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"Was gesagt werden muß": Antizionismus von links

Günter Grass und die „Süddeutsche Zeitung“:

Die Veröffentlichung des israelfeindlichen Grass-Textes am Mittwoch, den 4. März 2012, in der „Süddeutschen Zeitung“ ist eine gezielte und überdies heuchlerische Provokation der Israelis, die der jüdischen Seite zudem ausgerechnet vor dem Pessach-Fest serviert wird, was die Dreistigkeit des Vorgehens noch erhöht.
Doch zunächst fragt man sich: Warum bezeichnen fast alle Mainstream-Medien diesen Grass-Artikel mit dem Titel „Was gesagt werden muß“ als  ein „Gedicht“? Angefangen von der „Welt“ über den „Spiegel“ bis hin zur  „Tagesschau“ ist allüberall von einem „Gedicht“ die Rede  –  und natürlich erst recht in der SZ selbst. Was bittschön ist an diesem komplexbeladenen Beitrag lyrisch, poetisch, gar dichterisch? Oder wird jeder Text quasi von selbst zum „Gedicht“, nur weil er von einem Literaturnobelpreisträger verfaßt ist?
Abgesehen davon fängt es schon mehr schlecht als recht an, dieses „Gedicht“ des 84-jährigen Schriftstellers, denn es verharmlost den iranischen Diktator als „Maulhelden“, obgleich dieser Tyrann täglich die Menschenrechte seiner Bürger  –  vor allem der Christen, aber auch gemäßigter Muslime  – mörderisch mit Füßen tritt. Zwar räumt Grass sodann im nächsten Halbsatz ein, daß dieser „Maulheld“ sein Volk „unterjocht“. Also offenbar ist der brutale Diktator doch mehr als nur ein „Maulheld“?!
Weiß der von linker Seite seit Jahrzehnten umjubelte Grass etwa nicht, daß der iranische Präsident beispielsweise dafür sorgt, daß Muslime im Iran mit der Todesstrafe bedroht sind, wenn sie zum Christentum übertreten?  – Die internationale christliche Hilfsorganisation „Open Doors“ führt den Iran bereits seit vielen Jahren auf den drei vordersten Negativ-Plätzen im Weltverfolgungs-Index hinsichtlich der Unterdrückung von Christen.
Sodann unterstellt Grass dem jüdischen Staat ohne jede Beweisführung die Absicht, einen atomaren Erstschlag gegen den Iran führen zu wollen. Wie kommt er zu dieser besonderen Erleuchtung?  – Offenbar kann sich der Herr Literat nicht vorstellen, daß der von allen Seiten bedrohte Staat Israel die von Deutschland gelieferten U-Boote im Angriffsfall zur Selbstverteidigung benötigt. Befaßt sich der antizionistische Literaturnobelpreisträger mit den jedermann zugänglichen Nahost-Fakten oder lieber mit seinen eigenen Vorurteilen?
Ähnliches gilt für die „Süddeutsche Zeitung“, die für ihren israelfeindlichen Kurs seit langem bekannt ist und nichts unterläßt, um diese ideologische Verbohrtheit immer wieder von neuem zu zementieren  –  diesmal mit Hilfe von Günter Grass, dem einst so gefeierten Schriftsteller, der jahrzehntelang erfolgreich auf der Mainstream-Medienwelle segelte und jetzt den typisch linken Antizionismus als „Gedicht“ kredenzt, noch dazu im Gewande der Heuchelei (er fühle sich mit Israel „verbunden“, schreibt er scheinheilig) und in einer sehr verquasten, von unterschwelligen Komplexen geprägten Sprache. Ja, „es muß gesagt werden“: dies ist ein klarer Fall des Antisemitismus von links.
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster
ERSTveröffentlichung dieses Artikels in der „Südwatch“: http://www.suedwatch.de/blog/?p=8254

Kommentare

3 Antworten

  1. 1) Der kämpfende Pazifist, der sich der Größe seiner Aufgabe bewusst ist, wird keinen Unterschied machen zwischen Bürger- und Völkerkrieg, zwischen äußeren und inneren Feinden. Für ihn gibt es nur einen Krieg, nur einen Frieden. Mit gleicher Macht erstrebt er den Frieden nach innen wie nach außen.
    2) Der Pazifist, der tiefer in die Beweggründe der Kriege schaut, geht noch einen Schritt weiter in der Beurteilung des Bürger- und Völkerfriedens und sagt, der Kriegsgeist, der Geist der Gewalt, ist ein Kind des chronischen bürgerlichen Kriegszustandes, der die Eingeweide aller Kulturvölker zerreißt. Wer diesen Geist bekämpfen will, muss ihn in erster Linie als Bürger im eigenen Lande bekämpfen. Der Weg zum Völkerfrieden geht über den Weg des Bürgerfriedens und nicht umgekehrt.
    3) Das, was die Völker und Volksklassen in Waffen gegeneinander treibt und immer getrieben hat, sind Dinge wirtschaftlicher Natur, die Notzustände schaffen oder vorherrschen lassen, und für diese Zustände gilt das Gesetz: NOT KENNT KEIN GEBOT. Die Not bricht nicht nur Eisen, sondern auch Verfassungen, Verträge und Bündnisse und setzt sich über alle moralischen, ethischen und religiösen Hemmungen hinweg. Nichts ist schließlich der Not heilig als der Kampf gegen ihre Ursachen.
    4) Auf die Beseitigung solcher Notzustände hat also der ernsthafte Friedenskämpfer sein Augenmerk zu richten, unbeschadet seiner etwaigen Überzeugung, dass der Frieden oder wenigstens der Friedenswunsch mit moralischen, religiösen und ethischen Mitteln auch noch gefordert werden könne.
    5) Der Notzustand, der zu den Kriegen treibt, hat wenigstens bei den heutigen Industrie- und Handelsvölkern seinen Grund nicht in einem naturgegebenen Mangel an Industrie- und Nährstoffen, sondern in unseren gesellschaftlichen Einrichtungen, die die Produktion und den Austausch beherrschen und die Arbeit tributpflichtig machen, wobei der Umstand noch erschwerend wirkt, dass zur Sicherung dieses Tributes der Produktion und dem Tausch Hemmungen bereitet werden müssen, die zu Krisen und Arbeitslosigkeit führen. Die gesellschaftlichen Einrichtungen, um die es sich da handelt, sind das Privateigentum an Grund und Boden und das herkömmliche, aus dem Altertum in unveränderter Gestalt von uns übernommene Geldwesen, dessen Mängel immer offensichtlicher geworden sind. Grund- und Geldbesitzer fordern Zins, sonst sperren sie der Produktion den Boden und dem Austausch der Produkte das Geld. Dieser Zins überträgt sich automatisch auf das gesamte Wirtschaftsleben und schafft das, was als Kapitalismus bezeichnet wird.
    Silvio Gesell (Stabilisierung des Bürger- und Völkerfriedens, 1928)
    Ein geistiger Tiefflieger wie Günter Grass wird das wohl bis zum Jüngsten Tag nicht mehr begreifen.
    http://www.deweles.de/intro.html

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