aber ein Amt in der Kirche übernehmen und alle sich wie die Braut Christi schön machen und sprich wie zu einer Hochzeit gekleidet kommen, dann kann man sich für so eine schöne Aufgabe auch schön machen. Wenn einer zur Hochzeit kommt und kein Hochzeitsgewand hat, dann wird er hinaus geschmissen. Da wird sein Klappern und sein Zähneknirschen sein.
    Vielleicht hat aber jeder eine andere Vorstellung, was schön ist.
    Es gibt Kirchen, die verteilen an der Tür Tücher, damit im Sommer auch freie Arme oder Kurze Hosen , Kleider; Röcke überdeckt werden. Vielleicht sollten alle eine Robe bekommen, die diese Aufgaben haben.

    1. Das biblische Beispiel, welches Sie anführen, gilt für die Reinheit. Das Hochzeitgewand steht für die Sakramente, die der Hochzeitsgast empfangen hat. Die Beichte und die Kommunion. Eventuell auch die Krankensalbung. Die Nächstenliebe, die er im Leben hat und gegeben hat.
      Paulus geht stärker in seinen Briefen auf die äussere Form ein. Er schreibt, die Frau soll sich bei der Versammlung bedeckt halten.
      In Form von Reden und Ämtern in der Kirche. Geziemend in der Kleidung.
      Das Haar muss heute nicht mit einem Tuch verdeckt sein. Aber wenn eine Frau es für sich meint, kann sie es machen.
      Aber so aufreizend zur Messe zu gehen, ist nicht richtig. Das spürt doch eine Frau auch innerlich, was zuviel ist. Denn man zieht tatsächlich die Blicke vieler Männer auf sich, und lenkt diese in der Andacht ab.

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