Von Felizitas Küble
Der Gründer und Leiter der protestantischen Gateway Church, Robert Morris, vertritt seit langem pfingstlerische Sonderlehren. Er bezeichnet seine Megagemeinde auf derem Portal in einer Selbstdarstellung als „geistesermächtigt“, gemeint ist damit eine „vollmächtige“ Kirche im Hl. Geist.
Das US-Portal CHARISMA, das zahlreiche Artikel von Morris publizierte, veröffentlichte bereits vor 11 Jahren seinen Beitrag über eine dreifache Taufe, die wir angeblich als Christen benötigen: 
Der heute 63-Jährige behauptet darin, die erste Taufe sei eine Art Glaubens- oder Erweckungstaufe, die dann zur Wassertaufe führe. Dem müsse dann noch – und das ist typisch pfingstlerisch gedacht – eine „Taufe im Heiligen Geist“ folgen.
Am 3. Juni 2024 (also noch vor seinem Rücktritt) predigte Morris über das „prophetische“ Presbyterium, was auf der Webseite seiner Megagemeinde als Video veröffentlicht wurde. Darin geht es um die „lebensverändernde“ Kraft des „prophetischen“ Wortes.
Zudem gehört er zur extrem-charismatischen Richtung der „Wort-des-Glaubens-Bewegung“, die eine geradezu magische Vorstellung von biblischen „Verheißungen“ pflegt und meint, diese Zusagen (etwa auch Heilungen) könne man durch „Proklamieren“ verwirklichen bzw. man müsse nur bestätigen, daß sie bereits „im Glauben“ geschehen seien.
Doch der Geist Gottes ist souverän und läßt sich nicht „herbeizitieren“ und nach menschlichen Wunsch und Willen „dienstbar“ machen.
Robert Morris gehört zur Riege der prominenten Gründer und Leiter einer Mega-Kirche, also Riesengemeinde, die häufig charismatisch ausgerichtet sind, zumal gerade in diesem Spektrum die „Magie der großen Zahl“ beheimatet ist. 
Seine vor 24 Jahren entstandene Gateway-Church in Southlake befindet sich im US-Bundesstaat Texas.
Laut der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA werden deren Gottesdienste am Wochenende von über 25.000 Teilnehmern besucht. Es gibt zudem weitere Ablegergemeinden, so daß die Mega-Church wöchentlich rd. 100.000 Besucher erreicht.
Nun ist der charismatische Star-Pastor kürzlich zurückgetreten, nachdem Cindy Clemishire ihn beschuldigte, sie von 1982 (als sie 12 Jahre alt war) bis 1987 sexuell mißbraucht zu haben. Morris war damals jung verheiratet und ein Freund ihrer Familie.
Er sprach in seiner Rücktritt-Erklärung über unangemessenes Verhalten lediglich von einer „jungen Dame“, nicht von einem Mädchen oder – genauer gesagt – einem Kind. Morris hat darin öffentlich eingeräumt, das Mädchen damals „berührt“ und geküsst zu haben. Zum Geschlechtsverkehr sei es aber nicht gekommen.
Titelgemälde: Evita Gründler
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5 Antworten
Die Gründer der Universitäten Harvard und Freiburg hatten noch eine klare Vorstellung von der Wahrheit. Im Emblem von Harvard wird das Wort veritas (Wahrheit) durch drei Bücher dargestellt, das Buch der Worte Gottes, das Buch der Werke Gottes und das Buch der Vernunft Gottes.
Und an der Freiburger Uni steht heute noch: Die Wahrheit wird euch frei machen. (Wenn man es im Zuge des Great Resets nicht inzwischen entfernt hat.)
In Anbindung an den Schöpfer, den Gott, der sich im Volk Israel und durch Sein Wort geoffenbart hat, ist es den Menschen möglich, den steinigen Weg des Strebens nach Objektivität in der Wahrnehmung der Wirklichkeit zu gehen.
Er kann lernen, die Welt aus allen relevanten Aspekten und Perspektiven zu sehen, um sich in die Lage der anderen zu versetzen. Dann kann er nach der Goldenen Regel streben und die anderen so behandeln, wie er selbst behandelt werden will.
Jesus ist die Wahrheit in Person und Er ist ist in unsere natürliche Welt gekommen, um in unserer Realität von der Wahrheit Zeugnis abzulegen.
Göttliche Wahrheit und natürliche Wahrheit sind also aufs Engste miteinander verwoben.
Viele Menschen tun leider so, als ob es einerseits eine göttliche Wahrheit gäbe und andererseits eine natürliche. Die natürliche wäre dann subjektiv und unterliegt der Deutungshoheit der Mächtigen. Aber eine subjektive „Wahrheit“ ist KEINE Wahrheit.
Die Vernachlässigung der Wahrheit und das fiktive Auseinanderreißen der „Wahrheit“ in eine geistliche und eine natürliche, die nichts miteinander zu tun haben, hat inzwischen zum Zusammenbruch des Wahrheitsbegriffs u.a. in der gesellschaftlichen und finanzpolitischen Wirklichkeit geführt.
Lüge und Wahrheit sind für viele schier ununterscheidbar geworden.
Nicht Triebe, Emotionen, Gefühle und Techniken führen uns zur Erkenntnis der Wirklichkeit.
Sondern die Anwendung der Vernunft unter der Leitung des Geistes Gottes und auf der Basis Seines Wortes führt uns in die Wahrheit und in den Realitätssinn.
Geben wir diese Vernunft auf, treiben wir der Zerstörung entgegen, denn die verschiedenen subjektiven „Wahrheiten“ ziehen uns in viele Richtungen und damit auseinander und fragmentieren uns und unser „Universum“.
Das sehen wir jetzt im Great Reset. Ohne Wahrheit herrschen Versklavung, Entmenschlichung und Tod.
Für Christen wäre das eine klare Gelegenheit, die Wahrheit zu bezeugen, weil ihr Herr das auch getan hat.
Ein Beispiel für eine Analyse, die alle relevanten Aspekte und Perspektiven berücksichtigt:
https://www.infosperber.ch/politik/klaus-von-dohnanyi-ich-habe-vor-dem-krieg-gewarnt/
https://www.deutschlandfunk.de/interview-mit-klaus-von-dohnanyi-spd-ex-buergermeister-hh-zu-ukrainekrise-dlf-fa676f9c-100.html
Sünder sind wir alle. Und Sünden – auch sexuelle- gibt es wohl bei Geistlichen aller Konfessionen. Aufallend oft gibt es sie bei Charismatikern. Das charismatische Glaubensleben und solche Gottesdienste führen aber auch eine Art von geistlichem Rausch herbei. Und im Rausch sinken eben Hemmschwellen…
Gute Erläuterung; das könnte auch für viele Feste zutreffen.
Undurchsichtig, was tatsächlich gelaufen ist.
2. Thessalonicher 2, 9-12
„Der Gesetzwidrige aber wird bei seiner Ankunft die Kraft des Satans haben. Er wird mit großer Macht auftreten und trügerische Zeichen und Wunder tun. Er wird jene, die verloren gehen, mit allen Mitteln der Ungerechtigkeit täuschen; denn sie haben sich der Liebe zur Wahrheit verschlossen, durch die sie gerettet werden sollten. Darum lässt Gott sie der Macht des Irrtums verfallen, sodass sie der Lüge glauben; denn alle müssen gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern an der Ungerechtigkeit Gefallen hatten.“