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Zunehmende Familienarmut an der Wurzel packen: Erziehungsleistung würdigen!

Pressemeldung des Verbands Familienarbeit:

Aus Anlass des Inkrafttretens des Bundeskinderschutzgesetzes vor 500 Tagen veröffentlichte die Bundesfamilienministerin eine Pressemeldung, in der vielerlei Aktivitäten aufgelistet und gerühmt werden, die in dieser Zeit initiiert worden seien.

Die Vorsitzende des Verbands Familienarbeit e.V., Gertrud Martin, nimmt dazu Stellung:

Foto: M. von Gersdorff
Foto: M. von Gersdorff

„Die Vielfalt der Aktivitäten, die zugunsten der Familien in die Wege geleitet wurden, zeugen von kreativer Investitionsfreude. Es stellt sich allerdings grundsätzlich die Frage, ob dabei vorrangig die Stärkung der Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungspflichten beabsichtigt ist oder ob es  –  wie bei den meisten familienpolitischen Maßnahmen  –   mehr um staatlich gewünschtes, die Eltern bevormundendes Drumherum geht.“  

Die Ausbildung von 1600 Familienhebammen  –  ergänzt durch Familienpatenschaften auf kommunaler Ebene  –  sei uneingeschränkt zu begrüßen, denn schon viele junge Eltern hätten in ihrer Herkunftsfamilie eine große Verunsicherung bei der eigenen Erziehung erfahren. Für sie sei der frühe Beistand gut und richtig. 

Nicht thematisiert werde aber die wiederholt bei Eltern und Kindern abgefragte Forderung nach mehr gemeinsam zu gestaltender Zeit bzw. die Tatsache, dass es in Deutschland eine hohe Kinderarmut gebe, die gleichzusetzen sei mit Elternarmut.

Frau Martin präzisiert dies wie folgt:

„Es wird immer offensichtlicher, dass die Vollerwerbstätigkeit beider Elternteile, gekoppelt an umfassende, staatlich organisierte Kinderbetreuung, das Leitbild der viel gelobten „Vereinbarkeit von Familie und Beruf’“ ist.

Die gemeinsam verbrachte Zeit in der Familie schrumpft dadurch auf ein Minimum. Eltern, die sich beruflich verausgabt haben, bringen in der spärlichen Freizeit nicht mehr die Kraft auf, ihrer Erziehungsverantwortung zu genügen.

Das läuft darauf hinaus, dass Erziehung entweder ganz versäumt oder durch Unverständnis, Härte, Ungeduld und Prügel geprägt wird.

Die eigentliche Aufgabe der Familienpolitik wäre folglich, die Vereinbarkeit auf zwei gleich starke Säulen zu stellen durch Einführung eines finanziellen Ausgleichs für die Erziehungsleistung neben der  – zugunsten der Kinder  –  eingeschränkten elterlichen Erwerbsarbeit.

Dadurch würde das Übel Familienarmut wirklich an der Wurzel gepackt. Aller sonstige kostenträchtige Aktionismus muss in die zweite Reihe rücken!“

Kontakt: Johannes Resch
Stellv. Vorsitzender Verband Familienarbeit e. V.
www.johannes-resch.de

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