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„Zusammenschluß papsttreuer Vereinigungen“ kritisiert bischöfliche Erklärungen

Von Reinhard Dörner

Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein deutscher katholischer Bischof, in der Regel Kardinal Reinhard Marx (siehe Foto), der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), seine (un-)gefragte Meinung zu vermeintlichen politischen Entwicklungen oder Ereignissen zum Besten gibt.

Dies war unter Marx‘ Vorgängern schon so und hatte nach dem Kalkül der Medien wohl den Zweck, das katholische (Wahl-)Volk auf den Kurs (zurück-) zu bringen, auf den die öffentlichen Medien es glaubten eingespurt und festgezurrt zu haben. Denn eine Kursabweichung der Wählermassen würde dem medial-politischen Establishment ungelegen kommen. IMG_20140601_122952

Katholiken sind es leider eher gewohnt, dass der Vorsitzende seine Meinung verlautbart, ohne sie auf ihren Sinngehalt zu prüfen: Man lässt jemanden für sich denken, von dem man annimmt, dass er den erforderlichen Durchblick hat. Dem nimmt man dann auch seine Zustimmung zur Politik einer Kanzlerin ab, gegen die sich schon eine breite Strömung entwickelt, weil die Sorgen der Bürger gegenüber einer Kultur, die ihnen fremd ist, nicht unberechtigt sind.

Nun ist es katholischen Geistlichen aber spätestens seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verboten, politische Ämter zu bekleiden. Im kirchlichen Gesetzbuch von 1983 heißt es in Can 285 §3: „Öffentliche Ämter anzunehmen, die eine Teilhabe an der Ausübung weltlicher Gewalt mit sich bringen, ist den Klerikern verboten.“

Natürlich ist eine öffentliche Meinungsäußerung keine Ausübung eines öffentlichen Amtes, aber Beeinflussung der Öffentlichkeit.

Mit ein wenig Fingerspitzengefühl sollte man sich auch öffentlicher Äußerungen enthalten, die einer Zustimmung oder Ablehnung bestimmter Politik gleichkommen. Dies ist den dafür gewählten Volksvertretern vorbehalten, besonders auf dem Boden eines Landes, das z.Zt. eine Massenimmigration erfährt.

Von katholischen Würdenträgern sollte man solches Feingespür erwarten dürfen. Sie sollten politisches Reden, Denken und Handeln jenen überlassen, denen dies in besonderer Weise vom Wähler übertragen wurde: „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört.“

Wenn schon öffentliche Statements als erforderlich angesehen werden, dann sollten sie keiner Stimmungsmache folgen, sondern immer der Lehre und dem Beispiel Jesu. 

Christus hatte keine Angst, gegen falsche Herrschaft aufzutreten. Er hat den Herodes öffentlich einen „Fuchs“ genannt hat – gegen eigenes opportunistisches politisches Kalkül, sondern er vertrat auch gegen diesen Gewaltherrscher seinen Auftrag, die „Dämonen“ auszutreiben und sein Werk zu vollenden. Auch unsere Leitkleriker sollten primär dieses Werk ihres HERRN vollbringen, schließlich ist ihnen genau das mit der Weihe als Aufgabe übertragen worden.

Unser Autor Reinhard Dörner ist Dipl.-Theologe, Germanist und Oberstudienrat i.R.; er ist zudem Vorsitzender des ZpV (Zusammenschluß papsttreuer Vereinigungen e.V.), Estermannstr. 71, D-53117 Bonn, www.papsttreue-vereinigungen.de

Foto: Laura Mohr

 

Kommentare

4 Antworten

  1. http://hessenschau.de/gesellschaft/fuldaer-moschee-unter-salafismus-verdacht,fulda-moschee-100.html

    Unser Glaube ist schwach.

    Eigentlich sollen wir wie ein Fels für die anderen sein.

    Wenn Muslime von Christen nicht herzlich in die Arme genommen werden, dann können sie ja nix vom Christentum spüren.

    Ich habe auch Berrührungsängste, das ist aber verkehrt.

    Wir Christen müssen an unserem eigenen Glauben arbeiten.

    Die Asylanten müssten eigentlich ein AH-Erlebnis bekommen, wenn sie in ein christliches Land kommen.

    Wenn wir ehrlich sind, treffen sie auf viele Christen, denen Gott wurscht geworden ist.

    Ich helfe auch lieber aus der sicheren Distanz (Geld, Kleider) das ist aber nicht so ganz richtig.

    Die christliche Kirche hat in einem christlichen Land das Recht zur Ersten Hilfe, ich würde das als Chance sehen.

    Die Verteilung des Korans soll verboten werden, was bringt das? Warum wird einfach nicht zusätzlich das Neue Testament verteilt?

    Die Texte des Korans kann man doch eh auch googeln oder im Buchladen kaufen.

    1. @Osterglocke

      Absolut meine Meinung.

      Unter den Flüchtlingen sind auch viele Christen oder für den christlichen Glauben offene Menschen. Oftmals traumatisiert von islamistischer Gewalt.

      Jesu Auftrag an seine Jünger ist, dass diese Menschen retten, also zum Glauben führen. Das gilt auch heute noch. Theologie hilft hierbei kaum weiter, wenn wir nicht mit freundlicher Herzenshaltung die Botschaft Jesu verkündigen.

      Und die Botschaft Jesu ist in erster Linie Barmherzigkeit und Nächstenliebe.

      Ich wünschte mir auch weniger globale Weltwirtschaft, keine Kriege und weniger Völkerwanderung. Aber wenn die Situation eine andere ist, müssen wir uns als Christen dieser Situation auch ohne Schimpfen oder negatives Daherreden stellen. Denn Worte haben kraft.

      In den Briefen von Petrus und Jakobus kann man sehr gut nachlesen, wie Christen in ihren Lebensumfeld auftreten oder sich geben sollten.

  2. Es ist Aufgabe der Christen, dort zu helfen, wo die Not am größten ist – geistliche wie materiell!

    Diejenigen, die immer nur die Schließung der Grenzen fordern, sollten endlich sinnvolle Vorschläge machen, wie sie den Menschen dann vor Europas Grenzen helfen wollen!

  3. T-Online hat Papst Franziskus wie folgt zitiert:

    „Die Migranten von heute, die unter der Kälte leiden, nichts zu essen haben und nicht hereingelassen werden, fühlen sich nicht willkommen”, kritisierte der Argentinier. „Mir gefällt es sehr zu hören und zu sehen, wenn Nationen und Regierungschefs ihre Herzen und die Türen öffnen”, ergänzte das katholische Kirchenoberhaupt.“

    Franziskus sprach von einer „dramatischen Situation des Exils”, die unzählige Menschen fern ihrer Heimat erlebten. Dies wecke die Frage: „Wo ist Gott? Wie kann Männer, Frauen und unschuldige Kinder so viel Leid treffen?” Wenn sie anderswo Schutz suchten, werde ihnen der Zutritt verwehrt. „Sie sind dort an der Grenze, weil so viele Türen und Herzen verschlossen sind”, sagte der Papst.

    Kardinal Marx und Papst Franziskus sind damit wohl einer Meinung: Wie könnte es auch anders sein. In der Bergpredigt äußert sich Jesus ähnlicher Meinung.

    Unsere Würdenträger haben also fleißig das Evangelium studiert. Es ist somit alles gut in den Chefetagen der katholischen Kirche.

    Vertritt der Zusammenschluss papsttreuer Vereinigung folglich noch die Position ihres Kirchenoberhauptes?

    Für ein christliches Europa sind die Aussagen des Kirchenoberhauptes jedenfalls eine verbale Ohrfeige.

    Europa reagiert nicht christlich, wenn es den Grundsatz der Besitzstandswahrung über das göttliche Prinzip der Nächstenliebe stellt.

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