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Weshalb wir Lebensschützer keine ärztliche Werbung für Abtreibung wollen

Stellungnahme zur SPIEGEL-Kolumne von Margarete Stokowski: „Zellen schützen, Frauen quälen“

Menschen, die sich gegen die Abtreibung und damit gegen das Töten eines heranwachsenden Kindes stellen, „quälen Frauen“? Welches Weltbild steckt hinter solch einer Aussage, die in ihrer Absurdität kaum zu überbieten ist?

Denn in einer Ideologie, die den Körper der Frau über alles stellt – und dabei vergisst, dass darin oftmals ein neues Leben heranreift, das ebenso seine Rechte hat –, wird es kaum Platz geben für eine differenzierte Darstellung des Anspruchs von beiden Seiten, der sich überdies gut miteinander vereinbaren lässt. Denn Abtreibungen sind kein Heilsgeschenk, das Probleme in Luft auflöst. Im Gegenteil: Oftmals beginnen sie erst mit dem ach so erlösenden Schwangerschaftsabbruch, der in Frauen nicht nur ein dauerhaftes Trauma, sondern auch eine beständige Verlustangst hinterlassen kann.

Ja, Frau Stokowski, Sie haben zweifelsohne recht: Wir als Lebensschützer fürchten uns vor jeder Abtreibung, weil wir wissen, dass damit nicht nur einem werdenden Leben völlig rechtlos das Ansinnen auf ein Dasein in dieser Welt versagt wird. Wir sorgen uns mindestens genauso stark um die Konsequenzen, die Abtreibungen für Frauen mit sich bringen.

Vielleicht mag sich auf den ersten Blick ein sozialer Konflikt entspannen, wenn das Kind „weg“ ist. Niedergeschlagenheit und Traurigkeit werden aber nicht lange auf sich warten lassen.

Und warum überhaupt sollten wir, die Leben schützen wollen, mit unserem Anliegen „Frauen quälen“, wie Sie es in Ihrer SPIEGEL-Kolumne schreiben? Quälen, weil wir werdende Mütter ermutigen möchten, die Schwangerschaft zu durchstehen, nicht vorher aufzugeben, auch manchen Schmerz und eine nicht immer einfache Geburt über sich ergehen zu lassen?

Ein Kind, das ist – glücklicherweise – für viele Eltern noch immer ein Geschenk. Da entsteht etwas Neues. Und natürlich muss sich manche Frau auch durch gewisse Unwägbarkeiten in der Schwangerschaft hindurch winden. Doch ist es das nicht wert?

Sie meinen wahrscheinlich viel eher, wir quälten Frauen deshalb, weil wir ihnen das Recht auf Selbstbestimmung nehmen. Nein, das tun wir wahrlich nicht. Gott sei Dank werden die meisten Frauen noch immer freiwillig schwanger. Sie haben es eigenmächtig in der Hand, ob sie Nachwuchs zeugen wollen oder nicht. Sie wissen im Vorfeld um die Verantwortung, die sie mit dem Geschlechtsverkehr eingehen.

Wollen Sie Frauen in Deutschland etwa die Kompetenz abstreiten, gebildet und wissend selbst darüber befinden zu können, schwanger zu werden? Wir trauen es Frauen zu, dass sie in der Lage sind, eigenverantwortlich zu handeln und sich aus reiner Selbstüberzeugung für eine Schwangerschaft zu entscheiden.

Ja, in dieses Konzept passt kein Seitensprung, kein „One-Night-Stand“, in dem man Spaß haben kann, ohne den Blick auf die Folgen. Wir möchten, dass Sexualität bewusst gelebt wird – denn Kinder sind kein Gegenstand wilder Experimente. Sie sind wahrlich etwas Einzigartiges, mehr als der von Ihnen dargestellte „Zellhaufen“, der nur darauf wartet, endlich zerstört zu werden.

Wäre Ihr Denken mehrheitsfähig geworden, wir müssten uns um unsere Zukunft ernsthaft Sorgen machen. Ich bin allerdings recht überzeugt davon, dass es in diesem Land genügend Anhänger der Lebensschützer gibt, die Frauen übrigens nie alleine lassen.

Doch wir glauben an die Kraft der Mütter, eine Schwangerschaft als Herausforderung zu sehen, die wir gemeinsam bewältigen können. Denn wir nehmen die Gesellschaft in die Pflicht, werdende Eltern mehr denn je zu unterstützen. Finanziell, sozial, im Ansehen.

Würde sich diese Verantwortung noch viel stärker in unseren Breiten herumsprechen, würde die Teilnahme am Schicksal manch einer schwierigen Schwangerschaft wachsen, würden nicht immer mehr Mitmenschen wegsehen, wenn Frauen Not leiden, dann wäre unsere gesamte Debatte obsolet. Doch gerade der Anspruch, sein Leben mit sich auszumachen, wie er im 21. Jahrhundert „Mainstream“ geworden ist, er verhindert, dass Alternativen zur Abtreibung im Bewusstsein vieler hilfloser Frauen auch wirklich ankommen.

Und lassen Sie mich zum Schluss noch kurz auf die „Werbung“ kommen, die aus Ihrer Sicht auch die Ärzte betreiben sollen, die selbst an der Abtreibung Geld verdienen:

Mir persönlich ist es unverständlich, wie würdelos eine Diskussion verlaufen kann, die das Leben kommerzialisiert. Denn schlussendlich geht es um die Frage, welche Verpflichtung Ärzte in ihrem Berufsethos vorrangig eingegangen sind. Sie sollen Menschen helfen, Schmerzen lindern, Krankheit nehmen. Keiner dieser Prämissen kann durch den Schwangerschaftsabbruch Genüge getan werden.

Unser evangelischer Gast-Autor Dennis Riehle wohnt in Konstanz und betreibt diese Homepage: http://www.Dennis-Riehle.de

 

Kommentare

4 Antworten

  1. Man muss Abtreibungen nicht gut heißen. Aber man sollte jeder Frau zugestehen eine eigene Entscheidung über ihren Körper treffen zu dürfen. Auch wenn das nicht in ihr Weltbild passt, aber nicht jede Frau will Mutter werden. Was ist mit Abtreibungen nach einer Vergewaltigung? Für mich persönlich ist ein Embryo im Frühstadium noch kein vollständiges Kind. Ich akzeptiere andere Meinungen dazu, aber ich bin selber nicht religiös und möchte nicht in einem Staat leben, in dem Religiöse über die Körper von Frauen bestimmen und Andersdenkende bedrohen. Euch Lebenschützer geht es doch gar nicht um das Leben von Kindern, sobald diese auf der Welt sind, ist es euch relativ egal. Oder warum setzt ihr euch nicht mit gleicher Energie gegen Kinderarmut in Deutschland oder für mehr Unterstützung für Alleinerziehende ein? Eure Heuchelei erkennt man doch daran, dass ihr die Rassisten der AfD unterstützt. Diese Menschenfeinde stehen doch im krassen Gegensatz zu Jesus und dessen Einsatz für Minderheiten wie Migranten oder Prostituierten. Ihr seid keine Christen in meinen Augen, da ihr einen der wichtigesten Grundsätze“Liebe deinen Nächsten“ aus den Augen verloren habt!!!

  2. Diese Webseiten der „Redlichen“ werden immer besser 😉 .
    Man könnte es fast für real halten.
    Aber dieses Foto, absolut im Stile der „Redlichen“… Toll

    Zum Inhalt.

    Gibt es eigentllich „werbende“ Webseiten?
    „Werbende“ Webseiten die Deutsche Ärzte auflisten?

    Und sie schreiben ausdrücklich „Weshalb wir Lebensschützer keine ärztliche Werbung für Abtreibung wollen“.
    Also wäre es OK, wenn es Webseiten gäbe, die NICHT von Ärzten und auch nicht deren Angehörigen betrieben werden, und alle Ärzte auflisten.
    Inkl. Preisangaben (für den Fall das es die KV nicht übernimmt) und Möglichkeit der Bewertung.
    Wie wäre es mit einer „Kundenkarte“ „drei zum Preis von zwei“? OK, das war nicht ernst gemeint…

    Es heißt in den Medien ja gerne anklagend dass man NIRGENDS Listen von Ärzten fände, NUR auf Seiten der Gegner zum Zwecke der Anprangerung.
    Was Ich irgendwie ironisch finde, wenn jemand so erst einen Arzt findet…
    Aber ist das wahr?

    Eins würde mich noch interessieren.
    Zwei ganz andere Themen.

    Zuerst mal die Frage, würden solche Menschen hier (wenn sie echt wären ;-] ) sich genau so radikal gegen IQ-Eugenik einsetzen?
    Diese ist ja legal und sogar durch das Grundgesetz geschützt.
    Das ist wenn sich eine Frau und/oder Paar dazu entschließt trotz eigener Zeugungsfähigkeit keine biologisch eigenen Kinder zu bekommen.
    Sondern sich Spermium und Eizelle höchstintelligenter Spender besorgt, und die Frau lässt sich die befruchtete Eizelle einsetzen.
    Denn laut Faustformel wird der IQ des Kindes SpenderIQ (Schnitt der Eltern) plus 100 geteilt durch 2 betragen. Also die Spitze der Gaußschen Glocke/Verteilung.
    Wenn die Spender 170 und 180 haben, hat das Kind höchstwahrscheinlich um 137,5.

    Mir geht es da gar nicht primär um die Ablehnung von Invitro-Befruchtung oder Eizellspende etc., sondern den Vorgang der bewussten Verbesserung der Chance auf einen hohen IQ an sich.
    Warum sollten Christliche Fundamentalisten (neitral gemeint) etc. da was gegen haben?
    Es ist auch kein „Eingriff in die Schöpfung“ blablabla. Die Kirche lehnt(e) auch nie die Zucht von Tieren ab, und das ist nichts anderes…

    Punkte die neben einer eigentlich wohl nicht durch Bibel etc. abgelehnten In-Vitro-Befruchtung noch bei fundamentalistischen Christen abgelehnt werden könnten ist dass das Kind nicht das Kind des Paares ist.
    Stichwort „Bastard“ und was die Kirche da in ihrer Geschichte für Probleme hatte/hat. Denn die beiden Spender haben ja „zusammen“ ein Kind, sind aber nicht verheiratet…

    Nehmen wir mal an ein Christ oder Christen hätten grundsätzlich nichts dagegen, hätten diese Menschen evtl. etwas gegen einen höheren IQ generell?
    Sollen die Menschen nicht zu intelligent sein?
    Denn Ich will nicht verschweigen, statistisch belegt ist, dass Menschen mit höherem IQ zunehmend Atheisten sind.

    Zweitens das Thema „Suizid“.
    Die Haltung solcher Menschen ist ja bekannt.
    Aber würde man auch „aktiv“ gegen eine „Suizidwebseite“, auf der es nicht Klischeehaft heißt „Suizid ist keine Lösung“ (eigentllich „Selbstmord“, aber das ist ein Wort dass aus rein ideologischen Zwecken verwendet wird), in der nicht davor gewarnt wird seinen Suizid anzukündigen weil man es sofort meldet?
    In dem ausdrücklich Ankündigungen und Veröffentlichungen erlaubt sind, und neben dem Forum sehr gute Anleitungen zu finden sind?
    Ich weiß von solch einem Forum, kann es gerne nennen.
    Aber auch nach Dt. Recht und in Deutscher Sprache und betrieben von einem Deutschen in Deutschland ist das nicht strafbar.
    Dagegen wäre nichts zu machen.

    P.S.:
    Aufklärung gegen Dumpf-Esoterik (Menschen die ALLES glauben und Unsinn kaufen, ala Astro-TV, sich „spirituell“ geben etc.), SUPER.
    Aber wenn so etwas von Seiten einer Sekte/Religion (bis zur Taufe eines Römischen Kaisers war „es“ auch nur eine Sekte) kommt wirkt das etwas „seltsam“.
    Darf Ich Siegmund Freud wiedergeben was er zum Glauben an Gott sagte? Man bedenke, er war Psychoanlytiker, Begründer der modernen Psychoanalyse…
    Natürlich haben auch Religionen ihren „Mumpitz“, und laut Rechnung sollen sie alle um 2041 unbedeutend sein, aber es gibt Bereiche die akzeptieren beide Seiten. Vatikan und Esoterik.

    Worauf Ich hinaus will ist eine Information dass der Vatikan vor zig Jahren die „Instrumentelle Transkommunikation“ akzeptiert hat.
    Also das Phänomen der „Tonbandstimmen“, „EVP“ etc..
    Dass dieses Phänomen AUCH bei Esoterikern Akzeptanz findet, macht es nicht selbst zur Esoterik.
    Auch „Engel“ sind bei „Esos“ beliebt, obwohl es christliche (und andere Religionen) Mythologie ist.
    Und alle essen wohl Brot, sogar Amokläufer…

    Der Punkt bei der „ITC“ ist, sie wurde nicht nur vom Vatikan akzeptiert (sie beweist das Jenseits, der zentrale Punkt des Christentum, wenn auch ohne „Hölle“!), sondern auch 1971 streng wissenschaftlich bewiesen. Durch unabhängige namhafte Experten. Ich könnte zu der Seite des Verein „VTF“ (absolut nicht esoterisch, seit zig Jahren seriös, viele Wissenschaftler/Akademiker) verlinken, aber es reicht VTF Sternstunde zu googlen.

  3. „Die Entscheidung einer fremden Frau geht uns aber nichts an!!“

    Sie sind für mich eine fremde Frau. Ihre Kommentare gehen mich nix an.

  4. Zu diesem unmöglichen Thema wollte ich nichts mehr schreiben (aber jetzt gibt es doch noch Gründe), aber deshalb nicht mehr schreiben, weil es mich genauso wenig betrifft wie alle Frauen, die nicht schwanger sind.
    Andere Frauen sind schwanger und wollen ihr Kind, sie betrifft es auch nicht.
    Nonnen nicht, kath. Pfarrer und Bischöfe nicht. Sämtliche Frauen von ev. Pfarrern auch nicht.

    Frauen, die ein Kind wollen und keines bekommen, brauchen auch keine „Werbung“ für eine Abtreibung, können sich aber im Internet informieren, welche Ärzte sie beraten, nicht nur ihr Frauenarzt.

    Aber dieser Unsinn mit Werbung!
    Werbung ist immer positiv, preist eine Ware an und ist deutlich sichtbar, im Internet jeden Tag.
    Wo sieht man denn Werbung für eine Abtreibung?
    Ich wüsste gar nicht, wo und warum ich sie suchen sollte.

    Aber das Recht auf Aufklärung für alles, was mit einem Schwangerschaftsabbruch zusammenhängt, gibt es auch im Internet. Danach ist erst mal eine Beratung an anderer Stelle Pflicht!! Pro familia z. B.

    Mit solchen Moralbeiträgen hier, die auch nie dazuschreiben, dass sie nur für Christen gelten (zu denen ich mich auch zähle), ist niemandem gedient!

    Nur für christliche Leute, warum?
    Weil wir weltliche Gesetze haben! Keinen Staatsanwalt oder Richter interessiert bei der Urteilsfindung die Bibel und was man glaubt.
    Ein Schwangerschaftsabbruch ist aber innerhalb der Fristenregelung erlaubt.

    Früher gingen die Frauen zum Kurpfuscher. Wollen wir solche Zustände wieder?
    Oder Frauen mit Geld gehen ins benachbarte Ausland, wo Schwangerschaftsabbrüche auch erlaubt sind.

    Dieser Beitrag, der nur wieder ein subtiler Angriff gegen Frauen ist, die sich in dieser Notlage befinden, nützt niemandem. Dafür gibt es die Beratungsstelle.
    Das ist es, was ich mir überlege und kritisiere.

    Und noch etwas fällt auf, es sind meistens Männer, die solche Beiträge schreiben, wie hier auch.
    Klar, dass man dann auch immer nur die „bösen“ Frauen nennt, die abtreiben wollen.

    Eine ungewollte Schwangerschaft entsteht wegen eines Verhütungsfehlers, an dem BEIDE beteiligt waren, am Sex auch.
    Aber gerade der Mann (besonders, wenn er noch jung und in der Ausbildung ist) will oft die Frau nicht heiraten und noch nicht die Verantwortung für ein Kind übernehmen und 18 Jahre Unterhalt bezahlen.
    Er drängt oft die Frau, sie soll abtreiben lassen.
    Das alles erwähnen diese „frommen“ Beiträge hier nicht.

    Sie sind auch überflüssig, schon deshalb, weil gläubige Frauen und Männer hier alle nichts mit einer Abtreibung zu tun haben.
    Die Entscheidung einer fremden Frau geht uns aber nichts an!!

    Jeder soll sich um sein eigenes Leben kümmern, für dieses ist er auf jeden Fall verantwortlich.
    Als ob wir ohne Sünden und Fehler wären.

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