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Wo bleiben Trauer und Entsetzen über den Tod der abgetriebenen Kinder?

Von Reinhard Wenner

Unisono wird von Politikern, Journalisten, Kirchenvertretern über die vielen Toten geklagt, die in diesen Tagen am Corona-Virus Covid 19 gestorben sind.

Etliche Milliarden Euro werden zur Verfügung gestellt, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu mildern. Von den Menschen in Deutschland wird verlangt, dass sie zeitweise die Einschränkung von Grundrechten hinnehmen, weil der Schutz des Lebens absoluten Vorrang habe. In sog. Notfall-Plänen soll die Verpflichtung zur (Mit-)Hilfe ausdrücklich verankert werden.

In der Tat ist es traurig, dass so viele Menschen an dieser Pandemie gestorben sind und noch kein Ende absehbar ist.

Es ist verständlich, dass die wirtschaftlichen Schäden möglichst ausgeglichen werden sollen, die durch das zeitweilige Schließen von Fabriken, Büros und Geschäften, Gaststätten und Hotels und den Absagen von Kultur- und Sportveranstaltungen entstehen.

Verständlich ist weiter, dass der Schutz des Lebens als vorrangig bezeichnet wird und andere Menschenrechte wie die Glaubensfreiheit und Bürgerrechte wie die Versammlungsfreiheit vorübergehend dahinter zurücktreten sollen.

Aber nicht weniger verstörend als diese Pandemie ist das, was seit Jahrzehnten mit vielen ungeborenen Kindern geschieht:

Mathias von Gersdorff schreibt in seinem Buch „Queere Ideologie gegen Lebensrecht“, Frankfurt/M 2020, S. 105, weltweit seien 42 Millionen Kinder allein im Jahr 2019 im Mutterleib getötet worden.

Wenn es um das Lebensrecht ungeborener Kinder geht, ist das hinsichtlich Corona als vorrangig bezeichnete Recht auf Leben bei etlichen Politikern, Journalisten, Kirchenvertretern allenfalls noch zweit- oder drittrangig. Da wird das Selbstbestimmungsrecht der Schwangeren für maßgebend erklärt. Mit welchem Recht eigentlich?

Welcher Bischof, welcher Priester sieht sich zum Beispiel veranlasst, jeden Monat zu einem Trauergottesdienst für die getöteten Kleinen aufzurufen? Wäre nicht jeden Monat ein päpstlicher Segen a la „Urbi et orbi“ für alle Schwangeren und Ungeborenen angebracht?

Warum stellt der Bundesfinanzminister nicht etliche Milliarden Euro zur Verfügung, um Schwangeren und Familien mit kleinen Kindern finanziell zu helfen? Es dürfte eine gute Investition in Deutschlands Zukunft sein.

Wegen der Pandemie wird auf Balkonen Musik gemacht und gesungen und werden Kirchenglocken geläutet. Priester gehen mit der Monstranz durch die Straßen ihrer Gemeinde.

Und wer von denen, die sich derzeit ehrenamtlich zugunsten der Covid 19-Erkrankten einsetzen, wird aktiv zugunsten der Ungeborenen? Von einer Pflicht aller zum Einsatz für Ungeborene ist keine Rede.

Welche Medien schreiben über die Millionen von abgetriebenen Kindern? Wer berichtet über die seelischen und gesundheitlichen Schäden, die manche Schwangeren erleiden, die abgetrieben haben?

Als Erzbischof DDr. Johannes Dyba als Oberhirte von Fulda vor über 20 Jahren am Fest der unschuldigen Kinder die Kirchenglocken gegen Abtreibung läuten ließ, ist er von Bischofskollegen in Deutschland kritisiert und von Journalisten angefeindet worden.

Wer an einem „Protestmarsch für das Leben“ teilnimmt, muss seit Jahren und wohl auch derzeit damit rechnen, dass er von sog. Gegendemonstranten beschimpft und sogar körperlich angegriffen wird – allein deswegen, weil er für das Lebensrecht auch der Ungeborenen eintritt.

Wie kommt es, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird und hinsichtlich der Rechte ungeborener Kinder intellektuelle Purzelbäume bei etlichen Leuten zur Selbstverständlichkeit gehören?

Bei manchen Leuten regt sich das Gewissen wohl nur, wenn es in die politische Landschaft passt. Armes Deutschland!

Weitere Beiträge von Reinhard Wenner im CHRISTLICHEN FORUM siehe hier: https://charismatismus.wordpress.com/?s=reinhard+wenner

Kommentare

5 Antworten

  1. „Bund Katholischer Ärzte“ (BKA) Deutschland – siehe auch zu Abtreibung und Lebensschutz und Euthanasie und Eugenik und Bioethik und Lebensrechtlern und auch Klagemauer.TV aus der Schweiz dazu und den Internetauftritt von Eva Hermann und die christliche Psychologin Christa Meves und das Zeit-Fragen Magazin aus der Schweiz und Judith Reisman aus den USA

    https://www.bkae.org

    https://www.bkae.org/index.php?id=300

    https://www.bkae.org/?id=301

    https://www.bkae.org/?id=316

    http://www.kathpedia.com/index.php?title=Bund_Katholischer_%C3%84rzte

    https://www.bkae.org/?id=437

  2. Sie bleiben in unseren Herzen und wir wir unterstützen jede werdende Mutter
    Heinrich Blezinger MSc. cantab. > CHRISTLICHES FORUM h

  3. Sehr geehrter Herr Wenner
    mit großer Genugtuung habe ich soeben Ihren Eintrag im Christlichen Forum gelesen.
    Ihre Betrachtung ist für mich Gradmesser einer betont christlichen Einstellung in einem noch als christlich bezeichneten Land.
    Erlaubt sei die Frage: Wo sind denn die christlichen Werte?
    Sie stellen zurecht fest, daß in Deutschland viele dieser Werte verloren gingen.
    Vor allem das Töten unschuldiger Kinder im Mutterleib.
    Wo sind denn die Politiker, die sich christlich nennen?
    Welche Werte meinen diese Volksvertreter ?
    Der Herr Bundespräsiident regt sich über Hanau auf, zurecht, aber über das ständige Töten habe ich ihn noch nicht mit aufgeblasenen Backen registriert.
    Über alle beklagenswerte Dinge werden in unserem Land Gedenktage, ja viele Medien ereifern sich, daß sie ja nicht versäumen, ihren Senf dazu tun.
    Ich bin fast 80 Jahre alt . IN meinem ganzen Leben bisherigen Leben habe ich noch nie eine solche Ignoranz über lebenswichtige Fragen erlebt
    Es macht mich wütend und unendlich traurig, daß ich in einem solchen Staate wie seit geraumer Zeit lebe.

    1. @ An Jonas

      Wenn es Sie wütend und traurig macht, in einem solchen Staat zu leben, dann wandern Sie doch aus.
      Aber da Sie es fast 80 Jahre in diesem Staat ausgehalten haben, werden Sie die nächsten 80 Jahre wohl auch überstehen.
      Dass der Herr Bundespräsident sich über „Hanau“, also den Massenmord in Hanau aufregt, sich nicht über abgetriebenes Schwangerschaftsgewebe aufregt, ist normal, denn erst ab Geburt haben wir es mit einem Menschen zu tun, vor der Geburt handelt es sich um Zellklumpen.
      Dann reden Sie vom „Töten unschuldiger Kinder im Mutterleib“
      Das ist Quatsch, es handelt sich um Embryonen, nicht um „Kinder“, und diese Embryonen können nicht „getötet“ werden, weil sie gar nicht „leben“.
      Es wird verhindert, dass diese Embryonen zu Menschen werden.
      Angesichts dieser Fakten kann dahingestellt sein, ob Embryonen „schuldig“ oder „unschuldig“ sind.
      Sie beklagen eine „Ignoranz über lebenswichtige Fragen“.
      M.E. sind Sie selber ignorant über lebenswichtige Fragen

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