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Warum macht Papst Franziskus die liturgische Vielfalt von Benedikt XVI. zunichte?

Von Dr. David Berger

Es war eines der Hauptanliegen von Papst Benedikt XVI.: der klassischen Liturgie, der Messe „aller Zeiten“ erneut einen besonderen Platz in der katholischen Kirche und ihrer lebendigen Tradition zu geben.

Mit dem Apostolischen Schreiben „Summorum Pontificum“ rückte Benedikt XVI. die klassische Liturgie als außerordentliche Form gleichberechtigt neben die neue (reformierte, ordentliche) Form der Messe.

Jeder katholische Priester hatte nun das Recht, auch die „alte“ Messe in lateinischer Sprache zu feiern, ohne zuvor seinen Bischof um Erlaubnis bitten zu müssen. Besonders junge Katholiken fanden so in der „alten“ lateinischen Liturgie eine neue geistliche Heimat. Zahlreiche Priesterberufungen wurden im Lebensraum dieses wunderbaren Kultus geweckt.

Doch mit mit einem heute veröffentlichten Motu Proprio schafft Franziskus das Apostolischen Schreiben „Summorum Pontificum“ von Benedikt XVI. de facto ab. Und legt den „reformierten“ Messritus, der mit einem bislang einzigartigen Rückgang der Gottesdienstbesucher einherging, als „einzige Ausdrucksweise“ des Römischen Ritus fest.

An die Stelle der Freiheit rücken nun Verbote und Drohungen an alle, die nichts anderes wollen als katholisch zu bleiben. Eine der Gründe: ein tiefes Misstrauen gegenüber der Tradition und den Priestern, das Bergoglio antreibt.

Kath.net schreibt dazu:

„Der von seinem Vorgänger Benedikt XVI. 2007 umfangreicher erlaubte außerordentliche Ritus darf mit sofortiger Wirkung nur noch mit Erlaubnis des Ortsbischofs gefeiert werden. Allein der Ortsbischof dürfe für seine Diözese den Gebrauch des von Papst Johannes XXIII. 1962 veröffentlichten Messbuchs gestatten, heißt es in dem aktuellen Erlass „Traditionis custodes“ (Hüter der Tradition).

Der Bischof allein bestimme auch Orte, Zeiten und Priester, die mit Gläubigen die Eucharistiefeier nach dem alten Ritus feiern wollten…Damit ist de facto das Apostolischen Schreiben Summorum Pontificum von Benedikt XVI. Geschichte.

Mit der Abschaffung von „Summorum Pontificum“ schlägt Franziskus nicht nur seinem Vorgänger – bildlich gesprochen – ins Gesicht. Er setzt auch sein Zerstörungswerk der Catholica fort… Möchte er die katholische Kirche als traditionelle Hüterin des Wahren, Guten und Schönen mit in den zerstörerischen Strudel des Great Reset treiben?

Quelle und vollständiger Artikel hier: https://philosophia-perennis.com/2021/07/16/franziskus-so-schlaegt-er-papst-benedikt-xvi-ins-gesicht/

Kommentare

15 Antworten

  1. die ganze Situation hat etwas Unwirkliches, wir sind plötzlich in der Zeit vor dem päpstlichen Indult „Quattuor abhinc annos” vom 3. Oktober 1984 offenbar ,hat es sogar der Piusbruderschaft die Sprache verschlagen es gibt bis jetzt keine offizielle Reaktion

  2. Ich darf in knapper Form meine Erfahrungen mit der ao Form des Messritus und den Glaubensgeschwistern, die diese schätzen, schildern. Dieser Kommentar ist dabei in erster Linie an Frau Medel gerichtet.

    In der Hauptsache habe ich diese liturgische Form bei den Kongressen des Forums Deutscher Katholiken (da bin ich Mitglied) mitgefeiert, einige Male auch bei der Petrusbruderschaft in Hannover (Pater Engelbert Recktenwald).

    Ich bin gewiss kein Liturgieexperte und generell kein studierter Theologe. Und als Laie kann ich sagen: das waren immer sehr feierliche von einer dichten geistlichen Atmosphäre geprägte Heilige Messen. Ich habe nichts wahrgenommen von elitärem Gehabe, eher waren die Feiern-den geprägt von der Freude und Dankbarkeit an so einer im besten Sinne schönen Liturgie teilnehmen zu dürfen.

    Beim Forum Deutscher Katholiken gehören die Mitglieder in der Tat schon zu den älteren Se-mestern (ich selbst bin 58 Jahre alt), also waren die Oldies auch bei den dortigen ao Messen in der Mehrheit. In der Großstadt Hannover waren immer ca. 30 -40 Teilnehmer anwesend, wobei sich Jung und Älter in etwa die Waage hielten.

    Ich selbst kann nur äußerst selten die 100km bis nach Hannover fahren und in näherem Um-kreis gibt es keine Möglichkeit das Messopfer in der ao Form des Ritus mit zu feiern. Gäbe es diese, würde ich persönlich sie gegenüber dem NOM bevorzugen. Es ist nach meinem Dafür-halten einfach der tiefere, innigere, ernsthaftere und schönere Kult.

    Ich bedaure es sehr, dass durch den aktuellen päpstlichen Erlass diese Liturgie und die Christen, die ihr anhängen, wieder stark marginalisiert zu werden drohen. Ich denke auch, dass diese Entscheidung aus Rom der Kirche insgesamt schaden wird.

  3. Na ja, die Pforten der Hölle werden die Kirche nicht überwältigen. Da kann kein Bischof oder Papst irgendetwas ändern oder hinzufügen. Beim letzten Gericht, werden diese Fragen zwischen den Hirten der Kirche und dem Stifter der Kirche geklärt werden.

    1. nach katholischem Glauben ist das so, nur ändert das nicht an der verfahrenen Situation von Priestern und Gläubigen im hier und jetzt

  4. Schon die Überschrift ist falsch. Es gibt weiter Ritus in der ao. Form. SP sollte Gräben überwinden. Statt dessen viel Schwarzweißmalerei zwecks Diffamierung der ordentlichen Form. Das gilt natürlich nicht für alle Anhänger der AM, aber das Problem sind bestimmte Personalprälaturen und Vereinigungen, bestimmte Pfarrer. Bei den Ordinariaten treffen eben nicht nur Beschwerden über tatsächliche oder vermeintliche „liturgische Missbräuche“ ein, sondern auch Meldungen über die Verwirrungen, die fragwürdige Behauptungen von ao-Form Anhängern in die Pfarreien bringen. NOM an allem schuld, AM das Heilmittel gegen alles, herbeiströmende junge Familien … alles undifferenziert und aggressiv vorgetragen. Ich hatte selber das zweifelhafte Vergnügen in einer Pfarrei südlich von Freiburg von solchen selbsternannten „Glaubenswächtern“ angeschnauzt zu werden. In den Ordinariaten kann man durchaus auch feststellen, wie es mit der Anzahl von Gläubigen in normalen AM-Sonntagsmessen bestellt ist. Man kann sich auch ein realistisches Bild von den herbeieilenden jungen Menschen machen und mit den Zahlen bei eigenen Jugendandachten usw. vergleichen. Man kann wie Dr. Berger einen Empörungsartikel schreiben, ohne das Schreiben von Papst Franziskus überhaupt nur im Groben zu kennen. Der Papst hat die Bischöfe befragt, diese haben ihre Erfahrungen berichtet und Franziskus hat reagiert. Man kann sich eben so verhalten dass Gräben, entgegen dem noblen Wunsch von Papst Benedikt, nicht zugeschüttet, sondern vertieft werden. Nur braucht man sich über das Ergebnis dann nicht zu wundern.

    1. Nein seit gestern gibt es nur die von Hl.Paul VI. im Auftrag des II Vatikanum herausgegebene Bücher als legitimen römischen Ritus
      und ältere Editio typicae der röm Liturgie dürfen unter Auflagen in Ausnahmefällen verwendet werden
      Die These von den 2 Formen des röm. Ritus hat der Papst mit gestern abgeschafft gemäß
      das Recht dazu gibt ihm die apostolische Konstitution Pastor Aeternus des ersten Vatikanischen Konzils Kapitel 3 Artikel 10

  5. Zunächst muss man sagen, dass diese Gerede, von einem Ritus der 2 Formen hat etwas völlig neues war der Papst stellt mit diesem Schritt die traditionelle Sichtweise wieder her wie Sie schon Paul VI. und Johannes Paul II. vertreten haben
    überrascht hat mich wie strikt die Auflagen sind. Das ist strenger als 1984 und erinnert an das „Agatha Christi Indult“ der englischen Bischöfe von 1971
    Interessant, was jetzt Leute wie die Petrusbruderschaft machen es dürfen keine neuen Gruppen und Messorte gebildet werden und ob die Ordenskongregation die Priesterseminare modernisiert oder schließt
    Einer jedoch wird letzte Nacht sehr gut geschlafen haben wird, ist
    Mgr Fellay von der Piusbruderschaft Gott froh daß ihm das eigene Generalkapitel verboten hat eine Einigung zu unterzeichnen

  6. Nachtrag: Was den „Schlag ins Gesicht“ von Papst Benedikt betrifft, so wird ja argumentiert, dass sich die Erwartungen von SP auf Überwindung der Gräben nicht erfüllt hätten. Gründlich lesen hilft.

  7. Das heute veröffentlichte motu proprio ist bisher nur auf Englisch im Netz zu finden und müsste erst einmal sehr, sehr sorgfältig analysiert werden. Diesem Schreiben gingen Befragungen der Bischöfe voraus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese alle gelogen haben. Messen in der ao Form sind weiterhin möglich. Auch jetzt finden diese Messen ja überwiegend in Filialkirchen statt, es gibt davon genügend. Ich hoffe sehr, dass Menschen die darin ihre geistliche Heimat haben, sie auch weiterhin behalten. Allerdings hätte nicht nur ich einmal etwas exaktere Zahlenangaben über die „zahlreichen jungen Menschen“. Hintergrund des Ganzen scheint zu sein, dass einige Anhänger der ao-Form recht eigenwillig agiert haben. Die nicht dem Diözesanbischof unterstehenden Personalprälaturen waren ja ein Grenzfall mit teilweise merkwürdigen Vorkommnissen. Es scheint mir jetzt so zu sein, dass die Autorität der Bischöfe wieder gestärkt werden soll, die von SP etwas geschwächt worden war. Vor allem müssten auch die oft unsachlichen Angriffe der Traditionalisten auf den NOM unterbleiben. Aber wie gesagt – erst das Schreiben von Papst Franziskus genau studieren! Herr Bergers Ausführungen machen auf mich einen recht vorschnellen und oberflächlichen Eindruck.

    1. Die Abschaffung der alten tridentinischen Messe war eine einzige liturgische Katastrophe, in ihnen waren die universellen Prinzipien der Logos-Theologie wie etwa die Elemente-Prinzipien als Elementarkräfte und die „Tattwas“ verarbeitet. Ähnlich wie in der alten byzantinischen Messe der russisch-orthodoxen Kirche und in der Jakobus-Liturgie als liturgischen Schatz und in den alten iro-keltischen bzw. iro-schottischen Gottesdiensten.

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