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Seit dem vergangenen Freitag, 20. März, hat sich die Zuwachsrate der durch Covid-19-Erkrankungen in Deutschland fast halbiert. Von dann bis gestern betrug sie durchschnittlich 14 Prozent pro Tag, zuvor hatte sie bei durchschnittlich 27 Prozent gelegen.

Zu diesen Ergebnissen sind Wirtschaftswissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Universität Regensburg gekommen, indem sie eine statistische Methode, die üblicherweise in der Arbeitsmarktforschung benutzt wird, auf die von der Johns-Hopkins-Universität veröffentlichten Zahlen zur Verbreitung von Covid-19 angewendet hatten.

Den Grund für den Rückgang sehen die Forscher in den umfangreichen Maßnahmen von Bund und Ländern zur Reduzierung sozialer Kontakte:

„Auch eine Zuwachsrate von 14 Prozent ist ein Grund zur Sorge. Aber die Eindämmungsmaßnahmen haben offenbar den Fortgang der Corona-Epidemie bereits deutlich verlangsamt, und es ist möglich, dass wir in den kommenden Tagen weitere Auswirkungen sehen werden“, sagt der Volkswirtschaftler Prof. Dr. Klaus Wälde, der vonseiten der JGU an der statistischen Auswertung beteiligt war.

Einem Bund-Länder-Beschluss vom 13. März folgend finden u.a. seit dem 14. März keine Bundesligaspiele mehr statt und seit dem 16. März sind Schulen und Kindergärten geschlossen. Nach Verzögerungen durch die Inkubationszeit sowie die Dauer bis zum Gang zum Arzt und die Übermittlung eventueller Testergebnisse zeigen sich nun laut Wälde Ergebnisse dieser Maßnahmen.

Bereits am vergangenen Montag hatten die Forscher nach Auswertung von Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) einen Bruch der Zuwachsrate prognostiziert (siehe https://www.uni-mainz.de/presse/aktuell/11100_DEU_HTML.php). Im Gegensatz zum RKI, das Daten der Gesundheitsämter in Deutschland sammelt, verwendet die Johns-Hopkins-Universität Daten aus mehreren Quellen und ist dadurch möglicherweise nicht ganz so verlässlich, aber aktueller.

„Unsicherheit, wie gut die Datenquellen die Realität beschreiben, besteht in jedem Fall“, sagt Wälde.

Dennoch sei es so gut wie ausgeschlossen, dass die nun beobachtete Trendabflachung nicht der Wirklichkeit entspreche: „Aufgrund der dauerhaft starken Abnahme der Zuwachsraten beträgt die statistische Sicherheit unserer Ergebnisse mehr als 99,9 Prozent.“ Abweichungen durch Zufallseinflüsse, wie mehr oder weniger verfügbare Testkapazitäten oder Messfehler, fielen kaum ins Gewicht.

Weiterführender Link: https://www.macro.economics.uni-mainz.de/corona-blog/ – Corona-Blog von Prof. Dr. Klaus Wälde

Kommentare

3 Antworten

  1. Der Unterschied zu normalen Grippewellen besteht in Folgendem:

    Bei einer Ansteckung mit Covid 19 sind 6 % der Fälle schwerwiegend. Das sind also pro 100.000 Fällen 6.000 Fälle. Davon müssen etliche eine Zeitlang künstlich beatmet werden. Wenn – wie bei einer Grippewelle – ca. 10.000.000 Menschen (um eine sehr kleine Zahl zu nehmen) gleichzeitig erkranken, sind es 600.000 schwerwiegende Verläufe. Wenn davon nur ein Drittel beatmet werden muss, wären das 200.000 Intensivpatienten. Das kann das Gesundheitssystem nicht leisten. Wir sind derzeit bei ca. 40.000 Plätzen in Intensivstationen. Es müssten bei diesem Zahlenbeispiel also 160.000 Menschen dem Tod preisgegeben werden.

    Grippewellen hingegen haben weitaus weniger häufige schwere Verläufe, die selten intensivmedizinisch betreut werden müssen.

    Die derzeitigen Zahlen sind weder verzerrt noch falsch. Es gibt die aktuellen Zahlen, die sich auf BEKANNTE Erkrankungen stützen. Danach haben wir bundesweit eine Sterblichkeit von derzeit 0,3 bis 0,4 % der Fälle, WEIL wir derzeit eben alle schweren Verläufe medizinisch behandeln können. In Italien haben sie einen 10-fach höheren Wert, WEIL aufgrund der Höhe der Fallzahlen schwere Verläufe keine ausreichende medizinische Behandlungsmöglichkeit haben.

    Das ist doch nicht so schwer zu verstehen.

    Je moderater der Anstieg von Neuerkrankungen ist, desto besser ist die Chance, die meisten schweren Verläufe intensivmedizinisch betreuen zu können und so die Todesrate niedrig zu halten.

    Mundtot gemacht wird hier auch niemand. Das Vertrauen der Deutschen in die derzeitige Krisenpolitik der Regierung ist sensationell hoch. Die Regierung macht einen sehr guten Job in dieser Krise. Man darf dankbar sein.

  2. Für mich gibt es in dieser ganzen #Geschichte Corona eine Frage im Vergleich zu anderen Grippewellen.
    In einem YouTube Beitrag, wurden Zahlen genannt für die Grippewelle 2017/18. Hier wurde unter anderem eine Zahl von etwas mehr als 25.000 Toten in Deutschland genannt. Die Zahl sogar in Mittelbare und Unmittelbare Tote unterteilt. Gemessen an der Gesamtbevölkerung Deutschlands (ca. 80 Mio. Einwohner) ergibt dies einen Prozentualen Wert von 0,03 bis 0,04 %, also kein Grund zur Panik!
    Aktuell wird aber mit Prozentzahlen haussiert, die teilweise erschreckend hoch sind, andererseits auf der Grundlage ihrer Ermittlung völlig verzerrt sind. Zudem im direkten Zahlenvergleich zu der Grippewelle, ein vielfaches niedriger.
    Desweiteren werden in MSM Kritiker der aktuellen Pandemie sehr oft Mundtot gemacht.
    Was soll hier wirklich erreicht werden. politisches Vertrauen in Deutschland ist sowieso ein mehr als Fragwürdiges Geschäft.

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