Der islamische Extremismus stellt eine wachsende Gefahr für Deutschland dar. Das geht aus dem Verfassungsschutzbericht 2011 hervor, den Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am heutigen 18. Juli in Berlin vorstellte.
Wie es darin heißt, stellen „radikalisierte Personen der zweiten und dritten Einwanderer-Generation sowie radikalisierte Konvertiten“ unseren Staat vor große Herausforderungen.
Die Netzwerke dieser Personengruppen wüchsen; vermehrt seien darin auch Frauen aktiv.
Ende 2011 gab es nach Angaben des Bundesamts für Verfassungsschutz 30 bundesweit aktive islamistische Organisationen mit mehr als 38.000 Anhängern. Gegenüber dem Vorjahr ist ihre Zahl um knapp 600 gestiegen.
Türkische Gruppierungen bildeten mit 32.270 Personen das größte Potential. Den Gruppen aus dem arabischen Raum seien 3.590 Personen zuzurechnen.
Die überwiegende Mehrheit des islamistischen Personenpotenzials entfalle auf sogenannte legalistische Vereinigungen, die durch politische Einflußnahme gewaltfrei Freiräume für ein Leben schaffen wollen, das mit dem islamischen Religionsgesetz, der Scharia, vereinbar ist.
Die größte Organisation sei die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG). Die „Islamische Gemeinschaft in Deutschland“ verfolge eine an der Ideologie der Muslimbruderschaft ausgerichtete Strategie der gesellschaftlichen Einflußnahme. Sie versuche zudem, etwa durch Koranunterricht, gezielt auf Kinder und Jugendliche einzuwirken.
Von diesen Gruppen zu unterscheiden seien islamistische Organisationen, die in ihren Herkunftsländern auch mit Gewalt agieren. Beispielsweise sammelten Anhänger der libanesischen „HizbAllah“ (Partei Gottes) oder der palästinensischen Hamas (Islamische Widerstandsbewegung) hierzulande Spenden zur Unterstützung ihrer Herkunftsverbände.
Im Blickfeld der Sicherheitsbehörden stünden zudem salafistische Bestrebungen, die für die absolute Geltung der Scharia eintreten. Ziel ist in letzter Konsequenz eine Theokratie, also ein „Gottesstaat“.
Die Bewegung ist laut Verfassungsschutzbericht in eine politische und eine jihadistische Strömung unterteilt. Vertreter des politischen Salafismus betrieben intensiv Propaganda und Mission, um ihre Ideologie zu verbreiten. Sie förderten die Radikalisierung. Die Anhänger des „jihadistischen“ Salafismus sprächen sich hingegen für Gewaltanwendung aus.
Quelle: evangelische Nachrichtenagentur www.idea.de
Foto der Moschee in Bonn: Dr. Bernd F. Pelz
Eine Antwort
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Armin bei cd-mission.net