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Wir nehmen Abschied von Irmgard Greive

Von Felizitas Küble

Seit rund zehn Jahren stand ich mit unserem Christoferuswerk und KOMM-MIT-Verlag im freundschaftlichen Kontakt mit Frau Irmgard Greive (siehe Foto).

Leider ist die freundliche, hilfsbereite und gläubig-aktive Katholikin am 2. März 2021 in Sendenhorst bei Münster nach längerer Krankheit im Alter von 70 Jahren verstorben; sie ging getröstet und gestärkt mit den Sakramenten der Kirche in die Ewigkeit ein.

Die Nachricht von ihrem Heimgang hat ihre Verwandten und Freunde ungemein erschüttert. Das gilt vor allem für Frau Sonja Kaufmann, die gemeinsam mit ihr viele Jahre hindurch bis zuletzt ehrenamtlich das Fatima-Weltapostolat im Bistum Münster geleitet hat.

Aber auch mich hat diese Todesnachricht in große Trauer versetzt. Als ich Frau Greive noch Ende Dezember 2020 im Sendenhorster Pflegeheim St. Elisabeth besuchte, in dem sie sich seit einigen Monaten befand, war sie guter Dinge und in aufgeräumter Stimmung – trotz ihrer gelähmten Beine, die sie an den Rollstuhl fesselten.

Noch in den Tagen vor ihrem Tod telefonierten wir, wobei sie deutlich geschwächt und nicht mehr schmerzfrei war, aber dennoch auch dann tapfer und voller Wohlwollen.

Starkmütig und geduldig ertrug sie auch ihre Krebserkrankung, die sich mit verschiedenen Tumoren rund 13 Jahre lang hinzog, verbunden mit diversen Therapien samt Nebenwirkungen.

Sie ließ sich nicht davon abbringen, sich in ihrem Heimzimmer eifrig an die Schreibmaschine zu setzen (die Arme taten ja gottob ihren Dienst) und Frau Kaufmann weiter in der gemeinsamen apostolatischen Arbeit zu unterstützen, etwa durch Rundbriefe oder Korrespondenzen.

Leider hat sie Ende Januar ihren rechten Arm gebrochen, in der Klinik wurde bei ihr eine Covid-Infektion festgestellt, wobei sie einige Wochen zuvor im Pflegeheim gegen Corona geimpft worden war. Danach erkrankte sie an einer Lungenentzündung, von der sie sich leider nicht wieder erholen konnte.

In ihrer letzten Sterbephase wachte Frau Kaufmann bis weit nach Mitternacht betend mit Schutzkleidung an ihrem Bett. Am folgenden frühen Morgen ging Frau Greive genau in jener Zeit in die Ewigkeit hinein, als der Krankenhauspfarrer für sie in der Kapelle eine heilige Messe zelebrierte.

BILD (ebenso das übernächste Foto): Fatima-Wallfahrt von Münster nach Telgte am 13. Mai 2017

Ich habe diese warmherzige Christin in all den Jahren unserer Bekanntschaft nie anders denn als freundlich, zuvorkommend, fürsorglich und mütterlich erlebt. Eigene Kinder waren der Witwe, deren Mann schon recht früh verstarb, nicht vergönnt.

Doch sie war gleichsam eine geistliche Mutter für viele Menschen, die sie kannten. Mit Großnichten und Großneffen stand sie ebenfalls im guten Kontakt und schenkte ihnen gerne Kinderbücher und Bastelsachen.

Sehr treffend heißt es in dem Gedenkzettel bzw. Sterbebildchen über Frau Greive: „Starker Glaube, feste Zuversicht auf Gottes erbarmende Liebe und Güte gegen jedermannn waren die prägenden Züge ihres Wesens.“

Vor allem der feste katholische Glaube und ein Leben aus der Kraft der Sakramente prägten ihren Alltag. Das gute Einvernehmen mit ihrer Apostolats-Gefährtin Sonja Kaufmann hatte neben menschlichen Qualitäten vor allem hier seine Wurzeln.

Dazu kam als weitere Gemeinsamkeit eine intensive und zugleich besonnene Marienverehrung, die von Schwärmerei oder Wundersucht weit entfernt war; ihre Frömmigkeit war vielmehr bodenständig und ganz im kirchlichen Leben und im bewährten Brauchtum verankert.

Zudem besuchten die beiden Freundinnen gerne regelmäßig die „alte“ hl. Messe in der überlieferten Liturgie in Münster in St. Aegidii (siehe Foto); oft holten sie vorher eine gehbehinderte Bekannte aus dem Seniorenheim und brachten sie zur Kirche. Mit zahlreichen Meßbesuchern haben sie sich im Laufe der Zeit angefreundet.

In Emmeln (Haren) erblickte Irmgard Greive (geborene Leugers) am 18. Januar 1951 das Licht der Welt. In der Stadt Haren mit seinem eindrucksvollen Emsland-Dom lebte sie auch nach ihrer Heirat mit Hermann Greive. Die gelernte Kauffrau leitete längere Zeit hindurch eine Tankstelle und besaß auch sonst eine recht praktische und „geerdete“ Einstellung.

Doch die Witwe vergaß bei aller Lebenszugewandtheit nie ihre großen Ideale, wozu auch der Einsatz für die Verbreitung des Glaubens gehört. Sie fand darin in Sonja Kaufmann eine gleichgesinnte Freundin und Mitstreiterin, so daß die beiden Laien-Missonarinnen sich gegenseitig ergänzten und bestärkten in ihrem Wirken für das Gottesreich.

Im Jahre 2010 zogen sie gemeinsam von Haren nach Telgte, einem bekannten Münsterländer Marienwallfahrtsort, wo sie jahrelang segensreich wirkten und ab 2014 zugleich mit ihrer Arbeit für das Fatima-Weltapostolat begannen.

In diesem westfälischen Städtchen führten sie eine Reihe von Vortragsveranstaltungen durch, darunter auch Tagungen mit Prälat Helmut Moll über Märtyrer in der NS-Zeit, Priester und Laien, Männer und Frauen, die damals heldenmütig für Christus ihr Leben opferten. (Näheres dazu in unserem Bericht: https://charismatismus.wordpress.com/2017/12/02/praelat-helmut-moll-sprach-in-telgte-ueber-katholische-maertyrer-aus-der-ns-zeit/ )

Mit einigen der Bilder, die ich bei diesem Anlaß fotografierte, haben wir schöne großformatige Plakate herausgebracht (darunter die verkleinerte Abbildung oben).

Zudem erschienen in mehreren Presseorganen unsere Berichte über dieses glaubensfrohe Ereignis, z.B. hier: https://de.zenit.org/articles/muenster-weihbischof-zekorn-eroeffnet-fatima-wallfahrt/ – und ausführlicher im FELS (siehe Seite 210): http://www.der-fels.de/2017/07_2017.pdf

Am 8. März wurde Frau Greive in ihrer Heimat Haren auf dem kirchlichen Friedhof beerdigt. Danach zelebrierte Ortspfarrer Rosemann gemeinsam mit dem Ruhestandspriester Hesselmann im dortigen Dom ein Requiem (Totenmesse, Seelenamt).

Frau Kaufmann hielt nach der Kommunionausspendung eine eindringliche Ansprache (siehe Foto) und erinnerte an die Glaubensstärke ihrer Mitstreiterin im Fatima-Weltapostolat; zugleich ging sie auf die gegenwärtige Fastenzeit ein, die durch Gebete, Gottesdienste, Beichte, Opfer und gute Werke geprägt sein sollte.

Außerdem wies sie darauf hin, daß die Fatima-Seherkinder Francisco und Jacinta einst an der Spanischen Grippe starben, die damals in Europa wütete – und Irmgard Greive an den Folgen einer Corona-Infektion.

Sonja Kaufmann führt ihren ehrenamtlichen Einsatz nun – wie es scheint – ohne ihre vertraute Freundin weiter, doch wir dürfen hoffen, daß Irmgard ihr durch ihr fürbittendes Gebet weiterhin zur Seite steht.

Der Tod bedeutet für uns Christen nicht nur eine schmerzliche Trennung, sondern zugleich eine Brücke in die Ewigkeit, denn durch unser Gebetsgedenken sind wir weiter mit unseren lieben Verstorbenen verbunden, die uns in der Treue zu Christus vorausgegangen sind.

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

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