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Wolffsohn: JA zur Freiheit der Kunst – Aktion #allesdichtmachen ist „mutig und nötig“

Durch den Scherz wird der Schmerz erträglich

Auf BILD-online veröffentlichte der Münchner Historiker und deutschjüdische Bestseller-Autor Prof. Dr. MICHAEL WOLFFSOHN (siehe Foto) am 25. April eine entschiedene Verteidigung der Schauspieler-Aktion #allesdichtmachen“ und fragt sich, warum sie „von so vielen unserer Mitbürger mit Jauche übergossen“ werde.

Der als „Hochschullehrer des Jahres 2017“ ausgezeichnete Verfasser beklagt zunächst einen mangelnden „Sinn für Scherz, Satire und Ironie“ bei den meisten Deutschen. Er erinnert an das Schicksal des Dichters Heinrich Heine, dem es „nicht besser“ ergangen sei: Seine kesse und satirische Kritik an der Obrigkeit sei schon damals „als Ruhestörung gegeißelt“ worden.

Wolffsohn schreibt weiter:

Wie mutig und nötig, dass jene Schauspieler es trotzdem wagten…Deshalb ist der Spruch so richtig: „Humor ist, wenn man TROTZDEM lacht.“ Durch das Lachen, durch den Scherz, wird der Schmerz überhaupt erst erträglich. Ohne Lachen zerbrechen wir. Erst recht in bitterernsten Situationen wie einer Pandemie. Mit Verharmlosung hat das nichts zu tun.

Danach geht der Geschichtsprofessor ans Eingemachte:

„Nach dem Ende der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands sehnen sich offenbar viele Deutsche in Ost und West zumindest nach einer Einheitsmeinung.“

BILD: Titelfoto eines Wolffsohn-Bestsellers: „Deutschjüdische Glückskinder“

Der „Jauchesturm“ gegen die Künstler-Aktion sei ein „Rückfall in vormittelalterliche Zeiten“, denn sogar im Mittelalter hätten sich „selbst die schlimmsten Fürsten“ ihre Hofnarren gehalten, die sich „ungestraft über ihre Obrigkeit lustig machen“ durften.

Von den 53 Satire-Akteuren haben 20 inzwischen ihren Beitrag zurückgezogen (so der jetzige Stand).

Diese Film-Löschungen zeigen, so Prof. Wolffsohn, daß gegen die Betreffenden „zumindest wirtschaftliche Strafmaßnahmen eingeleitet“ worden seien.

Abschließend kritisiert der Autor:

Die versuchte Gleichschaltung der Wissenschaft, besonders der Geisteswissenschaften, ist mir als Historiker seit Jahren leidvoll bekannt. Ist nun die Freiheit der Kunst dran?“

Quelle für die Zitate: https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/wolffsohn-zu-allesdichtmachen-gegen-die-einheitsmeinung-76187180.bild.html

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