Von Dr. theol. Udo Hildenbrand
Zahlreich sind die bislang vorliegenden, weithin kritischen Kommentare zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am 26.7.2024 in Paris, die weltweit einen Sturm der Entrüstung auslöste. Sie kommen keineswegs nur aus kirchlichen, sondern auch aus agnostischen und atheistischen Kreisen.
Hier folgend ergänzende Aspekte, insbesondere die politisch-ideologisch ausgerichteten theatralischen Darstellungen gegen das Christentum bei dieser Olympia-Eröffnung.
Zunächst eine positive Würdigung
Eindrucksvoll sind die zahlreichen Bilder voller Symbolik und Botschaften, die bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in der französischen Hauptstadt vor der einzigartigen Kulisse des Seine-Ufers in die Welt ausgestrahlt wurden. Allein in Deutschland haben ca. 10 Millionen Menschen diese Veranstaltung über die Medien miterlebt.
Von rund 10.500 Athletinnen und Athleten aus 206 Ländern werden die Spiele gestaltet. Bewahrheitet sich schon am Beginn der Spiele die WELT-Aussage, die „grandiose Inszenierung der Olympiastadt Paris setzt Maßstäbe für kommende Spiele“ [1]?
So konnte auch die Französische Bischofskonferenz zunächst – wohl auch im Sinne großer Teile des weltweiten Publikums – feststellen, dass diese spektakuläre Feier – einem Sportereignis von globaler Relevanz – „wunderbare Momente der Schönheit und der Freude bescherte.“ [2] – Ähnlich der „Sportbischof“ der Deutschen Bischofskonferenz, Stefan Oster: „Die Eröffnungsfeier der olympischen Spiele war ein eindrucksvolles Fest, ein großes Spektakel für alle Sinne“.[3]
Spektakel links-grüner LGBTIQ-Ideologen
Ihre außerordentliche Wirkkraft wurde jedoch überschattet und entscheidend gemindert durch eine Inszenierung, die weltweiten Protest ausgelöst hat und dabei insbesondere als blasphemisch markiert worden ist. Ebenso als Beleidigung, Verspottung und Verhöhnung des Christentums, das immerhin ein Drittel der Weltbevölkerung prägt.
So mussten die französischen Bischöfe zugleich auch der Öffentlichkeit mitteilen: „Diese Zeremonie enthielt leider auch Szenen, in denen das Christentum verspottet und verhöhnt wurde, was wir zutiefst bedauern“.
In einem „Offenen Brief“ haben drei katholische Kardinäle und 24 Bischöfe aus aller Welt am 2.8.2024 das Internationale Olympische Komitee aufgefordert, die „absichtliche, hasserfüllte Verhöhnung“ des Letzten Abendmahls während der Eröffnungsfeier „zurückzuweisen“ und sich dafür zu „entschuldigen“.
Weiter heißt es in diesem Schreiben: „Mit Entsetzen hat die Welt verfolgt, wie die Olympischen Sommerspiele in Paris mit einer grotesken und blasphemischen Darstellung des Letzten Abendmahls eröffnet wurden.“
Natürlich meldeten sich auch Verteidiger dieser höchst problematischen Show zu Wort, gelegentlich verbunden mit dem Hinweis auf die künstlerische Freiheit. Von „Beleidigung des Christentums“ könne keine Rede sein.
Durch diese theatralische Einlage links-grüner LGBT-Ideologen mit ihrer neomarxistischen Propaganda in der vierstündigen Eröffnungsfeier wurde diese und möglicherweise sogar die diesjährigen Olympischen Spiele insgesamt in ein mehr als fragwürdiges Licht getaucht und zugleich schwer diskreditiert.
Auf welches Gemälde wird angespielt?
Diese „verhunzte“ Inszenierung – so in ähnlicher Formulierung der Schweizer Chefredaktor Roger Köppel (siehe Foto) – als Persiflage auf das biblische Motiv des Letzten Abendmahles, das von der Fußwaschung Jesu sowie auf dessen Einsetzung der Eucharistie [4] berichtet, orientierte sich schändlicherweise an dem berühmten Gemälde von Leonardo da Vinci „Das letzte Abendmahl“ [5] – geschaffen 1495 – 1498.
Nach offensichtlich nachträglichen, aufgrund der weltweiten Proteste [6] erfolgten Aussagen des Regisseurs der Eröffnungsfeier, Thomas Jolly, war diese Szene keineswegs eine Anspielung auf „Das letzte Abendmahl“. Vorlage für die Szene sei vielmehr das Gemälde „Das Fest der Götter“ des niederländischen Künstlers Jan van Bijlert aus dem 17. Jahrhundert gewesen. [7] Der Schauspieler und Theaterregisseur Jolly soll persönlich der LGBT-Szene nahestehen.
Weithin interpretiert und verstanden wurde diese Darstellung jedoch als unmissverständliche Anspielung auf das von Leonardo da Vinci dargestellte Geschehen im Abendmahlsaal. So betont auch der polnische „Kunstbischof“ Michal Janocha, zeitweise Professor am Lehrstuhl für byzantinische Kunstgeschichte an der Universität Warschau, es gebe „ohne jeden Zweifel“ einen provokanten Bezug zu da Vincis Gemälde. Diese Assoziation sei für jeden offensichtlich, der die Kultur Europas zumindest annähernd kenne.
Drag-Queens und Dionysus-Sänger
In Szene gesetzt wurde die theatralische, geistlose Verspottung des letzten Abendmahls von Drag-Queens und einem Transgender-Model zum Ende der Eröffnungszeremonie. Ein fast nackter, blaubemalter Dionysus-Sänger, der den Dionysus, den Gott des Festes, des Weines und des Rausches, symbolisieren sollte, räkelte sich auf einer üppig blumengeschmückten Tafel, umtanzt von den Transgender-Frauen. Männliche Geschlechtsteile waren zu sehen.
Die Akteure dieser „Freakshow“ (Martin Grichting) zeigten sich dabei mit einem gelangweilten, auch bitterbösen bzw. fratzenhaft-bedrohlichen Gesichtsausdruck, der im eigenartigen Gegensatz zu den farbenfrohen, extravaganten Kostümen und den Federfächern stand. Die Botschaft dieser „farbenprächtigen Geschmacklosigkeit“ – so WELT-Redakteur Jaques Schuster – kreiste natürlich vor allem um die queeren Themen von Diversität, Vielfalt, Inklusion und Gleichberechtigung von Minderheiten.
„Dragqueens imitieren Jesus und die Apostel und machen das Ganze zu einer queeren Party mit Modenschau“ [8] – kritisiert Bischof Oster (siehe Foto).
Jesus Christus, den die weltgrößte Glaubensgemeinschaft der Christen als Gottessohn bekennt und ihn als die zweite göttlich Person anbetet, wird hier nach der künstlerischen Vorlage da Vincis in der Tischmitte platziert. Dabei wird er herabgewürdigend verkörpert und der Lächerlichkeit preisgegeben von einer französischen Frauenrechtlerin mit einer Heiligenschein-ähnlichen Kopfbedeckung, die sich selbst „als lesbische, jüdische und dicke Frau“ bezeichnet, „die Frankreich repräsentiert. “[9] Hat sie die von Jesus beim Abendmahl gesprochenen „Einsetzungsworte “[10] nachgesprochen, die Geste des Hinreichens imitiert?
Die für die Christenheit heilige Feier des Abendmahles, das Sakrament der Eucharistie, ein zentrales Glaubensgeheimnis der katholischen Kirche, wird in dieser „freizügig-lasziven Show“ respektlos und sakrilegisch zu einem dekadenten sexualisierten Trinkgelage degradiert.
Der Chef der spanischen Fussballiga, Javier Tebas, äußerte sich dazu wie folgt: „Inakzeptabel, respektlos, schändlich. Die Verwendung des Bildes des ´Letzten Abendmals´ bei den Olympischen Spielen in Paris ist eine Beleidigung für uns Christen. Wo bleibt der Respekt vor dem religiösen Glauben?“
Dazu sagte Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann (siehe Foto):
„Dieser Auftritt mag vom Recht auf Kunst- und Meinungsfreiheit gedeckt sein. Aber es ist ein extrem schlimmes Beispiel für mangelnden Respekt vor der religiösen Überzeugung anderer. So etwas gefährdet den inneren Frieden in unserem Land…
Gerade die sogenannte queere Community beansprucht maximale Toleranz gegenüber sexueller Vielfalt und Respekt vor unterschiedlichsten Weltanschauungen und Lebensformen. Wenn ich diese Toleranz einfordere, kann ich nicht zugleich das Christentum in dieser Art und Weise verspotten…“
Eine täglich weltweit und millionenfach als Herzstück des Glaubens vollzogene geistliche Tradition wird lächerlich gemacht.
Das Geschehen im Abendmahlsaal, bei der Jesus im Kreis seiner Jünger die Eucharistie eingesetzt hatte, feiern die Christen jährlich am Gründonnerstag. Zu seinem Gedächtnis und nach seinem Auftrag wird das Abendmahl heute in Form der Eucharistiefeier tagtäglich, in allen Kontinenten – wegen der Zeitverschiebung – gleichsam „rund um die Uhr“ von Millionen Christen, insbesondere in katholischen und orthodoxen Gemeinschaften als deren Herzstück ständig erneuert und gefeiert.
Wo aber gibt es auf der Welt eine vergleichbare tägliche Feier oder Zusammenkunft von Menschen, die ähnlich der Eucharistiefeier wäre, deren Ursprung und Bedeutung in jener Abendmahlfeier Jesu im Kreis seiner Jünger liegt?
Eine der zentralen Lehren des Christentums, der millionenfache Glaube von Christen wird durch diese blasphemische Nachstellung des letzten Abendmahles in der Szenerie dieser Sportveranstaltung vor der Weltöffentlichkeit demütigend und rücksichtslos mit Füßen getreten und durch den Schmutz gezogen, darunter auch der Glaube wohl nicht weniger Olympiateilnehmer/innen und unzählig vieler Gläubigen im weltweiten Zuschauerpublikum.
Dreigestirn der Französischen Revolution
Auch die Vorgänge rings um die Französische Revolution (1789 – 1799) wurde bei diesem Eröffnungsspektakel theatralisch illustriert. Frauen waren als geköpfte Marie Antoinette verkleidet in Anspielung auf das Ende des verhassten französischen Adels und des Klerus. Die dreigeteilte Parole der Französischen Revolution und später der Aufklärung „Liberté, Egalité, Fraternité“ (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) wurde beschworen.
Dadurch wurde der falsche Eindruck erweckt, als seien diese fundamentalen menschlichen Prinzipien ein originales Erkenntnisprodukt der Französischen Revolution. In Wahrheit sind sie als säkularisierte Schlüsselbegriffe des Neuen Testamentes zentrale Urbegriffe der Botschaft und Lehre Jesu für das zwischenmenschliche Miteinander. Die fundamentalen menschlichen Werte „Freiheit“, „Gleichheit“, „Brüderlichkeit“ sind somit im Raum des Christentums etwa 1800 Jahre vor der Französischen Revolution im Bewusstsein und im Herzen unzähliger Menschen. [11]
Wenn die janusköpfige Französische Revolution einseitig als Siegeszug der Menschenrechte und der Demokratie gefeiert und gleichzeitig die durch Folter, Lynchjustiz und durch Enthauptung gekennzeichnete Schreckensherrschaft rund um Robespierre, Saint Just und Danton mit geschätzten 200.000 bis 300.000 Toten ausgeblendet wird, ist Geschichtsfälschung angesagt.
Ob die schauspielernden Akteure bei ihrem widerchristlichen Auftritt darum wussten, dass das Christentum wesentlich die ideellen, geistigen und kulturellen Grundlagen der freien westlichen Welt gebildet hat als Voraussetzung für ein Leben in Freiheit und Würde, auch für ihr persönliches Leben in Freiheit und in Würde?
Rassismus und der „weiße Mann“
Dass Rassismus stets nur von „weißen Männern“ ausgehen kann, die immer Täter, nie Opfer sind, und „People of Color“ immer nur Opfer, nie aber Täter sein können, zählt auch zur theatralisch gestalteten woken Minderheiten-Botschaft dieser „Freakshow“ an der Seine.
Wie schnell vergessen haben sie die hehre Parole von „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“, als es um die weiße Rasse ging. Also nur unter Ausschluss des „weißen Mannes“? Dabei ignorieren sie, dass diese fatale Denkweise nichts anderes als „Rassismus pur“ ist und gleichzeitig zum selbstmörderischen Hass auf die eigene Kultur führt.
„Ein apokalyptischer Abend“ – und weitere kritische Kommentare und Fragen zum Eröffnungsspektakel
- Nach dem französischen Philosophen Alain Finkielkraut habe diese Zeremonie „nur krude Hässlichkeit und die Botschaften einer Epoche gezeigt, in der es nur um Inklusion von Minderheiten geht. Das französische Genie haben durch Abwesenheit geglänzt“. Er hielt es nicht für möglich, eine noch schlimmere Zeremonie als den Eurovisionscontest auf die Beine stellen zu können, „noch obszöner noch konformistischer“. Die Autoren hätten „alle Stereotypen der Epoche“ abgespielt. Er schließt dieses Interview mit dem Hinweis: Nach diesem „apokalyptischen Abend bin ich gläubig geworden“[12].
- Der Historiker und Ex-Politiker Philippe de Viliers gab zu Protokoll: Frankreich habe vor aller Welt Selbstmord begangen. Alles sei dekonstruiert worden, damit sich am Ufer das „Boboland“ amüsiert, die Möchtegern Bohemiens. Die Zeremonie sei so inklusiv gewesen, dass sie nur die letzten Mohikaner ausgeschlossen haben, die einen vom Charisma des Christentums geprägten Frankreichsbildes verhaftet bleiben[13].
- Es sei eine„blasphemische Verspottung eines der heiligsten Momente des Christentums“– diese drastischen Worte fand Kurienkardinal Vincenzo Paglia.
- Für den oben bereits genannten polnischen „Kunstbischof“ Michal Janocha war die Spieleröffnung in Paris in ihrer künstlerischen Dimension „Ausdruck der Degeneration … Diese Zeremonie war einfach Kitsch … Oder noch schlimmer eine beleidigende Provokation.“
- „Ich schließe mich dieser Kritik an. Das ist den Olympischen Spielen unwürdig und unnötig“, so der österreichische „Sportbischof“ Alois Schwarz.
- Stefan Oster, der deutsche „Sportbischof“ : „Das queere #Abendmahl war […] ein Tiefpunkt und in der Inszenierung völlig überflüssig.“
- Für Dr. Thorsten Latzel von der Evangelischen Kirche in Deutschland ist die Darstellung durch die Kunstfreiheit abgedeckt. Auch er hätte sich sich mehr wertschätzende Sensibilität gegenüber gelebter Religion gewünscht.
- Die russisch-orthodoxe Kirche kommentiert das Ereignis mit den Worten: „Ein kulturell historischer Selbstmord geht in einer der einst christlichen Hauptstädte der europäischen Zivilisation vor sich“ [14].
- Die Autorin Annabell Schunke notiert zum Thema Diversität: „ Was als ´Vielfalt´ daherkommt, ist letztlich nichts anderes als linker Chauvinismus von Narzissten, die so beseelt von sich selbst sind, dass sie die eigene Überheblichkeit nicht einmal bemerken. Dass man mit einer solchen Darbietung nicht nur ´weiße alte Männer` ärgert, sondern auch Menschen aus anderen Teilen der Welt, vor deren Kulturen man sich sonst bei jeder Gelegenheit in den Staub wirft, kommt einem auf seiner Missionierungstour nicht in den Sinn.“
- Mit dem Journalisten Boris Reitschuster werden sich wohl viele Menschen weltweit fragen: „Warum wurden bei der Feier nur die Christen verballhornt? – Und nicht etwa Mohammed. Stellen sie sich für einen Moment eine Szene mit dem Propheten und ähnlichen Gestalten in gleicher Konstellation vor wie bei der Abendmahl-Szene von Paris mit Dragqueens, einem Transgender Model und einem fast nackten Sänger.“
- Der Journalist Jaques Schuster (WELT AM SONNTAG) fragt im gleichen Kontext nach dem Mut des Regisseurs und das einseitige Verständnis von Meinungsfreiheit: „Hätte der Regisseur es auch gewagt, den Propheten Mohammed als nacktes, non-binäres Marsmännchen unter dem Eiffelturm hindurchtanzen zu lassen? … Jegliches Beharren auf Meinungsfreiheit, Toleranz und Laissez-faire wird seit geraumer Zeit höchst einseitig verstanden. Demnach gilt die Kritik an der christlichen Konfession als Ausweis eines dem Zeitalter der Aufklärung entstammenden modernen Menschen, während die Neigung zum Spott gegenüber dem Islam zu unterlassen ist.“
Eine weitere Äußerung in diese Richtung:
„Dass den Katholiken von den religiös interessierten Veranstaltern der Vorzug gegeben wurde, dürfte damit zusammenhängen, dass Anhänger gewisser Propheten sich für eine unerwünschte Form der Glaubensverkündigung mutmaßlich mit dem Niederbrennen ganzer Quartiere bedankt hätten. Bei den Christen, deren Gründer sich noch am Kreuz verspotten ließ, war solches nicht zu befürchten.“
- Eine rhetorische Frage gibt zugleich Antwort: „Das olympische Dragqueen-Abendmahl von Paris verspottet Christen. Hätte man den Mut auch für die Satire auf einen gewissen Propheten?“
- Die französische Senatorin Valérie Boyer schreibt auf X: Das Bedauerliche an der Eröffnungszeremonie sei es, „dass das Recht auf Blasphemie immer nur auf dieselbe Religion abzielt, während Christen nach wie vor die am stärksten Verfolgten der Welt sind. Diejenigen, die dieses Recht auf Blasphemie verteidigen, schweigen sehr über das Massaker an Christen, insbesondere im Osten.“
- Nochmals Boris Reitschuster: „Die Eröffnungsfeier von Paris zeigt … : Auf auf Gefühle von Milliarden Christen gibt es keine Rücksicht, obwohl auch unter denen Schwarze und Indigene sind. Aber wenn es nicht ins rot-grün-woke Weltbild passt, sind ihre Gefühle ganz offensichtlich egal… Besonders bezeichnend ist, dass viele im rot-grünen Kosmos, die sich sonst angeblich um die Gefühle jeder Minderheit von Ureinwohnern bis zu Schwarzen Sorgen machen und es zu ihrer Maxime erhoben haben, bloß niemanden zu verletzen, relativieren jetzt den Generalangriff auf die Gefühle von Christen in Paris auf Teufel komm raus. Und stellen sich dabei dumm – und diffamieren die Kritiker als „rechts“ und als Faschisten“.
Die Eröffnungsfeier steht im Widerspruch zur Olympischen Charta 2014
Nach der Olympischen Charta [15] muss es das Ziel des Olympismus sein, den Sport in den Dienst der harmonischen Entwicklung der Menschheit zu stellen, um eine friedliche Gesellschaft zu fördern. Jede Form von Diskriminierung eines Landes oder einer Person aufgrund von Rasse, Religion, Politik, Geschlecht oder aus sonstigen Gründen ist mit der Zugehörigkeit der Olympischen Bewegung unvereinbar.
Zumindest in Teilen stand die Eröffnungsfeier zu den diesjährigen olympischen Spielen ganz offensichtlich unter einem „christianophobischen“ Vorzeichen.
„Christianophobisch“ hier verstanden im Sinne des ständig falsch übersetzten Begriffes „Islamophobisch“ = „Abneigung gegen den Islam, Hass auf den Islam“ anstelle der richtigen Übersetzung : „Furcht, Angst vor dem Islam“. Der Eröffnungspart der olympischen Spiele zeugt jedenfalls von der Abneigung gegen das Christentum, auch vom Hass auf das Christentum. Mit Recht steht hier die Frage im Raum, ob der olympische Gedanke nicht selbst zur Satire wird.
Eliminierung des Kreuzes im Pariser Stadtbild
Der belgische Althistoriker und Publizist David Engels weist darauf hin, dass bereits vor dem Start der Spiele in Paris christliche Motive eliminiert, also antichristliche Agitationen festgestellt wurden, die auf eine Grundhaltung verweisen, die auch in der umstrittenen Szenerie nachzuweisen ist.
„Es ging schon damit los, daß die Werbung für die diesjährigen Olympischen Spiele ein Panorama von Paris zeigte, von dessen Kirchenkuppeln sämtliche Kreuze ganz bewußt entfernt worden waren – ein Skandal, der natürlich unter dem üblichen Diversity-Gerede zum Zeichen von Toleranz und Weltöffentlichkeit hochstilisiert wurde“. [16]
Konsequenzen für den IOC-Präsidenten?
Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Dr. Thomas Bach, wird als „der mächtigste Sportführer der Welt“ bezeichnet. Er lebt heute in seiner Geburtsstadt Würzburg, ist aber im nahegelegenen Tauberbischofsheim aufgewachsen. Diese nordbadische Kleinstadt wird seit Jahrzehnten weltweit mit dem ehemaligen Olympiastützpunkt für Fechten in Verbindung gebracht. Der sympathisch auftretende Thomas Bach selbst ist Jurist und Olympiasieger bzw. Weltmeister im Florettfechten.
Als IOC-Präsident ist er letztverantwortlich auch für die Gestaltung und den Ablauf der Eröffnungsfeier der olympischen Spiele in Paris. Diese Letztverantwortung lässt sich auch eindeutig belegen mit dem Verweis auf das zehnminütige Telefonat, das er mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol führte. Nur als Erstverantwortlicher konnte er dieses „Entschuldigungstelefonat“ führen.
Darin entschuldigte sich der Präsident „aufrichtig und von Herzen“ dafür, dass bei der Eröffnungsfeier der olympischen Spiele die koreanischen Sportler versehentlich als Delegation der „Demokratischen Volksrepublik Korea“ vorgestellt wurden, mit einer Bezeichnung des mit Südkorea verfeindeten Nachbarlandes Nordkorea.
Ob sich der IOC-Präsident auch für die geschmacklose Parodie auf das Abendmahl entschuldigen wird, wie der Abtpräses der Benediktinerkongregation von St. Ottilien, Jeremias Schröder, indirekt anfragt und auch im Offenen Brief der Bischöfe und Kardinäle gefordert wird?
Der Katholik Thomas Bach ist jedenfalls „in Sachen katholische Kirche“ und christliche Theologie durchaus informiert. Er ist promoviert im weltlichen wie auch im kirchlichen Recht (Doctor iuris utriusque) und zudem Ehrendoktor der Katholischen Universität Murcia in Spanien.
Kritische Fragen
Im Zusammenhang mit der problematischen Eröffnungsfeier stellen sich eine Reihe von Fragen an den siebzigjährigen IOC-Präsidenten:
War Präsident Bach informiert über die Entfernung der Kreuze in einem in Auftrag gegebenen Panoramabild von Paris, das Werbezwecken für die olympischen Spiele dienen sollte – und wie hat er ggf. reagiert?
Inwieweit und in welchem Umfang hat er sich als Erstverantwortlicher der Olympischen Spiele für den Inhalt der Eröffnungsgestaltung interessiert? Ist ihm dieser Inhalt vorenthalten worden? Ist er bewusst getäuscht worden?
Wurde in seiner Anwesenheit in den Vorgesprächen mit dem Regisseur über die Szenendarstellung in Anlehnung an die beiden Gemälde „Letztes Abendmahl“ und „Das Fest der Götter“ gesprochen? Hat er vor der offiziellen Aufführung die geplante Inszenierung selbst angesehen? Hat er ggf. nicht die gesellschaftspolitische, heftige Reaktionen und massive Proteste auslösende Problematik erkannt, die aus den szenischen Darstellungen und ihren Botschaften leicht zu erkennen ist?
Hat er den eklatanten Widerspruch einfach übersehen oder bewusst ignoriert, der sichtbar wird zwischen den relevanten Aussagen der Olympia-Charta von 2014 und den intoleranten Darbietungen bei dieser Eröffnungsveranstaltung, die den Glauben unzähliger Menschen verhöhnt und beleidigt?
Wird der IOC-Präsident die indirekte Aufforderung von Abtpräses Schröder zu einer offiziellen Entschuldigung beherzigen oder erwägt er gar insgeheim, angesichts der umfassenden Bedeutung dieses Skandals in sportiver Haltung von seinem Amt als IOC-Präsident zurücktreten?
Der schwere Vorwurf des ehem. Churer Generalvikars Martin Grichting könnte ihm bei seiner Entscheidungsfindung hilfreich sein: „Das IOK und Frankreich haben … im Namen Olympias nicht nur die Menschen gespalten, statt sie zu einen. Sie haben an den Grundfesten des Westens gesägt, die ihnen überhaupt ermöglichen, Andersgläubige zu verspotten. Der geschmähte Jesus hätte dazu wohl gesagt: ´Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun´“ [17].
Wünsche
Die olympischen Sommerspiele 2014 in Paris sind bereits Geschichte. Trotz der skizzierten schwerwiegenden Problematik ist zu wünschen, dass sie noch viele weitere „wunderbare Momente der Schönheit und der Freude“ vermitteln konnten, verbunden mit erinnerungswerten sportlichen Ereignissen und wertvollen menschlichen Begegnungen. So mögen diese Spiele vor allem auch beigetragen haben zur Verständigung und zum Frieden unter den Völkern.
Anmerkungen:
[1] DIE WELT, 31.7.2024, S. 2.
[2]https://www.eurosport.de/olympia/olympia-paris-2024/2024/eroffnungsfeier-paris-katholische-kirche-kritik-abendmahl-jesus-transgender_sto20021944/story.shtml
[3] https://stefan-oster.de/statement-eroeffnungsfeier-olympia/#:~:text=die%20Er%C3%B6ffnungsfeier%20der%20olympischen%20Spiele,Menschenbild%20auf%20dem%20Spiel%20steht.
[4] Vgl.Mattäus 26,20-39; Markus, 14,12-29;Lilaqs 22,14-23; Johannes132-21,7-13.
[5] https://www.milano24ore.de/sehenswuerdigkeiten-mailand/abendmahl/
[6] https://christlichesforum.info/weltweite
[7] https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/vermischtes/id_100458822/olympia-streit-ueber-abendmahl-szene-bei-eroeffnungsfeier-parodie-.html
[8] https://stefan-oster.de/statement-eroeffnungsfeier-olympia/#:~:text=die%20Er%C3%B6ffnungsfeier%20der%20olympischen%20Spiele,Menschenbild%20auf%20dem%20Spiel%20steht.
[9] https://www.katholisch.de/artikel/55095-nach-umstrittener-olympia-eroeffnung-kuenstlerin-reicht-klage-ein
[10] Vgl. Mt 26,26-28; Mk 14,22-26; Lk 22-19-20; 1 Kor 23-26.
[11] Vgl. Udo Hildenbrand, Reinhard Wenner, Kritische Stellungnahmen zum Islam (siehe Foto), Münster 2022, S.
[12] In: DIE WELT, 30.7.2024., S.15.
[13] Ebd.
[14] https://reitschuster.de/post/wie-die-olympia-eroeffungsfeier-rot-gruen-woke-entlarvt/
[15] Vgl. dazu: https://cdn.dosb.de/alter_Datenbestand/Bilder_allgemein/Veranstaltungen/Sotschi_2014/Olympische_Charta_2014.pdf
[16] https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/die-eroeffnung-der-olympischen-spiele-2024-ein-fiasko/
[17] https://www.kath.ch/newsd/martin-grichting-zu-olympia-eroeffnung-freakshow-von-paris-spaltet-menschen/
10 Antworten
US-Satanisten bedanken sich bei Olympischem Komitee
https://philosophia-perennis.com/2024/08/04/us-satanisten-bedanken-sich-bei-olympischem-komitee/
Valerie Boyer hat recht: Die Christen sind die weltweit größte Gruppe der Menschen, die um ihres Glaubens Willen verfolgt werden. Sie hat recht: Es herrscht ein lautes Schweigen darüber. Auch von der kirchlichen Obrigkeit, auch von denen, die jetzt gegen die Darstellung in Paris, mit Recht, protestieren. Ich komme nur mit der scheinbaren „Wichtigkeit“ nicht parat: Etliche Tage Paris und immer noch Paris.
Wie mag es den Christen in Betlehem ergehen, die durch den Krieg wohl kaum mehr etwas verdienen können mit ihren Olivenholzschnitzereien und den Pilgern? Wie mag es um die Christen in Gaza bestellt sein? Ob Abt Nikodemus Schnabel in Jerusalem seine Angestellte auch weiterhin beschäftigen kann? Wie geht es eigentlich Asia Bibi und ihrer Familie, wie den Christen in Pakistan, Nigeria und so vielen anderen Orten, wo es für sie brenzlig ist?
Herrscht denn nicht dazu ein beschämendes Schweigen, auch von denen, die sich wegen Paris und ihrer Verletztheit darüber echauffieren? Die Ehre Gottes ist der lebendige Mensch, sagt Irenäus von Lyon. Wenn sich alle so für diese Ehre einsetzen würden, wie sie es für die „verletzte Ehre“ Gottes in Paris tun würden, ich weiß nicht, vielleicht wäre es dem Herrn wohlgefälliger?
Oder ist der Paris-Protest einfacher und ungefährlicher? Der Einsatz für die Verbessrung der Lebenssituation unserer bedrängten Schwestern und Brüder zu anstrengend und finanziell zu anspruchsvoll? Zum Glück gibt es Institutionen, die sich um diese Menschen kümmern und die man unterstützen kann. Zum Glück wird an diese Menschen auch hier immer wieder erinnert. Aber das Ausmaß wie Paris ist doch geringer oder? Ein frohes Fest der Verklärung des Herrn. Und ein Gedenken an Hiroshima und den Tod von Paul VI.
Guten Tag,
vielleicht wollen Sie zur Kenntnis nehmen, daß ich als Betreiberin dieses Blogs:
1. Seit jeher hier ausführlich über Christenverfolgungen in aller Welt berichte (und das komplett ehrenamtlich „neben“ meinem Beruf)
2. Im Vorstand der Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen bin und dort seit Jahren – ebenfalls ehrenamtlich – mitarbeite
3. schon als Schülerin Mitglied der IGFM (Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte) geworden bin und dort bei den Jahreshauptversammlungen im 400 km von meiner Heimst entfernten Königsstein das jüngste Küken war
4. Wir seit Jahrzehnten das Jahrbuch „Länder der Märtyrer“ der HMK (Hilfsaktion Märtyrerkirche) auf unsere Versandkosten an 1000 Interessierte verschicken, die den Kalender kostenlos erhalten.
Freundlichen Gruß
Felizitas Küble
Sehr geehrte Frau Küble, ich will das nicht vielleicht zur Kenntnis nehmen, sondern das weiß ich und habe es in meinem obigen Text, wie Sie sicher bemerkt haben, auch erwähnt und ich bin Ihnen auch sehr dankbar für Ihre Arbeit. Nichtsdestotrotz würde ich mir auch von denen, die jetzt so lange wegen Paris ihren Unmut ausdrücken, auch von den Menschen in der kirchlichen Leitungsebene, in dem anderen Bereich mehr Engagement nach Ihrem Beispiel wünschen. Da geht es doch je nach dem um Leben und Tod.
Guten Tag,
wo haben Sie in Ihrem Klage-Kommentar denn erwähnt, wie sich beim CF bzw. meiner Tätigkeit dieser Einsatz für verfolgte Christen bereits zeigt?
Auch beim erneuten Durchlesen fällt mir dazu keine Zeile ein und auf.
Im übrigen halte ich es ohnehin nicht für sinnvoll, beide Themen gegeneinander auszuspielen.
Arbeit für die Verfolgten ist wichtig, trotzdem ist Kritik an Blaspemie auch richtig.
Hierzu ist kein „Entweder-Oder“ erforderlich.
Freundlichen Gruß
Felizitas Küble
Zum Glück wird an diese Menschen auch hier immer wieder erinnert. Nicht gefunden? Ich möchte auch nicht beide Themen gegeneinander ausspielen, zumal ich geschrieben habe, dass die Menschen mit Recht gegen Paris ihren Unmut ausdrücken. Trotzdem tut es mir weh, dass dafür so viel Energie eingesetzt wird, wo es an so vielen Ecken immer mehr brennt und mit den Protesten gegen Paris wird niemand an Leib und Leben geholfen. Und Christus ist doch in jedem Menschen wahrhaft gegenwärtig. Ich werde jetzt still sein und Sie nicht mehr belästigen. Bleiben Sie behütet!
Guten Tag,
ja stimmt, den Satz habe ich jetzt nach dem dritten Durchlesen aufgegabelt. Gleichwohl beschränkt sich unser Einsatz für das Gottesreich nicht darauf, daß den Leuten „an Leib und Leben geholfen“ wird, sonst könnte man eine Menge kirchlicher Aktivitäten einstampfen.
Über die Paris-Exzesse haben sich sogar Nichtchristen – Juden und Agnostiker – empört, das will schon mal was heißen.
Hier geht es nicht „nur“ um unseren Glauben, sondern auch um die letzten Restbestände des sog. Christlichen Abendlandes, an denen z.B. auch Agnostiker noch ein Interesse haben.
Übrigens sind zwar alle Menschen Gottes Geschöpfe, aber durch Taufe und Glaube werden wir erst seine Kinder, dadurch ist der dreieinige Gott in uns gegenwärtig.
Freundlichen Gruß
Felizitas Küble
Und es geht weiter.
Transmänner boxen gegen biologische Frauen.
Auch da gibt es nur fadenscheinge Antworten drauf.
Einfach abschalten. Es gibt auch noch andere spannende Wettkämpfe.
Vielen Dank für diese treffende Kurzzusammenfassung des kulturgeschichtlichen Wendepunkts, an dem wir uns befinden. Ideengeschichtlich hatte das Christentum die Grundlage gesetzt, damit Menschenwürde und Menschenrechte, moralische Gleichheit und Verantwortung zu einem Streben nach Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Objektivität und Demokratie führen konnte.
Im Westen wird diese Grundlage schon lange unterhöhlt und die Angriffe auf das Christentum während der Olympiafeier empören Christen weltweit.
Der Versuch, menschliche Vernunft – ohne Abhängigkeit von Gott – auf den Schild zu heben, wie sie in der französischen Revolution gefeiert wurde, hatte nicht nur sehr bald zur Selbstzerstörung der Bewegung für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit geführt.
Sie zeigt auch heute die Preisgabe der Vernunft.
Es ist richtig: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit sind zutiefst christliche Bestrebungen.
Wir brauchen eine Rückbesinnung auf den Kern des Christentums, die Wahrheit in Person, Jesus Christus, um unsere katastrophale Situation überhaupt beurteilen zu können.
Eine Lösung wäre es, vom Weg der Unvernunft und der Verwirrung umzukehren.
Gemäß den Richtlinien der Goldenen Regel und der Zehn Gebote können wir, jeder von uns, nach einer Umkehr vom Irrweg und durch eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus, der die Wahrheit in Person ist, den Weg der göttlichen Vernunft und der Gerechtigkeit einschlagen und nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit streben.
https://www.youtube.com/watch?v=G4ndeClzZIU
Jetzt Solidarität mit Peter Hahne zeigen
https://odysee.com/@moonjunky:e/Das-soll-die-n%C3%A4chste-Eskalation-werden–Visa-Aff%C3%A4re-Olympische-Spiele-Skandale-:3
Das soll die nächste Eskalation werden! Visa Affäre. Olympische Spiele, Skandale, Krissy Rieger im Gespräch mit Ernst Wolff, der aufgrund der geo- und finanzpolitischen Hintergründe viele kritisch hinterfragt
https://www.youtube.com/watch?v=fEuz1V2UFpo
Markus Krall rechnet mit der Ampel ab und verteidigt die AfD
Die finanz- und geopolitische Lage spiegelt die Geschäftsmodelle der Mächtigen und ihrer Medien wieder.
https://www.youtube.com/watch?v=Gefd-gVPSP8
Dr. Markus Krall: Deutschlands Weg 2024 – Freiheit oder Untergang –
unter Berücksichtigung der Bibel
„What’s done is done.“
Frage: Was weiter ?