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FOTO: Die evangelische Kirche in Bensberg begrüßte Besucher in der Coronazeit mit „Willkommen“ und grenzte zugleich die Ungeimpften per 2G-Regel aus

Dr. Theo Lehmann ist ein vor allem in Mitteldeutschland sehr bekannter Pfarrer, Autor und Prediger. Unser Bild zeigt ihn mit dem ebenfalls evangelikalen Komponisten und Liedermacher Jörg Swoboda (Foto links). 

Dieser Pastor Lehmann aus Radebeul schrieb per Leserbrief an IDEA über das verhängnisvolle Versagen der Kirchen in der Coronakrise. Dabei  bezog er sich auf eine Meldung „Corona: Kirchenkurs aufarbeiten“ in IDEA-Spektrum Nr. 35/2024.

Wir dokumentieren hier den vollen Wortlaut der Stellungnahme Lehmanns:

„Auf einen Artikel wie den von Frau Prof. Wendebourg warte ich seit Jahren. Endlich! Danke! Nur die sanften Formulierungen (Aufarbeitung kirchlicher Maßnahmen während der Corona-Krise) stören mich. Es ging doch um Verbrechen!

Reden wir lieber mit deutlicheren kirchlichen Begriffen: Sünde und Buße.

Es war eine noch nie dagewesene Sünde, dass Pfarrer Ungeimpften die Teilnahme am Gottesdienst verweigerten. Der einstige Pfarrer und Bundespräsident Joachim Gauck, der ein Buch über Toleranz schrieb, hatte in der Praxis keine solche und nannte Impfskeptiker einfach „Bekloppte“.

Als so Bezeichneter stand auch ich als Pfarrer eines Tages vor der Kirchentür meiner Wohngemeinde und durfte nicht rein. Als Corona vorbei war und ich wieder reingedurft hätte (ich habe diese Kirche natürlich nie wieder betreten), bekam ich von dieser einen Mahnbrief – ich solle mein Kirchgeld bezahlen.

„Von mir kriegen Sie keinen Pfennig“, war meine Antwort, und dann schlug ich der Pastorin vor, statt Knete einzufordern, erst mal Buße zu tun, bevor der kirchliche Betrieb wieder angeleiert wird, als ob nichts gewesen wäre.

Ich erklärte ihr dann, dass es ja nicht um mich gehe, sondern um sie und ihr Seelenheil, um ihr verlorenes Vertrauen der Gemeinde und ihr Verhältnis zu Gott. Keine Antwort. Nach einem halben Jahr wieder ein Brief von der Pastorin: Kein Grund zur Buße, wir haben alles richtig gemacht und nichts zu bereuen.

Ich bin überzeugt, dass niemand, der gesündigt hat, einfach weitermachen kann. Hier ist Buße angesagt: Sündenerkenntnis, Sündenbekenntnis, Reue, Bitte um Vergebung. Und dann, verehrte Schwestern und Brüder im Amt, ob Ihr es glaubt oder nicht, dann gibt es Vergebung und Neuanfang.

So jedenfalls die Lehre und Praxis der Kirche. So eine Buße erwarte ich von jedem Pfarrer, Bischof, Kirchenvorstand und Kirchenleitung. Aber ohne Buße für das, was sie ihren Gemeindegliedern zur Corona-Zeit angetan haben, sind sie für mich Mietlinge und Heuchler.“

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