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Zu Rolf Hochhuths Drama „Der Stellvertreter“

Von Dr. Eduard  Werner

Wegen der aktuellen Todesmeldung von Rolf Hochhuth ist nun das Drama „Der Stellvertreter“ wieder in allen Gazetten.

Dieses Theaterstück aus dem Jahre 1963  entwickelte sich zur erfolgreichsten Fälschung der Weltgeschichte. Papst Pius XII. war keineswegs der kaltherzige Judenfeind, den Rolf Hochhuth frei erfunden hat. Das Gegenteil ist wahr.

Der Pontifex hat nicht geschwiegen, wie Hochhuth behauptet, sondern vielmehr in seiner Weihnachtsansprache vom Dezember 1942 erklärt, dass „Hunderttausende ohne eigenes Verschulden, nur wegen Ihrer Abstammung, dem Tode geweiht oder der fortschreitenden Verelendung und Vernichtung preisgegeben sind.“

Pius XII. hat vor allem auch gehandelt. Nach dem Zeugnis des jüdischen Historikers Pinchas Lapide und des römischen Oberrabbiners Israel Zolli hat dieser Papst zigtausende Juden gerettet, indem er sie im Vatikan und in den italienischen Klöstern untertauchen ließ.

Vor allem hat er Kontakte der deutschen Militäropposition zur britischen Regierung hergestellt. Siehe Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 22 (1974) Seite 299 – 341) Damit hat der Papst sogar die Existenz des Vatikan-Staates riskiert. 

Hochhuths Papstankläger Riccardo im Drama ist frei erfunden. Dagegen ist der reale Papsthelfer bei der Judenrettung, Pater Pankratius Pfeiffer, eine nachweisbare Persönlichkeit.  Nach ihm hat der römische Stadtrat aus Dankbarkeit eine Straße benannt. 

Der römische Oberrabbiner Israel Zolli schrieb über Pius XII. und die Judenrettung: „Im Laufe der Geschichte hat kein Held eine solche Armee befehligt, keine Streitmacht ist je kämpferischer gewesen und keine ist je so bekämpft worden wie die von Pius XII. im Namen der christlichen Nächstenliebe geführte.“ 

Ehe der jüdische Dirigent Leonard Bernstein am Sterbetag des Papstes mit dem New Yorker Philharmonischen Orchester begann, bat er um eine Minute Schweigen „für das Hinscheiden eines sehr großen Mannes, des Papstes Pius XII.“ 

Und die damalige israelische Außenministerin Golda Meir  telegrafierte an den Vatikan:

„Wir nehmen an der Trauer der Menschheit über das Hinscheiden seiner Heiligkeit, des Papstes Pius XII., teil….Als in dem Jahrzehnt des Nationalsozialismus unser Volk ein schreckliches Martyrium überkam, hat sich die Stimme des Papstes für die Opfer erhoben.  (Zitat aus: Pinchas Lapide in „Rom und die Juden“, S. 204)

Zudem hat der Protest der niederländischen Bischöfe gegen die Judendeportationen vom 26. Juli 1942 genau das Gegenteil von dem erreicht, was beabsichtigt war (es gab danach eine verstärkte Judenverfolgung, die auch Judenchristen miteinbezog). Aber das wollte Hochhuth nicht wissen.

Hochhuths Drama ist wohl eine der größten Fälschungen in der Weltgeschichte. Man möchte hoffen, dass wenigstens einige Theaterbesucher zwischen einer geschichtswissenschaftlichen Dokumentation einerseits und einer erdichteten Fiktion unterscheiden können.

HIER eine evangelische Würdigung von Pius XII.: https://charismatismus.wordpress.com/2019/05/07/evangelische-wuerdigung-papst-pius-xii-und-seine-rettungsaktionen-fuer-juden/

 

Kommentare

8 Antworten

  1. Ganz so einfach, wie es der Autor darstellt, ist die Sache leider nicht. Ich verweise jetzt schon auf meine Zusammenfassung am Ende.

    Zunächst ist festzuhalten, dass niemand behauptet, der damalige Papst und andere Mitglieder der katholischen Kirche hätten GAR NICHTS unternommen. Das war eigentlich nie wirklich die Frage. Die Frage ist vielmehr:

    (a) Was genau wusste Pius XII., (b) was hat er mit seinem Wissen getan und (c) was hätte er mit diesem Wissen noch unternehmen sollen?

    a) Was wusste er?

    „Neue Aktenfunde aus dem Vatikan zeigen nach Einschätzung deutscher Kirchenhistoriker, dass Papst Pius XII. ein wichtiges US-Schreiben über die Gräueltaten im Holocaust kannte. Das berichtet eine Gruppe von Forschern um Hubert Wolf. … Wie die Forscher in der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Donnerstag) schreiben, legten Mitarbeiter Papst Pius XII. im September 1942 einen Bericht des amerikanischen Botschafters beim Vatikan, Myron Charles Taylor, über die Morde der Deutschen an Juden vor.

    Das belegten Recherchen des Teams, auch wenn der Schreiben selbst lange bekannt gewesen sei. Konkret habe das Kirchenoberhaupt in dem Bericht etwa von der Verschleppung Hunderttausender in deutsche Konzentrationslager, von Massenhinrichtungen sowie Massakern in Ostpolen erfahren.

    US-Präsident Franklin D. Roosevelt habe den Auftrag erteilt, den Papst zu informieren und um einen öffentlichen Protest zu bitten. „Erst jetzt ist klar, dass der Papst persönlich Einblick in das Schreiben nahm“, heißt es in der „Zeit“.“

    Quelle: https://www.domradio.de/themen/vatikan/2020-04-23/neue-erkenntnisse-nach-aktenfunden-was-wusste-papst-pius-xii-ueber-den-holocaust

    „Der Vatikandiplomat und spätere Papst Johannes XXIII. habe nach einem Gespräch mit Pius XII. geschrieben: „Er fragte mich, ob sein Schweigen zum Verhalten des Nationalsozialismus nicht schlecht beurteilt wird.“ Also habe schon Pius selbst, so folgert Riccardi, damals von „Schweigen“ gesprochen.

    Das, was ihm heutige Kritiker vorwürfen, sei damals allerdings für Pius „eine bewusste, wenn auch schmerzhafte Entscheidung“ gewesen. Besucher wie im November ‘41 der römische Geistliche Pirro Scavizzi, der zuvor durch Polen und die Ukraine gereist war, hätten Pius zu einer „klaren, öffentlichen und entschlossenen Stellungnahme“ gegen die Verfolgung von Katholiken im deutsch besetzten Polen gedrängt. Scavizzi habe Pius damals wie bei einer weiteren Begegnung im Oktober 1942 auch über Massaker an Juden informiert.“

    Quelle: https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2020-05/pius-xii-shoah-schweigen-juden-vernichtung-riccardi-hitler-ns.html

    Wir halten fest: Der Papst WUSSTE, dass 100.000 ende Juden in Konzentrationslager verschleppt wurden und dort hingerichtet wurden.

    b) Was hat er damit getan?

    (1) Enzyklika „Mit brennender Sorge“

    Sie befasst sich hauptsächlich mit der Situation der katholischen Kirche in Deutschland.

    Hier hat Pacelli einen Entwurf des deutschen Kardinals Faulhaber verändert. Er hat darin seine „brennende Sorge und steigendes Befremden“ über „den Leidensweg der Kirche, die wachsende Bedrängnis der ihr in Gesinnung und Tat treubleibenden Bekenner und Bekennerinnen“! in Deutschland zum Ausdruck gebracht. Weiter hat er im theologischen Teil des Sendschreibens erklärt „Die von dem Erlöser gestiftete Kirche ist eine – für alle Völker und Nationen.“ und den Satz eingefügt: „Wer die Rasse oder das Volk oder den Staat oder die Staatsform […] zur höchsten Norm aller, auch der religiösen Werte macht und sie mit Götzenkult vergöttert, der verkehrt und verfälscht die gottgeschaffene und gottbefohlene Ordnung der Dinge.“

    Konkrete Verbrechen an Christen und Nichtchristen blieben jedoch anders als bei der Enzyklika gegen den Kommunismus unbenannt.Auch wurde die Kritik immer nur indirekt geäußert. Der Nationalsozialismus wurde nicht beim Namen genannt. Adolf Hitler, der ja Katholik war, wurde nicht aufgefordert, seine Staatsführung an der katholischen Lehre auiszurichten.

    (2) Weihnachtsansprache 1942

    „Im Dezember (1942) gingen viele dringende Appelle beim Vatikan ein, sich für die Juden in Osteuropa einzusetzen. Daraufhin entschied Pius XII. erstmals, persönlich deutlicher Stellung zu beziehen, anstatt über seine Nuntien zu agieren. In seiner Weihnachtsansprache vom 24. Dezember 1942 bekundete er seine Sorge um die

    „Hunderttausende, die ohne eigenes Verschulden, bisweilen nur aufgrund ihrer Nationalität oder Rasse dem Tod oder fortschreitender Vernichtung preisgegeben sind.“[65]

    Er nannte hier absichtlich weder die Nationalsozialisten noch bestimmte Opfergruppen ausdrücklich.“

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII.#Stellungnahmen_ab_1942

    „Die Regierungen der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs hätten sich, das geht aus der Korrespondenz Franklin D. Roosevelts mit seinem persönlichen Botschafter Myron C. Taylor und dessen Mitarbeiter Harold Tittmann hervor, vom Papst eine deutlichere Äußerung gewünscht. So führte der britische Gesandte beim Heiligen Stuhl, Sir Francis D’Arcy Osborne, aus:

    „[…] dass eine solch umfassende Verurteilung, die ebensogut das Bombardement deutscher Städte gemeint haben könnte, nicht dem entspricht, was die englische Regierung erbeten hat“

    Franklin D. Roosevelts Sonderbotschafter berichtete von einem sichtlich erstaunten Papst, der diese Vorhaltungen nicht teilte:

    „Was die Weihnachtsbotschaft anbelangt, so machte der Papst mir den Eindruck, daß er aufrichtig glaubt, er habe sich klar genug geäußert, um alle, die im Vergangenen darauf bestanden, er solle einige Worte zur Verurteilung der nationalsozialistischen Grausamkeiten sagen, zufriedenzustellen. Er schien überrascht, als ich ihm sagte, nicht alle Leute seien derselben Ansicht. Er sagte mir, seines Erachtens sei es für alle Welt klar, daß er die Polen, die Juden und die Geiseln meinte, als er von Hunderttausenden von Menschen sprach, die man getötet oder gefoltert habe, ohne ihnen irgendwelche Schuld beimessen zu können, ja manchmal nur auf Grund ihrer Rasse oder ihrer Nationalität. […] Im großen und ganzen meinte er, seine Botschaft müsse vom amerikanischen Volk gut aufgenommen werden, und ich sagte ihm, ich stimmte mit ihm überein.“

    Quelle: wie vor

    Pacelli ging davon aus, er habe sich deutlich genug geäußert. Diese Ansicht wurde auch damals nicht von allen geteilt. Dennoch war er immerhin der einzige europäische Staatsmann (in seiner Eigenschaft als Oberhaupt des Vatikans), der überhaupt seine Stimme erhoben hat.

    (3) Weitere Aktionen

    Er hat 1942 vergebliche Versuche unternommen, die Deportation römischer Juden 1943 zu verhindern. Er hat danach ein allgemeines Kirchenasyl für alle jetzt untergetauchten und flüchtigen Juden in Rom und im besetzten Italien verkündet. Man schätzt, dass dadurch etwa 4.500 Juden vor der deportation in Gaskammern bewahrt werden konnten.

    c) Was hätte er noch unternehmen sollen?

    Grundsätzlich ist es natürlich schwierig, im Nachhinein Forderungen zu stellen. Es muss auch klar betont werden, dass der Papst abwägen musste, inwieweit er eine größere Verfolgung von Katholiken in Deutschland riskierte, wenn er sich deutlicher äußerte. Im Endeffekt kann man es schlicht nicht wissen, wie Hitler mit den nachfolgend angesprochenen Handlungsalternativen von Pacelli umgegangen wäre.

    Es darf jedoch darauf verwiesen werden, Clemens August Graf von Galen, der Bischof von Münster, mit drei Predigten im Juli/August 1941 gegen die sogenannte Euthanasie bewirkte, dass das NS-Regime daraufhin diese Morde – wenigstens zeitweise – einstellte, und das, obwohl das deutsche Episkopat von Galens Haltung nicht aktiv unterstützte.

    Letztlich macht sich Kritik an folgenden Punkten fest:

    (1) Es fehlte bereits in der Enzyklika „Mit brennender Sorge“ eine klare Verurteilung des Nationalsozialismus als antigöttliche Ideologie und an der klaren Herausstellung der persönlichen Verantwortung des Katholiken Adolf Hitler. Letztere hätte ein Gegengewicht zu seinem religiösen Schwadronieren von der „Vorsehung“ gebildet, mit der er eine Art von „göttlichem Auftrag“ für seine politischen Ziele verband.

    Weiter fehlte in dieser Enzyklika die Benennung der Opfer des Nationalsozialismus; insbesondere auch der Juden. Pacelli hätte auf diese Weise den Widerstand des hohen Anteils von Katholiken an der Gesamtbevölkerung stärken können.

    (2) Bei der Deportation römischer Juden 1943 hat Pacelli nachweislich nicht alle Möglichkeiten zur Intervention ausgeschöpft. Von den Juden, die damals in ein KZ verschleppt wurden, überlebten 15 Personen. „Die einzige überlebende Frau, Signora Settimia Spizzichino, erhob später Vorwürfe gegen Pius XII.: Er habe es unterlassen, auch nur ein einziges Kind zu retten – dies hätte er ohne eigenes Risiko tun können.“

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII.#Zur_Deportation_r%C3%B6mischer_Juden_1943

    (2) Wie oben bereits erwähnt, wusste der Papst eindeutig spätestens seit September 1942, dass 100.000 ende Juden in Konzentrationslager verschleppt wurden und dort hingerichtet wurden. Er wusste auch , dass es sich hier nicht um lokale Übergriffe, sondern um geplantes staatliches Handeln ging. Ihm war auch bewusst, dass er das wahre Ausmaß der Judenverfolgung VERSCHWIEGEN hatte.

    Dieses eindeutige Schweigen wird wie folgt begründet:

    a) Pius XII. habe alles getan, „um zu verhindern, dass der (neutrale) Vatikan sich auf einmal an der Seite einer der kriegführenden Parteien wiederfindet“.
    b) Er fürchtete den Druck der Nazis auf die deutschen Katholiken oder auf die polnischen, die Geiseln des Dritten Reichs waren.
    c) Er wählte das Schweigen, um die Kirche als humanitären und Asyl-Raum zu erhalten, diplomatisch intervenieren und einen Verhandlungsfrieden fördern zu können.“ Diese „Philosophie der Neutralität“ habe Pacelli während des Ersten Weltkriegs und der Friedensinitiativen des damaligen Papstes Benedikt XV.‘ verinnerlicht.

    Quelle: https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2020-05/pius-xii-shoah-schweigen-juden-vernichtung-riccardi-hitler-ns.html

    Der in diesem Artikel von Stefan von Kempis zitierte Kirchenhistoriker Andrea Riccardi kommt zu folgender Schlussfolgerung:

    „Natürlich könne man heute beim Betrachten der „furchtbaren Bilder“, die jetzt in den vatikanischen Archiven aufgetaucht seien, spüren, „dass die großen diplomatischen Werkzeuge angesichts eines so beispiellosen, großen Dramas nicht angemessen waren.“

    Zusammenfassung:

    Es ist immer einfach und billig, jemandem im Nachhinein den Vorwurf zu machen, er hätte dies oder jenes tun sollen. Und es ist nicht vorhersehbar, was eine klare und deutliche Botschaft des Papstes zum Holocaust für Folgen gehabt hätte.

    DENNOCH meine ich, dass das Ausmaß der nationalsozialistischen Verbrechen so ungeheuer war, dass er es hätte klar und eindeutig benennen müssen und Hitler hätte persönlich als Katholik bis hin zu einer Exkommunikation zur Verantwortung hätte ziehen müssen, um eine Chance zu eröffnen, diese Verbrechen zu beenden. Dabei hätte er in die Waagschale werfen können, dass ca. 50 % der Deutschen damals Katholiken waren.

    Damit möchte ich aber NICHT das schlecht reden, was er getan hat und wofür er zu Recht auch positiv gewürdigt worden ist. Ebenso ist zu betonen, dass er nicht aus Feigheit geschwiegen hat

    Es zeigt sich auch hier deutlich, dass die meisten Menschen eben nicht eindimensional sind und handeln.

    Rolf Hochhuth, der übrigens keine Dokumentation sondern ein Theaterstück gemacht hat und deshalb auch nichts „gefakt“ hat, ist mit seiner massiv einseitigen Verurteilung dem damaligen Papst Pius XII daher im Ergebnis NICHT gerecht geworden.

  2. Retter hunderttausender Juden

    https://www.epochtimes.de/wissen/geschichte/hitlers-papst-oder-retter-hunderttausender-juden-vatikan-oeffnet-archive-ueber-papst-pius-xii-a3172775.html

    Der Historiker Michael Hesemann und die Wahrheit über Pius XII. – siehe auch den jüdischen Historiker Pinchas Lapide und siehe den Theologen und Journalisten und Philosophen David Berger mit seiner „Philosophia Perennis“ und das Zeit-Fragen Magazin aus der Schweiz

    http://michaelhesemann.info/15.html

    http://michaelhesemann.info/

    Siehe zur heutigen Situation auch die beiden katholischen Theologen Manfred Adler und Johannes Rothkranz und Gerhoch Reisegger und Klagemauer.TV aus der Schweiz usw.

    Michael Hesemann, Historiker und Autor
    Offizielle Homepage

    http://michaelhesemann.info/

    Michael Hesemann

    michaelhesemann.info/

    Homepage des Historikers und Autors Michael Hesemann – seine Biographie, seine Bücher, aktuelle Projekte – Termine und Vorträge.

    Michael Hesemann – Wikipedia

    https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Hesemann

    Michael Hesemann (* 22. März 1964 in Düsseldorf) ist ein deutscher Historiker, Autor (früher auch zu parawissenschaftlichen Themen), Dokumentarfilmer und …
    ‎Leben · ‎Veröffentlichungen · ‎Ehrungen · ‎Werke (Auswahl)

    http://michaelhesemann.info/11.html

    Die Wahrheit über Pius XII.

    Michael Hesemann hielt im Februar 2012 ein Tagesseminar über Pius XII. an der Sorbonne in Paris; am 11. November nahm er an einer akademischen Debatte mit Pius-Gegnern teil. Das Ergebnis: Die Sorbonne revidierte ihre bislang skeptische Einstellung zum Weltkriegs-Papst, Vizekanzler Prof. Dr. Edouard Husson gratulierte Hesemann und seinen Mitstreitern: sie hätten die besseren Argumente gehabt.

    Seit meiner Studienzeit befasse ich mich mit der Zeitgeschichte, schrieb zwei Werke über den Nationalsozialismus und seine okkulten und antichristlichen Wurzeln („Hitlers Religion“, „Hitlers Lügen“). Umso mehr faszinierte mich der Weltkriegspapst Pius XII., der, so war mir nach eingehender Forschung klar, „Hitler trotzte“ (so der Titel meines 2008 erschienenen Buches). Oft sind die Recherchen mit der Veröffentlichung eines Buches abgeschlossen, hier war es genau umgekehrt: Die eigentliche Arbeit begann. Das Buch wurde in der Fachwelt begeistert aufgenommen, Pater Prof. Dr. Peter Gumpel SJ, der als Relator (Untersuchungsrichter) den Seligsprechungsprozess Pius XII. leitete, schrieb das Vorwort für die italienische Ausgabe.

    Seit September 2008 unterstützt die „Pave the Way Foundation“ (PTWF) meine Forschungen – eine jüdische Stiftung, gegründet von Gary und Meredith Krupp aus Long Island, die sich um den interreligiösen Dialog und die Versöhnung von Juden und Christen bemüht, Hindernisse aus dem Weg zu räumen versucht. Seit 2009 bin ich nicht nur als Historiker für die PTWF tätig, ich vertrete sie auch offiziell in Deutschland.
    Seit 2008 habe ich als Historiker Zugang zum Vatikanischen Geheimarchiv, wo ich seitdem Zehntausende Dokumente aus der Zeit vor dem Pontifikat Pius XII., also aus seiner Zeit als Nuntius in München (1917-1929) und Kardinalsstaatssekretär (1929-1939) einsehen konnte. Dabei konnte ich nachweisen, dass
    – Pacelli seit 1917 enge und freundschaftliche Kontakte zur zionistischen Bewegung unterhielt
    – Er sich schon 1917 einsetzte, um erfolgreich ein Massaker der Türken an den jüdischen Siedlern in Palästina zu verhindern.
    – Er bereits 1923 die Nazis als „antikatholische Bewegung“ wahrnahm und sie 1925 als „die wohl größte Häresie (Irrlehre) unserer Zeit beschrieb.
    – Er schon 1933 bereit war, im Fall antisemitischer Exzesse der Nazis zu intervenieren, davor aber von deutschen Bischöfen gewarnt wurde.
    – Er seit 1933 55 Protestschreiben an die Nazi-Regierung schrieb.
    – Er sich in den Wochen nach der Kristallnacht (9. November 1938) (leider vergeblich) darum bemühte, Visa für 200.000 Juden zu bekommen – was 99 % der damals in Deutschland wohnhaften Juden entsprach.
    – Im Archiv der deutschen Nationalkirche S. Maria dell Anima fand ich zudem das entscheidende Dokument, das bewies, dass er bei der Judendeportation in Rom erfolgreich intervenierte. Himmler verschonte daraufhin 7000 der 8000 römischen Juden, die fortan u.a. in römischen Klöstern und auf Vatikangelände versteckt wurden.

    Diese Fakten, die ich auch im November 2012 an der Sorbonne präsentierte, fanden weltweit Beachtung und führten in Israel zu einer Neubewertung Pius XII. So wurde eine Tafel negativen Inhalts (rechts) in der Holocaust-Gedenkstätt Yad Vashem durch einen neutralen Text (links) ausgetauscht.

    Hier sind einige Berichte über das weltweite Echo, das unsere Forschungen auslösten:

    http://www.haaretz.com/jewish-world/pope-pius-xii-saved-thousands-of-jews-1.300589

    http://www.jpost.com/International/Article.aspx?id=180806

    http://www.kath.net/detail.php?id=32565&print=yes

    http://britanniaradio.blogspot.de/2009/02/wartime-popes-secret-heroism-from.html

    http://www.telegraph.co.uk/history/world-war-two/7874740/Hitlers-Pope-saved-thousands-of-Jewish-lives.html

    http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/5388

    http://www.catholicherald.co.uk/news/2010/07/07/pius-xii-%E2%80%98secured-visas-for-jews%E2%80%99-after-kristallnacht/

    http://www.zenit.org/rssenglish-33132

    http://www.israeldailypicture.com/2011/12/did-german-officer-prevent-massacre-of.html

    http://www.welt.de/kultur/article3080040/Der-junge-Pacelli-rettete-Juden-vor-den-Tuerken.html

    http://www.katholisches.info/2010/07/07/%E2%80%9Epius-xii-war-ein-schutzengel%E2%80%9C/

    Die Recherchen werden weitergehen, sobald das Vatikanische Geheimarchiv seine Bestände aus dem Pontifikat Pius XII. für Historiker (und damit auch für mich) zugänglich macht – vielleicht schon 2014. Über 70.000 Seiten wichtiger Dokumente sind aber schon jetzt auf unserer website http://www.ptwf.org veröffentlicht!

    Hitler wollte Vatikan ‚dem Erdboden gleichzumachen‘

    Anordnung, den Vatikan zu zerstören und Pius XII. festzunehmen.
    Racheakt für päpstliche Judenhilfe

    Rimini (kath.net/ ZENIT.org).
    Der italienische Schriftsteller und Historiker Andrea Tornielli enthüllt in seinem neuen Buch „Pius XII., der Papst der Juden“ die zerstörerischen Absichten Adolph Hitlers, den Vatikan „dem Erdboden gleichzumachen“ und den Bischof von Rom und Oberhaupt der Katholischen Kirche als Geisel irgendwohin in das Fürstentum Liechtenstein zu verschleppen, wo er als Gefangener der deutschen Wehrmacht verbleiben sollte.

    Hitler befahl 1943 die Zerstörung des Vatikans und die Deportation von Papst Pius XII. als Repressalie für die Hilfe den Juden gegenüber sowie für die Opposition der Kirche gegen das Naziregime, so der italienische Historiker Tornielli.

    http://kath.net/news/525

    Versteck im „Turm der Winde“-Bericht: Hitler wollte Papst entführen lassen

    Was zunächst nach einer Verschwörungstheorie klingt, ist ein Zeitzeugenbericht, den der Vatikan nun veröffentlicht: Demnach beauftragte Adolf Hitler ein SS-Kommando mit der Deportation von Pius XII. – doch es gab einen Notfallplan.

    https://www.n-tv.de/politik/Bericht-Hitler-wollte-Papst-entfuehren-lassen-article18133101.html

    1. Dass Pacelli der „Retter hunderttausender Juden“ gewesen sein soll, ist sicher falsch. Diese Zahl ist viel zu hoch gegriffen.

      1. Guten Tag,
        natürlich nicht Pius XII. persönlich, aber die von ihm geleitete Kirche sehr wohl – näher nachzulesen in „Rom und die Juden“ von Pinchas Lapide, einem jüdischen Schriftsteller und Religionsphilosophen, der als Reaktion auf Hochhuts „Stellvertreter“ in den Archiven forschte und die Ergebnisse in seinem Buch festhielt.
        Aufschlußreiche Hinweise hier auch von einem evangelischen Verfasser: https://charismatismus.wordpress.com/2019/05/07/evangelische-wuerdigung-papst-pius-xii-und-seine-rettungsaktionen-fuer-juden/
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

  3. Albert Einstein am 23. Dezember 1940 im „Time Magazin‪“: „Nur die katholische Kirche blieb aufrecht stehen, um den Kampagnen Hitlers zur Unterdrückung der Wahrheit den Weg zu versperren.‪“

    Einstein bekannte in seiner Stellungnahme, daß er jetzt „große Zuneigung und Bewunderung‪“ empfinde, da „allein die Kirche den Mut und die Hartnäckigkeit gehabt hat, auf der geistigen Wahrheit und moralischen Freiheit zu bestehen.“ Und er fügte hinzu: „Ich muß sagen, daß ich das, was ich einst verachtete, jetzt bedingungslos lobe.‪“

    1. Das Originalzitat lautet:

      „Being a lover of freedom, when the revolution came in Germany, I looked
      to the universities to defend it, knowing that they had always boasted
      of their devotion to the cause of truth; but, no, the universities
      immediately were silenced. Then I looked to the great editors of the
      newspapers whose flaming editorials in days gone by had proclaimed their
      love of freedom; but they, like the universities, were silenced in a few
      short weeks…

      Only the Church stood squarely across the path of Hitler’s campaign for
      suppressing truth. I never had any special interest in the Church
      before, but now I feel a great affection and admiration because the
      Church alone has had the courage and persistence to stand for
      intellectual truth and moral freedom. I am forced thus to confess that
      what I once despised I now praise unreservedly.“

      Das brachte ihn aber nicht dazu, den einen wahren Gott von Juden und Christen anzuerkennen und anzubeten.

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