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Was wir von der Pfarrei in Forst lernen können

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

In der Pfarrei Forst (Diözese Würzburg) versuchten radikal-feministische Frauen der Initiative „Maria 2.0“ die Vorabendmesse vor „Maria Himmelfahrt“ für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und während des Gottesdienstes ihre Botschaft zu verlesen.

„Maria 2.0“ stellt die Gesinnung und Haltung der Gottesmutter auf den Kopf, denn ihr Ziel ist der Zugang von Frauen zu allen Kirchenämtern, konkret zum Frauenpriestertum. Begonnen hat die Initiative vor einigen Monaten mit einem Aufruf zum Boykott der Gottesdienste.

BILD: Prof. Gindert leitet den Dachverband „Forum Deutscher Katholiken“

„Maria 2.0“ hatte ihr Vorhaben in Forst gut vorbereitet: 20 Frauen, alle in weißen Kleidern, waren erschienen und rein zufällig war auch eine Mitarbeiterin der Augsburger Allgemeinen Zeitung (AZ) anwesend.

Entsprechend eindeutig fiel der Bericht der AZ aus: „Pfarrer wirft Frauen aus der Kirche – Wutausbruch Der Auftritt von etwa 20 Mitgliedern der Reformbewegung „Maria 2.0“ versetzt einen fränkischen Pfarrer in Rage, dass er den Gottesdienst abbricht“ so der Titel.

Im Text wird der Pfarrer weiter so porträtiert: „Unser Pfarrer kann mit dieser Protestbewegung nicht umgehen“. Der Pfarrer sei „regelrecht ausgeflippt“. Der Bericht verschweigt die Rufe von Meßbesuchern gegen „Maria 2.0“, sie sollen aufhören.

Der Pfarrer fühlte sich von der Kundgebung des Frauenbunds während seines Gottesdienstes völlig überrumpelt: „Es hat niemand vorher mit mir gesprochen.“

Der Nachfolger der Apostel in Würzburg schwieg dazu. Er schickte seinen Generalvikar vor.

Dieser äußerte: “Der priesterliche Dienst ist ein Einheitsdienst an der Gemeinde. In seiner emotionalen Erregung hat der Pfarrer unglücklich überreagiert. In Forst wie in ganz Deutschland ist es im Zusammenhang von „Maria 2.0“ wichtig, dass beide Seiten einander zuhören. Der Gesprächsfaden darf nicht abreißen“.

Das ist eine eindeutig-einseitige Rüge für den Pfarrer, nicht aber für jene, welche die Gemeinden spalten.

Was wir in dieser Situation bräuchten, sind Bischöfe von der Statur, wie sie Paulus im 2. Brief an Timotheus beschreibt. Dort heißt es: “Tritt auf, sei es gelegen oder ungelegen“

Selbstverständlich muss man auch mit Extremen reden, wenn sie noch bereit sind, zuzuhören. Es geht nicht ums Ausgrenzen, sondern ums Abgrenzen. In diesem Fall den Glauben der Kirche von einer Irrlehre. Das hat der Generalvikar nicht getan!

Man könne sich den Frieden durch unangebrachte Zugeständnisse erkaufen, das ist oft genug in der Geschichte widerlegt worden – in kleinen und auch in großen Ereignissen.

Kommentare

0 Antworten

  1. Soweit ich es mitbekommen habe, fand der „Auftritt“ der Rednerin vor Beginn der heiligen Messe statt. Vielleicht hätte der Priester versuchen sollen, die Zähne zusammenzubeißen, sie ausreden zu lassen und dann die Messe zu feiern. Dann hätten die Damen auf jeden Fall nicht solche Aufmerksamkeit bekommen, wie es jetzt der Fall ist. Von den Frauen empfinde ich die Aktion als taktlos; sie hätten ihr Anliegen sicher auch anders unter die Leute bringen können, z. B. durch die Einladung zu einer Aussprache in ein Gemeindehaus oder Pfarrsaal.

    1. Die beste und sinnvollste mögliche Gegenreaktion: Einfach ignorieren. Einfach nicht beachten. Nicht-Beachtung und Miß-Achtung ärgert diese aufmerksamkeitsheischenden und Medien-süchtigen ruhmsüchtigen Leute noch am meisten. Gar nicht auf deren Provokationen eingehen.

    2. Da muss ich widersprechen.

      Wenn zum Beispiel in einem Jugendgottesdienst ein unwürdiger Firlefanz veranstaltet wird (soll ja vorkommen), dann kann es für den Priester vielleicht die klügste Lösung sein, zu schweigen und seinerseits die Messe umso würdiger zu feiern.

      Wenn aber in der Kirche von unbefugten Personen den Gläubigen Dinge verkündet werden, die der Lehre der Kirche widersprechen oder zu antikirchlichen Taten aufgerufen wird, dann kann ein Priester nicht schweigen. Er hat die Pflicht, die Dinge zurechtzurücken und nötigenfalls die Person am Reden zu hindern. Natürlich macht auch hier der Ton die Musik, aber nach katholischen Verständnis ist der Priester dafür verantwortlich, was in der Kirche zu den Gläubigen gesagt wird. Dieser „Einheitsdienst“ des Priesters greift vielleicht bei Streit um die Verwendung von Geldern oder auch bei theologischen Fragen, die nicht die fundamentale Lehre der Kirche berühren; die fundamentalen Glaubensfragen oder auch bei einem Aufruf zum Boykott gilt es, Farbe zu bekennen.

    3. Ihre Sicht scheint mir doch etwas zu arglos zu sein, denn ein organisierter Trupp, der gezielt und unangemeldet einen Gottesdienst „kapert“, lädt nicht stattdessen zum trauten Gespräch in einen Pfarrsaal – in der Hoffnung, dass dann vielleicht jemand kommt. Diese Leute wollen den publicityträchtigen Eklat, wollen rausgeschmissen werden, um ihren „Opfer“-Status medienwirksam zelebrieren zu können.

      Zum „Zähne zusammenbeißen“: Unser Klerus hat sich lange genug durchlaviert und weggeduckt, jetzt kommt die Zeit, mit durchgedrücktem Rücken und lauter Stimme klar Stellung zu beziehen. Das einzig Gute an diesem unfriendly take over: Er klärt Fronten, die Zeit der doppeldeutigen, silberzüngigen Heuchelei geht zu Ende.

  2. Bemerkenswerterweise scheint den meisten (Noch-)Kirchgängern – wie bereits bei den ersten „Demos“ dieser Gruppe – die sorgfältig choreographierte Inszenierung zu entgehen. Versammelten sich ja angeblich vom Überschwang des Augenblicks getragen – ob ihrer beklagenswerten Situation in Kirche und Gesellschaft und überhaupt – dauerempörte Frauen, sieht man real nur über das Verbandsbüro untereinander abgestimmte und gut vernetzte Verbandsfunktionärinnen. Die (deutlich angejahrte) Damenriege hatte – nach jahrzehntelanger Kirchengliedschaft – erst kürzlich festgestellt, dass sie weder Priester noch Bischof werden darf und protestiert dagegen vor den (herbestellten) Medienvertretern, welche immer rein zufällig zugegen sind. Angesichts von mobilen und rabiaten Frauentrupps wird vermutlich mancher Ortspfarrer gleich aufgeben und den Dingen ihren Lauf lassen, dies umso mehr, als ja die Ordinariate und die meisten Laiengremien hinter diesen Aktionen stehen.

    Pfarrer sind heute eher eine Mischung aus Gemeindefunktionär, Therapeut und Sozialarbeiter und fürchten eine „schlechte Presse“, daher werden wohl noch mehr Kirchen und Pfarrämter durch straff organisierte „spontane Protestgruppen“ gestürmt werden.

    Die Absicht müßte jedem Vernunftbegabten klar vor Augen stehen: Die auf dem „Synodalen Weg“ gemeinsam dahinhastenden Kirchen- und Gremienfunktionäre seufzen bald ergeben „Vox populi – Vox Dei!“ und erklären, ein Frauenpriestertum „sorgfältig und vertieft“ prüfen zu wollen. „Umsichtig“ und natürlich „mit Augenmaß“ solle „besonnen und mit allem Bedacht“ eruiert werden, unter welchen Voraussetzungen eventuell eine Weihe von Frauen „im vollen Einklang mit der kirchlichen Tradition“ (diese selbstverständlich „kritisch reflektiert“ und „zeitgemäß gedeutet“) umgesetzt werden könne.

  3. Das ist ein Muster, dass in den letzten Jahren (wenn nicht Jahrzehnten) von Seiten der Kirchenleitung oft beobachtet wird: wenn ein Priester zur Ordnung ruft, hat er seinen Dienst der „Einigung“ oder des „Ausgleichs“ nicht erfüllt. Also Hauptsache „Ruhe im Karton“, Hauptsache nicht anecken, inhaltliche Fragen sind zweitrangig.

  4. 17. MAI 2015 VON NORBERT HOMUTH Haben die Geistesgaben tatsächlich aufgehört? Haben die Geistesgaben tatsächlich aufgehört, wie manche frech behaupten? Nein, natürlich nicht; denn Markus 16.17.18 zeigt uns, dass die Gaben allen Gläubigen verheißen sind, und GOTTES Zusagen sind ja und amen und zeitlos gültig:

    http://hauszellengemeinde.de/geistesgaben/

    22. APRIL 2015 VON NORBERT HOMUTH Geistesgaben? Ja! Pfingstbewegung? Nein, danke!

    http://hauszellengemeinde.de/pfingstbewegung-nein-danke/

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