Aus einer Predigt des Papstes Benedikt vom 17. Juni 2007:
Um Mißverständnisse zu vermeiden, muß man feststellen, daß die Barmherzigkeit Jesu sich nicht darin zeigt, daß sie das Sittengesetz ausklammert. Für Jesus ist das Gute gut und das Böse schlecht.
Die Barmherzigkeit verändert nicht die Merkmale der Sünde, aber sie verbrennt sie in einem Feuer der Liebe.
Dieser reinigende und heilmachende Effekt verwirklicht sich, wenn es im Menschen eine Entsprechung der Liebe gibt, die die Anerkennung des Gesetzes Gottes, die aufrichtige Reue, den Vorsatz, ein neues Leben zu führen, einschließt. Der Sünderin im Evangelium wird viel vergeben, denn sie hat viel geliebt.
In Jesus schenkt Gott uns Liebe und bittet uns um Liebe.
5 Antworten
Der Text reflektiert tiefgehende theologische Fragen, insbesondere die Beziehung zwischen Glauben, Reue und göttlicher Liebe. Es wird die Spannung zwischen der Strenge religiöser Gesetze und der Gnade, die Jesus verkörpert, herausgearbeitet. Die Erwähnung von Edith Stein und der Sünderin wirft Fragen zur Identität und zum Ausharren im Glauben auf. Benedikt XVI. Interpretation wird kritisch hinterfragt. Warum wird die Sünderin nicht als Nachfolgerin Jesu dargestellt, obwohl sie durch ihren Glauben zu ihm findet?
JESU WORTE „Lk. 7,36-50“, vor dem Abschnitt über die Frauen im Gefolge Jesu: gehört nicht beides zusammen? Mich erinnerte jetzt das Haus des Pharisäers Simon, in das Jesus kommt, an die Piusbruderschaft hier in Graz. Der Zwang, einander zu Vollkommenheit anzuhalten, engt den Raum für die Liebe, die Hoffnung und den Glauben ein. Aber zweifellos hat Benedikt XVI. recht: kein Iota und kein Häkchen, JESU WORTE „Mt. 5,18“, darf gestrichen werden. Jedoch: WAS geschieht mit der Sünderin – der Inhalt der Stelle schließt aus, sie mit Maria Magdalena zu verwechseln – , die durch Ihren Glauben zu Jesus findet? SIE FOLGT JESUS NICHT NACH. Es erinnert mich das Geheimnis von Edith Stein – gleichfalls hier in Graz. Edith Stein bleibt ja, getauft, dem Judentum nahe. Was wäre geschehen, wenn sie nicht Ordensfrau geworden wäre? Die Sünderin muß Jüdin bleiben, wohl nicht der Partei des Pharisäers Simon angehörend. VERLANGT NICHT JESUS VON IHR EIN AUSHARREN, DAS WIR HEUTE BETRACHTEN SOLLTEN? Überall ist die Klage, der Glaube sei geschwunden. Ist er nicht vielleicht in Wirklichkeit groß, wie er noch nie war?
Was hat das „viele Lieben“ der Sünderin mit „Anerkennung der Gesetze Gottes, aufrichtiger Reue und dem Vorsatz, ein neues Leben zu führen“ zu tun?
Guten Tag,
Papsts Benedikt nimmt auf die entsprechende Bibelstelle Bezug – und es ist doch klar, daß Christus mit der „Liebe“ hier keine Unzucht meint, sondern echte Gottes- und Nächstenliebe.
Freundlichen Gruß
Felizitas Küble
Klar, so kann man es sehen Aber ich denke eher, dass Benedikt XVI. hier seinen Interpretationsspielraum wieder einmal etwas überstrapaziert.