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Warum Kardinal Marx die bayerische Kreuz-Entscheidung bewusst missversteht

Von Dr. Eduard Werner

Ein Kardinal, der ausgerechnet in Jerusalem sein Amtskreuz in der Tasche versteckt und dann auch noch in wahrheitswidriger Weise behauptet, das hätten die Israelis von ihm verlangt, hat schon jede Glaubwürdigkeit verloren. 

Jetzt will der Münchner Erzbischof Reinhard Marx  – wieder  nicht ganz ehrlich – den Ministerpräsidenten absichtlich missverstehen, als würde dieser das Kreuz nur als Symbol christlicher Kultur betrachten und nicht auch als religiöses Markenzeichen des Christentums.

Diese Unterstellung ist unbegründet, denn das Kulturzeichen lässt sich doch gar nicht vom christlichen Erlösungszeichen trennen. 

Dieses bewusste Missverstehen ist wenig vornehm. Damit kann sich Marx um eine inhaltliche Aussage zum Kreuz selber drücken.

In der Zeit des Nationalsozialismus  haben sich Bischöfe und Laien noch unter Lebensgefahr zum Kreuz bekannt. Wie viele Christen kamen ins KZ, weil sie die Schulkreuze nicht abhängen ließen.

Leutnant Kitzelmann aus Horben wurde zum Tode verurteilt, weil er gesagt hatte: „Daheim reißen sie die Kreuze aus den Schulen und hier an der Ostfront macht man uns vor, wir würden gegen den gottlosen Bolschewismus kämpfen.“

In der Verfolgung wusste man noch, dass die Wahrheit spaltet. Arme Kirchen, deren Bischöfe das nicht mehr wissen. In allen Ländern, in denen die Kreuze abgehängt wurden, ist das den Völkern sehr schlecht bekommen.        

Unser Autor Dr. Eduard Werner ist Historiker und Buchautor; er lebt in Andechs (Bistum Augsburg)

Kommentare

13 Antworten

  1. Dem Artikel kann man nur zustimmen. Noch ein Aspekt für diese Stellungnahme von Marx wäre die Unterstützung durch die vielen Gelder aus der Staatskasse für die Einrichtungen der Kirche.
    Marx gesellt sich immer wieder zu den Positionen der Regierungsparteien hinsichtlich der unkontrollierten Masseneinwanderung und verteidigte diese.
    Ich habe schon lange bei Marx den Eindruck frei nach dem Motto: „Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing“.

    Die Kreuzabnahme in Israel war ein deutliches Unterwerfungzeichen. Ich denke, vielen aus CDU/SPD hat es so gefallen.
    Ich habe n u r Verständnis für eine Kreuzabnahme, wenn Leib und Leben auf dem Spiel stehen.
    In der NS Zeit konnte man schon wegen Nichtigkeiten verhaftet werden.
    In solchen Zusammenhängen kann ich eine Kreuzabnahmen nachvollziehen.
    Aber Marx wurde ja nicht mit seinem Leben bedroht.

    Ebenso konnte ich den Koran-Kuss von Papst Johannes Paul II. nicht verstehen. Er wurde in keiner Weise zu diesem (Verräter-)“Kuss gezwungen. Er war frei zu entscheiden; sein Leben war nicht bedroht.

    Ich bewundere natürlich die Märtyrer, die sich unter Verfolgung des Leben ganz Christus hingegeben haben bis in den Tod hinein.
    Jedoch hat nicht jeder Christ eine Märtyrerseele.
    Wer weiß, wie wir uns entscheiden, wenn uns Verfolgung und sogar der Tod droht?

    @ wolfsattattake
    Woher kennen Sie eigentlich noch so gut die Strophe des Liedes, welches von Ihnen hier aufgeschrieben wurde?
    Mussten Sie es damals auswendig lernen?

  2. Bezüglich des Nationalsozialismus und dem Verhältnis zum Christentum gibt es sehr verwirrende Fakten. Auch wenn es oft so dargestellt wird, aber ganz so ablehnend standen die Nationalsozialisten dem Christentum und dem christlichen Gott nicht gegenüber, ich würde fast behaupten, eher neutral.

    Selbst in nationalsozialistischen Kampfliedern wird Gott erwähnt, wie z.B. in dem Lied „die braune Kompanie“, in welchem der Liedtexter, dem man durchaus nationalsozialistische Gesinnung zusprechen kann, Bezug nimmt, zu den Kirchenglocken und der Kraft Gottes.

    Für manch einen mag meine Darlegungsweise beinahe Blasphemie sein, was aber nichts an der faktischen Richtigkeit ändert.

    Zitat Text „Die braune Kompanie“ 3. Strophe:

    so will ich wacker streiten
    bis an das blut`ge end,
    das einst in fernen Zeiten
    mein Deutschland Frieden fänd`
    und da einst Rosen streue
    der Sieg, den Gott uns lieh.
    drum dien` ich dir in Treue,
    du braune Kompanie!

    1. Guten Tag,
      es ist ja nichts Neues, daß die NS-Ideologen teils neuheidnisch waren, teils durchaus ein sog. „positives Christentum“ propagierten, also eines nach ihrem Gusto (ohne Altes Testament – und Jesus war angeblich ein „Arier“….).
      Die „Reichskristallnacht“ (Pogrome gegen Synagogen und Juden) fand nicht ohne Grund an Luthers Geburtstag statt, der in seiner Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ zum Anzünden von jüdischen Gotteshäusern aufgefordert hatte.
      Ein selbstgestricktes „Christentum“ haben die Nazis natürlich nicht bekämpft (es gab ja auch im Protestantismus die sog. „Deutschen Christen“, die NS-nahe waren – im Unterschied zur Bekennenden Kirche), sondern teils selber vertreten. Es gab aber auch jene, die mit dem Christentum überhaupt nichts am Hute hatten (z.B. der NS-Ideologe Rosenberg).
      Bekämpft wurde vor allem die katholische Kirche – und zwar weitaus stärker als die protestantischen Konfessionen.
      In dem zitierten Lied wird Gott nur als Sieger in eigener Sache vereinnahmt – und man dient nicht ihm, sondern der „braunen Kompanie“.
      Genau darin unterscheiden sich christlicher und heidnischer Glaube.
      Heidnisch-magisch: Mein Wille geschehe – und „Gott“ sorge dafür!
      Christlich: Gottes Wille geschehe – und ich diene ihm!
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Zitat: „In dem zitierten Lied wird Gott nur als Sieger in eigener Sache vereinnahmt – und man dient nicht ihm, sondern der „braunen Kompanie“.“

        Das wäre eine Interpretationsvariante, allerdings wird es im besagten lied so ausgedrückt, daß die aussage entsteht, der Sieg wäre ohne Gottes Hilfe nicht gewesen. Dieses aber setzt ein gewisses vertrauen in Gottes Macht voraus. Nicht umsonst hielt es auch die Führung der damaligen Wehrmacht mit Gott, was in der Aufschrift des Koppelschlosses, „Gott mit uns“, zum Ausdruck gebracht wurde. Alles in allem ist das aber kein „deutscher sonderweg2, wie man vergleichsweise an anderen Staaten und auch Armeen ersehen kann.

        Letztendlich muß man es so sehen, daß Menschen zu allen Zeiten und unabhängig von der Ideologie, Gottes Einfluß „eigenmächtig einforderten und beanspruchten“.
        Im NS wurden auch nicht die Christen verfolgt, sondern jene unter ihnen, welcher dieser Ideologie widersprachen. Eine ähnliche politisch kritische Beobachtung, wenn auch nicht mit derart krassen folgen, gab es im „real existierenden Sozialismus“ der DDR, auch dort war Kirchenarbeit ein „politischer Drahtseilakt“.

        Ich wünsche einen schönen 1. Mai

        Jürgen Kranitz

        1. Guten Tag,
          ich hatte auch nicht behauptet, daß im NS „die Christen verfolgt“ wurden, sondern daß es sich um eine pseudochristliche bis neuheidnische Ideologie handelte, die allerdings tausende von katholischen Priestern und Laien sehr wohl verfolgte (allein dreitausend kath. Geistliche waren im KZ Dachau).
          Natürlich wurden politisch-kritische Christen auch in der „DDR“ verfolgt – gerade unser Christoferuswerk und KOMM-MIT-Verlag hat sich jahrzehntelang (!) für die Opfer des Kommunismus im Ostblock eingesetzt – das begann bei mir selber als Schülerin mit 14 Jahren, als ich für politische Häftlinge in der SED-Diktatur Unterschriften sammelte und kurz darauf in der IGFM aktiv war.
          Ich hatte auch nicht geschrieben, eine Vereinnahmung „Gottes“ beschränke sich auf den NS, sondern vielmehr, dies sei ein typisches Zeichen für magisches Denken, das Gott gleichsam in eigene Dienste nehmen möchte – typisch für die „religiösen“ Bemühungen des unerlösten Menschen, den es in verschiedenen ideologische Formen gibt.
          Der wahrhaft Christ-Gläubige stellt sich in Gottes Dienst – statt Gott in seinen Dienst einspannen zu wollen.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

          1. Das mit dem Christopheruswerk kann ich bestätigen, da der Vater einer langjährigen Lebensgefährtin von mir auch als Diakon beim Haus kirchlicher Dienste in BS oft mit dem Christopheruswerk zu tun hatte und auch um die Probleme der christen in der ehemaligen DDR wusste, auch weil er oft in kirchlichen Dingen in der ehemaligen DDR tätig war.

            Dass „magisches Denken“ wohl im NS sehr stark vertreten war, lässt sich schon aus den Bestrebungen Heinrich Himmlers vermuten, in den Besitz des heiligen Grals zu gelangen, nach welchem er u. a. in den Ruinen der okzitanischen Burg Montsegur graben ließ, was für mich persönlich für eine Anerkenntnis der göttlichen Energie spricht.
            Allerdings weiß man von Heinrich Himmler auch zu berichten, daß er ein „esoterisch veranlagter Mensch“ gewesen sein soll.

            Freundliche Grüße
            Jürgen Kranitz

          2. Guten Tag,
            es gibt allerdings auch einen Christopherusverlag in Freiburg – womöglich hat jener Diakon damit zusammengearbeitet?
            Die „Anerkenntnis einer göttlichen Energie“ ist auch fürs Heidentum typisch, ebenso für Esoterik und fernöstliche Religionen.
            Irgendeine Nähe zum Christentum ist damit nicht gegeben (eher umgekehrt).
            Freundlichen Gruß!
            Felizitas Küble

          3. @ Felizitas Küble

            Zitat: „Guten Tag,
            es gibt allerdings auch einen Christopherusverlag in Freiburg – womöglich hat jener Diakon damit zusammengearbeitet?“

            Ein Verlag war es nicht und diese Zusammenarbeit bezog sich auf den Zeitraum vom Ende der 70er bis in die 80er Jahre hinein. Der betreffende Diakon ist bereits vor längerer Zeit verstorben, er erwähnte das Christopheruswerk zu Lebzeiten häufig, wobei ich mir sicher bin, daß es sich nicht um den Christopherusverlag handelte.

          4. Guten Tag,
            das kann gut sein, wir haben immer eine Reihe von Diakonen als Freunde, Mitstreiter und Interessenten gehabt – und auch heute noch.
            Ab 1979 war ich selber hier in Münster beim Christoferuswerk und KOMM-MIT-Verlag, vielleicht habe ich jenen Diakon sogar gekannt.
            Wir waren allerdings in jener Zeit – vor allem 80er Jahre – in gewissen liberalkirchlichen Kreisen als übertrieben „antikommunistisch“ verrufen.
            Ähnlich erging es der IGFM, mit der wir eng zusammengearbeitet haben (und bis heute verbunden sind).
            Die Stasi hat uns als besonders „DDR“-feindliche Organisation jahrelang bespitzelt, uns liegen über hundert Seiten Akten vor.
            Freundlichen Gruß!
            Felizitas Küble

          5. @ Felizitas Küble

            Das wäre gut möglich, daß Sie den Diakon kannten, er war sehr häufig in der damaligen DDR in kirchlicher Angelegenheit, oft bat er mich auch, Literatur mit Musikbezug für ihn zu besorgen, welches er mehr oder minder schwierig mit „hinübernahm“. Sein Name war übrigens M. Ewers. Er war auch öfters „am Hessenkopf“ im Harz zu verschiedenen kirchlichen Veranstaltungen, Seminaren etc.

            Damals habe ich mit ihm häufig interessante Gespräche über Glaubensfragen und Kirche im allgemeinen geführt. Meine Familie mütterlicherseits ist evangelisch-lutherisch seit zumindest dem dreißigjährigen Krieg. Ich selbst bin eigentlich fast allen Religionen gegenüber aufgeschlossen und habe mich bereits mit sehr vielen verschiedenen Religionen beschäftigt, auch mit sogenannten Naturreligionen
            Freundliche Grüße
            „Wolfsattacke“

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