Von Birgit Kelle
Ein Rechtsanspruch für einen Betreuungsplatz für Ein- bis Dreijährige ist nur etwas für Anfänger. Profis fordern den Rechtsanspruch für bis zu 12-jährige Kinder – und toll, wenn man damit auch noch Geld verdienen kann.
Dieser bahnbrechende Vorschlag kommt vom Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes, Rudolf Seiters. Man fragt sich ja, was hat das DRK mit der Sache zu tun? – Klar wird es, wenn man weiß, dass das Rote Kreuz auch Kindergärten betreibt. Bundesweit sind es rund 1300 Kindertagesstätten mit rund 93.000 Kindern. Da geht doch noch was auf der Skala nach oben!
Und falls Sie zu denjenigen gehören, die das Deutsche Rote Kreuz mit Spenden unterstützen, sollten Sie unbedingt lesen, welch Geistes Kind man dort in Sachen Kinder und Familie ist – dem ein oder anderen wird der Spenden-Stift vielleicht abbrechen. Seiters fordert, mehr Plätze auszubauen, einen Rechtsanspruch auf ganztätige Betreuung von Kindern, bis diese 12 Jahre alt sind und natürlich: Kein Betreuungsgeld.
Und er hat auch gleich vorgerechnet, wie günstig das ist: Zwar koste das den Staat zunächst rund 2,4 Milliarden Euro jährlich. Aber dadurch, dass Alleinerziehende und andere Mütter mehr erwerbstätig sind, können Transferleistungen in Höhe von 441 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden und jährlich 1,4 Milliarden Euro an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen zusätzlich eingenommen werden.
Die Alleinerziehenden und die Mütter würden also die Kosten, die die Betreuung ihrer Kinder versursachen, selbst erwirtschaften und ganz nebenbei die Kindertagesstätten von Herrn Seiters ständig gefüllt halten.
Ja großartig, finden Sie nicht? Damit wären endlich alle Eltern Vollzeit von zu Hause weg und die Kinder auch.
Lesen Sie dazu den Beitrag in der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Birgit Kelle Vorsitzende von Frau 2000plus e.V. Kontakt: birgit.kelle@frau2000plus.net
2 Antworten
Danke, dass Sie uns darauf aufmerksam machen. Die Arbeit kann nicht jeder machen. Sie dienen uns allen! MfG Chris