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Der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer (siehe Foto) predigte beim gestrigen Anna-Schäffer-Gebetstag in Mindelstetten über Kirchenaustritte und Reformation.
Die Austrittszahlen verdeutlichten  – so der Regensburger Oberhirte  –  eine seit Jahren fortschreitende Säkularisierung und Verweltlichung, einen Schwund an Kirchenbindung und letztlich einen Rückgang an Glaubenssubstanz –  eine Verflüchtigung des Gottesbewusstseins.

Was hilft nicht?
Der zukunftsweisende Weg der Kirche könne jedoch nicht darin bestehen, ständig an den Strukturen, auch und gerade den sakramentalen Strukturen der Kirche „herumzumäkeln, die Botschaft des Evangeliums zu verdünnen und eine Light-Version von Jesus zu verkünden“.  
Dass das nicht helfe, widerlegten die noch zahlreicher austretenden evangelischen Christen, die eine Gemeinschaft verlassen, die fast alle Anpassungsforderungen erfüllt habe.
Was hilft?
Eine wirklich zukunftsweisende Reform der Kirche erfordere das tägliche Bemühen um Heiligkeit, das tägliche Hören auf Gottes Wort und die Bereitschaft, bei sich selbst anzufangen. Denn das, so der Bischof, sei echte Erneuerung aus dem Glauben:
Wiederherstellung des Bildes Christi, das uns in Taufe und Firmung eingeprägt ist. Wo uns das in der Gnade Gottes geschenkt wird, wo uns das gelingt, da werden wir die Menschen auch unserer Tage wieder neugierig machen auf den Glauben, der uns trägt.“
Was hat die heilige Anna Schäffer damit zu tun?
Die hl. Anna Schäffer (siehe Foto), so der Regensburger Oberhirte zu den Gläubigen in Mindelstetten, sei bei dem für die gegenwärtige Zeit angesagten Bemühen um Evangelisierung in jeder Hinsicht ein Vorbild und auch eine Fürsprecherin.
Quelle (Text/Fotos): Bistum Regensburg

Kommentare

0 Antworten

  1. Der Anlass dieser erneuten bischöflichen Klage offenbart die Problematik in ihrem Kern: Anna Schäffer ist einer der viele Mystikerinnen der Neuzeit, die sich für eine Sühneseele hielt, stigmatisiert gewesen sein soll und ständige Visionen hatte, dies alles aber in einem schweren körperlichen Leiden eingeschlossen.
    Nicht dass einer denkt, ich hätte kein Mitgefühl – das habe ich, aber es ist so bezeichnend, dass seit dem frühen 19. Jh plötzlich ganze Heerscharen von kranken, leidenden, bettlägerigen Mystikern auftauchte. Man kann von einer wahren Invasion von Stigmatisierten sprechen, die alle irgendwie Marienerscheinungen und Zukunftsschauungen hatten.
    Anna Schäffer gehört in diese Heerschar mit hinein.
    Da ich selbst bayerischer Herkunft bin, kenne ich auch die Mentalität der Leute: die wissen nicht wer Christus ist, wallfahrten aber in tiefster Gläubigkeit zu solchen Sehern oder deren Gräbern oder zu Mariengnadenbildern. Sie glauben alles, was die in Visionen empfangen haben. man weiht seine Kinder Maria, aber nicht Christus und behauptet, wer das kritisere sei kein wahrer Christ, weil man nur über Maria zu Christus komme. Das ist allerdings eine satte Irrlehre, die im 19. Jh zur Blüte kam.
    Dieser Typus von „tiefem Glauben“ war die invasive Begleiterscheinung des Ultramontanismus. Die „Frömmigkeit“ der Massen des 19. und 20. Jh basierte wesentlich auf diesen merkwürdigen, christusfernen Mystikern, denn Christus war für sie kein großes Thema, den nahm man mit, v.a. in Form der Hl. Kommunion, aber eigentlich sah man v.a. Maria am Altar und die vielen Heiligen und Thaumaturgen, die die Kirche wie einen Berg angehäuft hatte, dessen Verehrung die Christusliebe immer mehr sichtbehinderte. Dieser Berg an menschlichen Idolen wurde gekrönt durch Maria und den Papst, dem man dann schließlich ein Halbgott oder Ganzgott-Siegel verpasste.
    Zeitgleich musste dieses Treiben jeden halbwegs aufrichtigen und intelligenten Menschen abstoßen. Ungezählte Wissenschaftler oder Akademiker suchten einen gangbaren Weg – die Kirche aber watschte sie alle pauschal und ohne weiter nachzudenken ab, startete ständig neue Hatzkampagnen, erst gegen die „Freimaurer“, dann die „Aufklärung, die „Liberalen“, dann die „Modernisten“ und die Demokraten. Die reale Situation beim Adel verkannte sie total, sie erkannte nicht, dass der Ultramontanismsu und v.a. der Antimodernsimsu selber freimaurerische Ideen waren und die Kirche wie eine sektenartige gnostische Loge strukturiert hatten – ja, das wollen sie nicht hören, aber das ist wohl der tiefste Grund für die „Strukturprobleme“. Man hat der Kirche ihre apostololische Struktur geraubt und eine Logenordnung installiert – aber nicht im Vat. II, sondern im Vat. I., dabei aber so getan, als sei das alles „Schutz“ gegen die Freimaurer. Mit Recht sagte Kardinal Gasparri im Heiligsprechungsprozess gegen Pius X aus, der habe der Kirche eine Freimaurerstruktur gegeben. Die Antimodernistenfront reagierte sofort und unterstellte ihm, er sei in Wahrheit ein eingeschleuster Freimaurer. Dabei hatte der Kardinal die faktische Geheimordensstruktur der Kirche als Beweis, die andere Seite aber hatte nur ihre Lügen und Ressentiments…
    Mithilfe dieses illustren, falschmystischen Heerlagers, dem das Paar Maria und der Papst vorstanden, was faktisch hieß: nur der Papst und eine immer virtuellere, verkitschtere Maria, die von ihm beherrscht wurde und nichts gefragt wurde, sondern von immer neuen Sehern immer das sagen musste, was der Papst und seine Kamarilla wünschten, meinte man die Kirche zu „retten“.
    Was aber jeder denkende Mensch vorhersah und auch warnend einwandte, geschah daher: diese absurde, antichristliche Blase ließ sich nicht aufrechthalten und platzte nach den katastrophalen Ereignissen nach 1945 irgendwann, spritzte ihre letzten Häute ungeordnet überall hin und ließ jeglichen Glauben verdampfen, der zuvor wenigstens in Ansätzen aus gesunden älteren Zeiten noch in Nischen überlebt hatte. Mit dem Platzen dieser Blase wurden auch diese Nischen zerstört. Die Gläubigen suchen nach etwas, aber niemand bietet ihnen überzeugende Lehre, v.a. das Lehramt nicht. Man wärmt nur in Piuskreisen den alten Käse wieder auf und verkauft ihn als jungen Gouda – allein er ist hart und stinkt so bestialisch, dass auch das kaum hilft. Auch die FSSPX ist v.a. ein Durchlauferhitzer für Suchende. Die einen kehren zurück in die Kirche, die anderen werden Sedisvkantisten oder Protestanten.
    Das Ergebnis insgesamt: die Menschen wandten sich von der Kirche ab – zu Recht, muss man ihnen zugestehen. Denn außerhalb der Wahnwelt von Mystikern, Stigmata und Superpäpsten lud die sichtbare Kirche in ihren Exponenten immer mehr Schuld auf sich. In allen politischen Schmutz ist sie maßgeblich verstrickt und tut nicht Buße – glauben wir im Ernst, dass Gott das einfach tatenlos ansieht?
    Das ist doch schwerste Sünde, wie sollte denn daraus Heil kommen für die vielen Menschen, die doch hungern und dürsten nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit. Wo ist sie? Bei einem Kardinal Müller, der mit gespaltener Zunge redet?! Die fanatisierte Restmenge wollte das jahrzehntelang nicht wahrhaben und prügelte wie wild auf jeden ein, der die Kirche anklagte für diese schweren Sünden. Man war eifrig und ausschließlich um Apologetik bemüht. Motto: Das kann alles nicht sein, das ist alles nur eine Freimaurerlüge etc. etc. Der übliche Käse eben, denn die Faktenlage ist einfach nur erschlagend und je mehr erforscht wird, desto furchtbarer entpuppt sich diese Kirche der letzten 200 Jahren in ihren ach so frommen Exponenten. Ich habe mehrfach erlebt, dass die jüngere Generation sich wegen dieser verlogenen Frömmigkeit ganz abwandte. Wer so lügt, ist kein Vorbild und wer sich so in einen Wahn begibt, kann keine Orientierung geben. Das stimmt ja auch…
    Ich sehe das Vat. II nicht nur negativ: immerhin hat man verzweifelt versucht, auf den eigentlichen Herrn zurückzukommen, Jesus Christus, das aber halbherzig. Zu wohl hatte sich die Hierarchie in ihrer irrsinnigen Machterhebung eingerichtet, die sich nun weltweit ausgedehnt hatte, wo sie zuvor auf Europa zentriert gewesen war. Zu groß die innerkirchliche, innerhierarchische Lobby, die von dieser Militärbasis der Weltkirche aus die Welt zu beherrschen gedenkt und Macht und Finanzkräfte ansammelt!
    Ein Lamento über die bösen Gläubigen, die von diesem Haufen Unrat die Nase vollhaben, ist wohl das, was jetzt am wenigsten hilft. Eine weitere Schönrederei hilft auch nichts.
    Es ist ein furchtbarer Gedanke, aber ich denke manchmal: die Lage ist so verfahren, dass wirklich nur das Gericht des eigentlichen Herrn der Kirche hilft.
    Wir sind gerichtsreif.
    Warum spricht der Bischof davon nicht?
    Es geht drum, dass jeder um sein Heil zittert und nicht darum, ob möglichst viele Leute einer Folklore des Glaubens folgen, die einmal ach so angeblich schön war – so lange sie war, stöhnten die Menschen unter ihr doch all zu oft.
    Fazit: dieses Lamento ist irreführend.
    Wir brauchen eigentlich die Kirche, aber da sie so versagt, muss man sich direkt an Jesus wenden und ihn anflehen, einem weiterzuhelfen, vielleicht die wenigen noch halbwegs brauchbaren Priester zu finden und davor bewahrt zu bleiben, verführt zu werden durch den Irrsinn, der in der Kirche regiert und die Herzen total verwirrt.

    1. „Es ist ein furchtbarer Gedanke, aber ich denke manchmal: die Lage ist so verfahren, dass wirklich nur das Gericht des eigentlichen Herrn der Kirche hilft.“
      Warum sollte es ein furchtbarer Gedanke sein, dass der Herr die Welt richtet? Versteh ich nicht.

      1. Wer das nicht furchtbar findet, ist entweder ein Engel oder ein Teufel oder ein Stein. Glauben Sie, dass das ein schöner Tag sein wird, wenn die Bücher aufgetan werden, wenn Ihre und meine Sicht vieler, allzu vieler Dinge entzaubert wird und Dinge offenbar werden, die uns zutiefst erschüttern werden, vieles, vor dem wir uns hier aber auch verschlossen hatten, weil wir die Ungerechtigkeit mehr geliebt haben als die Gerechtigkeit, weil wir unehrlich waren oder voller Ressentiments? Und wir selbst – wie werden wir da standhalten können? Sind Sie so gerecht, dass Sie über der Sicht, die der Herr auf Sie hat, stehen könnten?
        Wie sagt es doch Paulus:
        „Schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern.“ (Phil 2, 12)
        Mit Furcht und Zittern, denn wer von uns ist gut?
        Wer trägt in sich nicht so viel Verkehrtes?
        Oft ohne Bewusstsein dafür?
        Unser größtes Problem ist, dass wir allesamt korrupt sind.
        Warnt uns nicht der Herr, wenn er uns Menschen vor Augen führt, die ihm sagen, sie hätten doch so viele fromme Werke in seinem Namen getan, aber ersagt: „Ich kenne euch nicht!“
        Und sagt er nicht, dass viele, die „Herr“ zu ihm gesagt haben, nicht bestehen werden vor dem Gericht?

      2. Aber Jesus sagt doch deutlich, dass wir unsere Häupter erheben sollen, wenn der Menschensohn zum Gericht kommt. Jesus wird der gerechte Richter sein und unsere Taten nach der Liebe messen, mit der wir sie getan oder unterlassen haben. Wir sind nicht allesamt korrupt. Natürlich warnt uns der Herr, aber er nimmt auch den Schächer in sein Paradies auf, der erst am Ende seines Lebens zum Herrn findet.

      3. Das ist durchaus zweischneidig: ja, einerseits sollen wir die Häupter erheben, andererseits fragt der Herr, ob er noch Glauben finden wird.
        Ich glaube nicht, dass wir das Negative immer nur von den anderen, nicht aber von uns selbst annehmen dürfen…
        Ich denke schon, dass wir alle korrupt oder auch korrumpiert und in der Folge dann entweder selber korrupt oder orientierungslos sind.
        In der Tat kann keiner ohne die Gemeinschaft der Kirche glauben. Bricht aber diese Gemeinschaft mehr und mehr weg und verandelt sich in einen Hort des Bösen und Perversen, wird unsere Bedürftigkeit korrumpiert.
        Wie viele haben sich dann ergeben und plädieren wie vernagelt und verblendet für eine Totalunterwerfung unter den „Heiligen Vater“?
        Und wie viele irren herum und wissen nicht mehr, wohin sie gehen sollen und verstricken sich in den Netzen irgendwelcher Lösungsanbieter?
        Ich denke, das ist unsere Lage.
        Vielleicht bewahrt einen überhaupt nur das Haupterheben zum Himmel hin.
        Aber das hat man uns ausgetrieben: dort sind ja nur unendliche leere Räume.
        Anders als noch der Hl. Stephanus, der seine Augen, wie es hieß, zum Himmel (!) erhob und dort Jesus Christus zur Rechten Gottes stehen sah (!), glauben wir dort oben nur ein unendliches Vakuum. Und am Rand zu diesem Vakuum schwirren Flugzeuge, angebliche Satelliten außerhalb des Orbits und die Science Fiction unserer Tage herum, die sich als Wissenschaft ausgibt. Die Theorie vom Urknall lieferte uns ebenfalls die Kirche durch den Pater Le Maitre SJ… ansonsten schweben wir, wenn uns nur brav am Papst festhalten, durch unendliche Äonen auf den Punkt Omega zu, auch eine Lehre aus der SJ, erst angefeindet, dann anerkannt.
        Wir sind also gezwungen, uns Jesus an einem anderen Platz vorzustellen, nicht mehr da, wo der Märtyrer Stephanus ihn erwartete und sah, aber jedenfalls nicht „da oben“, es ist alles vergeistigt und gleichzeitig materialisiert worden.
        Wie kann man ihn da noch handgreiflich und buchstäblich erwarten?
        Wir wissen schon kosmologisch nicht mehr, was oben und unten ist.
        Wie sollen wir es so ohne weiteres wissen, wenn es um den Glauben geht?
        Ihnen macht das vielleicht keinerlei Beschwerde, mir aber schon.

      4. >>Das ist durchaus zweischneidig: ja, einerseits sollen wir die Häupter erheben, andererseits fragt der Herr, ob er noch Glauben finden wird.<<
        @zeitschnur
        Sie schrieben vom furchtbaren Gedanken, dass uns nur noch das Gericht vom eigentlichen Herrn helfen kann. (hört sich schon fast wie Medjugorje an) Nun denn, wir werden alle gerichtet. Egal ob wir dann noch leben oder gestorben sind. Er wird, so bekennen wir im Credo, "richten die Lebenden und die Toten." Die letzte Tat des Herrn vor seinem Tod war, dass er den Schächer gerichtet hat. "Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein!" Wir können annehmen, das dieser Mann zeitlebens nicht an Jesus geglaubt hat. Ist das nicht tröstlich? Ist das nicht aufmunternd? So ist unser Herr: Also erheben wir unsere Häupter denn die Rettung ist da!

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