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Wesentlich für gute Lernleistungen sind Wortschatz und Arbeitsgedächtnis

Studie: Rasches Lernen auch im hohen Alter grundsätzlich kein Problem

Die menschliche Lernleistung ist nicht altersabhängig. Ob ein älterer Mensch schnell etwas Neues lernen kann oder nicht, hängt vielmehr von seinem Wortschatz und seinem Arbeitsgedächtnis ab. Dies belegen vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützte Untersuchungen.
Foto: Konrad Ruprecht
Bei älteren Menschen, so die verbreitete Meinung, nimmt die Lernfähigkeit ab – auch wenn der Senior oder die Seniorin nicht an Demenz leidet. Doch ist ein Abbau der Lernleistung im Alter tatsächlich unvermeidlich?
„Nein“, sagt der Schweizer Psychologe Philippe Rast, der zur Zeit an der University of Victoria (Kanada) forscht. Seine Untersuchungen belegen, dass das Alter nicht der entscheidende Faktor bei der Frage ist, wie rasch und wie gut Menschen lernen.
Für seine Arbeit stützte sich Rast auf Daten der sog.  Zürcher Längsschnittstudie zur Gedächtnisleistung im Alter (Zulu). Diese Studie umfasst 334 gesunde Zürcherinnen und Zürcher im Alter von 66 bis 81 Jahren, die verschiedene kognitive Tests absolvierten.
Dabei wurde u.a. geprüft, wie gross der Wortschatz der Probanden war, wie gut ihr Arbeitsgedächtnis und wie hoch die Verarbeitungsgeschwindigkeit ihres Gehirns. Danach mussten die Versuchspersonen neue Wörter büffeln:
Man zeigte ihnen 27 Begriffe jeweils zwei Sekunden lang auf einem Bildschirm. Anschliessend versuchten sie, sich an so viele wie möglich zu erinnern. Die ganze Prozedur wurde fünf Mal wiederholt, um die so genannte Lernleistung zu erstellen. Es zeigte sich, dass das Alter der Probanden keine Auswirkung auf diese Leistung hatte.
Eine wesentliche Voraussagekraft hatten dagegen vor allem zwei Faktoren: Probanden mit einem grossen Wortschatz und einem guten Arbeitsgedächtnis merkten sich auch die neuen Wörtchen besonders gut und schnell. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit dagegen hatte einen weniger starken Einfluss  –  und nur sie verschlechterte sich mit dem Alter deutlich. 
Im Prinzip dürfte es also mit einer gezielten Förderung des Wortschatzes und des Arbeitsgedächtnisses möglich sein, die Lernleistung im Alter zu erhalten oder gar zu verbessern. Das würde bedeuten, dass ältere Menschen einem Nachlassen der Lernfähigkeit nicht hilflos ausgeliefert sind.
Quelle: Schweizerischer Nationalfonds SNF (idw)

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