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Wie der Koran zwischen einer Ethik für Juden und seiner eigenen unterscheidet….

Den folgenden Leserbrief richtete Dr. Christoph Heger am 15.1.2015 an die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung); leider wurde er nicht veröffentlicht. Da wir den Inhalt sehr aufschlußreich finden, stellen wir ihn hiermit online:

Nicht nur Rainer Hermann in seinem Beitrag „Eine Tötungslizenz?“ in FAZ vom 9.1.2015, auch Imame islamischer Verbände zitierten jüngst auf der „Mahnwache“ vor dem Brandenburger Tor in Berlin verfälschend Vers 32 von Sure 5: „Wenn jemand einen Menschen tötet, der keinen anderen getötet, auch sonst kein Unheil auf Erden gestiftet hat, so ist’s, als töte er die Menschen insgesamt“ (so Rainer Hermann). Köln-MoscheeDSC_0596_ShiftN

Wie schön wäre es, wenn sich die Muslime den Inhalt dieser Maxime zu eigen machen könnten!

BILD: Große Moschee mit Minarett in Köln-Ehrenfeld

Tatsächlich führt die Unvollständigkeit des Zitats in die Irre, heißt doch der Vers vervollständigt: „Aus diesem Grunde haben Wir [nämlich Allah] den Kindern Israels vorgeschrieben: Wenn jemand einen Menschen tötet, der keinen anderen getötet, …“

Nach dem koranischen Wortlaut ist also nicht den Muslimen, sondern den Juden eine solche Ethik von Gott auferlegt!

Die Aufgabe der Muslime ist dagegen in dem folgenden Vers 5:33 beschrieben, der an den Vers zuvor mit einem anknüpfenden „innamā / jedoch, vielmehr, indessen“ anschließt:

„Der Lohn derjenigen, die Krieg führen gegen Allah und Seinen Gesandten … ist indessen der, dass sie allesamt getötet oder gekreuzigt werden, oder dass ihnen Hände und Füße wechselseitig abgehackt werden, oder dass sie aus dem Land verbannt werden. Das ist für sie eine Schande im Diesseits, und im Jenseits gibt es für sie eine gewaltige Strafe …“

Die Verknüpfung der Auflage, die Allah den Juden gemacht hat, mit dem ganz anderen, brutalen Gesetz für Muslime im unmittelbar folgenden Vers kann keinem Koranleser entgehen.

Man muss leider mit Sorge feststellen, dass solcher Art Täuschung der gutgläubigen Öffentlichkeit durchaus verbreitet ist. Um eine politisch kommode Unterscheidung von Islam und „Islamismus“ aufrecht zu erhalten, wird allgemein verschleiert, dass die „Islamisten“ sich sehr wohl auf die praktisch von allen Muslimen angenommenen Fundamente des Islams berufen können: auf den Koran und den „Brauch des Propheten“.

Foto: Dr. Bernd F. Pelz

Kommentare

4 Antworten

  1. Das ist tragisch – aber ich glaube, dass auch viele Muslims sich am ersten Teil der Koranstelle festhalten und die zweite einfach ignorieren.

    Zum Beispiel steht dieser Satz zentral in dem Hindi-Film „My name is Khan“, in dem Shah Rukh Khan die Hauptrolle spielt. Im Zentrum des Films steht das Schicksal eines Autisten, der das Asperger Syndrom hat. Er kommt nach Amerika, nachdem seine Mutter gestorben ist, und lebt zunächst bei seinem Bruder, der dort eine Kosmetikfirma mit indischen Produkten betreibt.

    Der Film zeigt die Perspektive der Muslim-Normalos nach 9-11. Der Autist, sein Name ist Khan, heiratet im fernen Amerika, fern von Indien, wo sich die Muslims und die Hindus hassen, eine Hindufrau, die aus einer ersten gescheiterten Ehe einen Jungen hat. Sein Bruder bricht daraufhin mit ihm den Kontakt ab. Dieses Kind wird von Schulkameraden eines Tages totgeprügelt – nicht beabsichtigt, aber in einer Auseinandersetzung aufgrund der islamischen Identität des Kindes.

    Khans Frau, Mandira, wird daran fast wahnsinnig – sie denkt, es sei ihre Schuld, dass sie ihr Kind verloren hat, denn hätte sie keinen Muslim geheiratet, hätten die „Christen“ den Jungen als Hindu wahrgenommen und nicht totgetreten. Khan irrt danach in Amerika herum, will zum Präsidenten vordringen und zitiert eben diesen Satz!
    Also: der erste Teil dieses Satzes! das ist für ihn der wahre Islam.
    Er geht in eine Moschee und stört eine Gebetsversammlung, in der ein Prediger die Männer aufhetzt gegen die Christen, protestiert und geht selbst das Risiko ein, von den aufgehetzten Muslims angegriffen zu werden.

    Wen es interessiert – hier kann man den Film ansehen, allerdings in Hindi mit englischen Untertiteln, ist aber sehr gut zu verstehen: https://www.youtube.com/watch?v=R4nxhPivb2I

    Der Schauspieler Khan ist auch im realen Leben seit Jahrzehnten mit einer Hindufrau verheiratet und denkt wirklich, man könne all die Gräben friedlich überbrücken. Er spielt in gewisser Weise sich selbst – als indischer Muslim, der die alten Konflikte überwinden will.

    Viele Muslims kennen ihre eigen Religion nicht so ganz genau und wollen sie vielleicht auch nicht so ganz genau kennen, sondern greifen das heraus, was ihnen annehmbar und friedlich erscheint. Ob man dies für realistisch hält, steht auf einem anderen Blatt, es entspringt aber einer ehrlichen Überzeugung.

    1. Guten Tag,
      danke für diese interessanten Film-Hinweise. Ich bin sowieso schon lange der Meinung, daß der durchschnittliche Moslem besser ist als „das System“, also seine Religion. Dafür sorgt die menschliche Natur, die zwar (nach dem Sündenfall) nicht ohne weiteres „gut“ ist, aber auch nicht total verdorben, sondern zwischen gut und schlecht schwankend. Deshalb legen sicherlich viele Muslime den Koran instinktiv besser aus, als es dem Wortlaut entspricht, weil sie ihn durch die „Brille“ ihrer normalen menschlichen Natur betrachten.
      Die Muslime, vor allem die Muslimas, sind zu bedauern, denn auch sie sind letztlich das Opfer ihrer „Religion“, in die sie meist ungefragt hineingeboren wurden. Beten wir für sie!
      Auch bei Muslimen gilt natürlich das christliche Prinzip bzw. der Ausspruch des hl. Augustinus: „Hasse den Irrtum, aber liebe den Irrenden“.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  2. Wohingegen das Gottesbild im AT ein enorm liebevolles ist. Ein wenig Boshaftigkeit hier, eine Prise Völkermord da – es geht im Endeffekt allein um Unterdrückung und Macht.

    Und angesichts von so vielen Menschen, die aus religiösem Wahn heraus diskriminiert, gefoltert, ermordet, was auch immer wurden, sollten hier gaaanz kleine Brötchen gebacken werden.

    1. @Chris
      Das kann nur schreiben, wessen AT-Kenntnisse rudimentär sind. Das so gerühmte „…wie dich selbst“ Jesu ist ein AT-Zitat; das göttliche Erbarmen, die Sorge für Sein Volk, für jeden Einzelnen zieht sich durch das gesamte AT. Richtig ist, dass JHWH auch einen Völkermord anordnet – gezielt.

      Es geht hier aber nicht ums „Brötchen-Backen“, sondern darum, ob das Kopf-Absäbeln religionskonform (Koran), also eine gute Tat ist, oder religionswidrig (Bibel), also Sünde, Verbrechen. Diesen Unterschied deutlich zu machen, ist ein Gebot der Wahrheit.

      Ob eine auf dem Koran basierende Religion überhaupt zu Nächstenliebe, Menschenrechten etc reformiert werden kann, ist zumindest fraglich, solange der Koran als das unmittelbare ewige Wort Allahs angesehen wird, an dem es naturgemäß nichts zu deuteln, abzuschwächen oder zu interpretieren gibt. Wer will sich anmaßen, Allah in seiner Allmacht und Allweisheit zu korrigieren?

      Zum Glück gibt es hier bei uns (!) noch nicht mehr koranfeste Muslime als bibelfeste Christen…

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