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Wie Papst Pius XII. hunderte Juden rettete

Papst Pius XII. war angesichts der Shoah weder still noch untätig. Er engagierte sich vielmehr sehr für die Rettung jüdischer Familien, sprach sich ständig gegen das Naziregime aus und setzte eine Reihe von formellen und informellen Initiativen in Gang.

Dies sind die Ergebnisse einer Reihe von Archivmaterial-Untersuchungen, die Diakon Dominiek Oversteyns von der Geistlichen Familie „Das Werk“ durchgeführt hat.

Zu Oversteyns‘ Untersuchungen gehören „Das Buch der Erinnerung“ von Liliana Picciotto, einer jüdischen Forscherin, die die Namen aller deportierten und getöteten italienischen Juden sammelt; die „Geschichte der italienischen Juden unter dem Faschismus“ von Renzo De Felice, die die Geschichte von 148 Klöstern skizziert, die viele Juden gerettet haben, und die Archive des Vatikans über Pius XII, die jetzt der Öffentlichkeit zugänglich sind.

Als ehemaliger Ingenieur verglich Oversteyns Daten und nutzte die mathematische Technik der Extrapolation, um die Zahl der getöteten und deportierten italienischen Juden zu analysieren.

Seine Studien, die er in einer Reihe von Konferenzen vorstellte und die er mit CNA teilte, werfen ein Licht auf das Eingreifen von Pius XII. vor und nach dem Naziüberfall auf das jüdische Ghetto in Rom.

Laut Oversteyns Daten gab es vor dem Überfall der Nazis am 16. Oktober 1943 auf das jüdische Ghetto 8.207 Juden in Rom.

Von diesen fanden 1.323 – oder 16 % – vor der Razzia Zuflucht, 18 davon in den exterritorialen Besitzungen des Vatikans, 393 wurden in Dörfern in den Bergen um Rom untergebracht, 368 in den Privatwohnungen von Freunden, 500 in 49 verschiedenen römischen Klöstern und 44 in Pfarreien und päpstlichen Hochschulen in Rom.

Pius XII. konnte auch 152 Juden helfen, die in Privatwohnungen unter dem Schutz von DELASEM, der Delegation zur Unterstützung jüdischer Emigranten, versteckt waren. Insgesamt unterstützte Pius XII. etwa 714 Juden.

Die Studie weist auch darauf hin, dass Pius XII. mindestens 30 jüdische Gelehrte im Vatikan willkommen hieß, wo sie in den Vatikanischen Museen und Archiven arbeiteten und forschten, nachdem sie aufgrund der Rassengesetze aus ihren Institutionen entlassen worden waren.

Acht verschiedene Zeugenaussagen enthüllen, wie Pius XII. mindestens 49 Klöster bat, Juden zu verstecken und unterzubringen, und diese Klöster zu exterritorialen Gebieten unter der Autorität des Vatikans erklärte.

Quelle und Fortsetzung des Beitrags hier: https://de.catholicnewsagency.com/story/experte-raeumt-in-neuer-untersuchung-mit-legenden-ueber-pius-xii-und-roms-juden-auf-9065

Kommentare

3 Antworten

  1. „965 000 Juden verdanken dem Papst ihr Leben“
    Für die Juden habe sich Pius XII sich stark eingesetzt. So beschaffte der Vatikan über 40 000 Juden Visa für Auswanderungsländer und bezahlte sogar ihre Überfahrt, da sie aus Deutschland kein Geld mitnehmen durften. Tausende Juden wurden zudem in Klöstern versteckt. „Insgesamt verdanken 965 000 Juden dem Papst ihr Leben“. So sind für Hesemann die neuen Akten interessante Belege für das Verhalten des Papstes, eine Überraschung aber sieht er nicht darin.

    https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/vatikan-dokumente-papst-pius-xii-wusste-vom-holocaust-und-versuchte-zu-helfen_id_11742920.html

  2. Siehe die Historiker Michael Hesemann und Pinchas Lapide.

    https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/vatikan-dokumente-papst-pius-xii-wusste-vom-holocaust-und-versuchte-zu-helfen_id_11742920.html

    ———————————
    Wie Hesemanns Aktenfund zeigt, wusste Pius XII spätestens im Frühjahr 1943 von den Massenerschießungen im Osten. Wie aber verhielt sich Pius XII angesichts der Bedrohung der Juden durch NS-Deutschland? Für Hesemann ist die Sache klar: „Der Vatikan tat alles Menschenmögliche, um Juden zu retten“. Und schon lange, bevor der Bericht vom April 1943 mit den Fotos im Vatikan gelesen wurde, habe sich Pius XII für bedrängte Juden eingesetzt.

    Als Beleg verweist der Historiker unter anderem auf den erfolgreichen Versuch des Vatikans, rund 475 jüdischen Kindern aus Rumänien die Ausreise nach Palästina zu ermöglichen und ihnen somit möglicherweise das Leben zu retten.
    ———————————–

  3. Das mag ja alles so sein nur bleibt die Frage warum hat Pius XII nach 1945 die Shoa nicht verurteilt aber in den Enzykliken Auspica quaedam 1. Mai 1948, In multiplicibus curis 24. Oktober 1948 und Redemptoris nostri cruciatus 15. April 1949 zumindest indirekt gegen Israel Stellung genommen?
    Es steht zu hoffen, daß die jetzt offenen Archive darauf eine Antwort geben, da ist ja schon einiges interessantes zutage getreten

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