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Vor wenigen Tagen hat der Mannheimer Jurist Jochen Taupitz erneut gefordert, die Eizellspende in Deutschland zu legalisieren. Ärzte für das Leben e.V. (ÄfdL) lehnen diesen Vorstoß energisch ab.

Die Eizellspende sei „Leihmutterschaft light“ und eine „Einstiegsdroge in den Menschen­handel“, erklärte der ÄfdL-Vorsitzende, Professor Dr. Paul Cullen (siehe Foto).

Taupitz ist Mitglied der „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung“, die von der Ampel­regierung berufen wurde, um neben der Neuregelung der Abtreibung außerhalb des Strafrechts die Verbote von Eizellspende und Leihmutterschaft zu prüfen.

In einem Interview mit der Funke Medien­gruppe (Essen) am 7. August 2024 bezeichnete Taupitz das Verbot der Eizellspende als „nicht mehr zeitgemäß“ und forderte, diese „wie eine Organspende“ zu behandeln.

Außerdem sei es laut Taupitz „aus aus Sicht eines Juristen völlig legitim”, wenn Paare mit unerfülltem Kinder­wunsch sich zwecks Eizellspende an Länder im Ausland wenden würden, die ihre Gesetze bereits „reformiert“ und „liberalisiert“ hätten.

„Die „altruistische Eizellspende“ und die „altruistische Leihmutterschaft“ sind eine Märchen­erzählung derer, die eine Gesellschaft vor Augen haben, in der eine Gruppe von Menschen verzweckt werden darf zur Erfüllung der Wünsche einer anderen Gruppe“, erklärte Cullen dazu.

Außerdem stellt der Verbandsvorsitzende fest:

„Die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt, wozu eine Freigabe der Eizellspende führt. Frauen in prekären Lebenssituationen werden aus finanzieller Not dazu gebracht, erhebliche körperliche und medizinische Risiken auf sich zu nehmen, um die Wünsche zahlungs­kräftiger und nicht selten männlicher Kunden zu erfüllen.

Nur knapp unter der Oberfläche einer vermeintlichen Liberalität scheint hier ein knallharter Menschen­handel durch, der patriarchalischer kaum sein kann. Das Argument, Paare mit unerfülltem Kinder­wunsch würden sonst ins Ausland gehen, ist an Zynismus nicht zu überbieten.

Laut dem World Population Review wird die Sklaverei noch heute in 167 Ländern prakti­ziert, doch käme niemand auf die Idee, dass dies ein Grund sei, die Sklaverei auch in Deutschland einzuführen.“

Diese Ablehnung der Eizellspende und der Leihmutterschaft ist keinesfalls auf die Lebens­rechts­bewegung begrenzt. So bezeichnete EMMA-Chefin Alice Schwarzer, die gewiß nicht in Verdacht steht, eine Ab­treibungs­gegnerin zu sein, in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ am 7. August 2024 die Leihmutterschaft als „eine Steigerung der Prostitution“, bei der „der Körper einer Frau gegen Geld intimst benutzt wird“ sowie als „eine Form des Kinderhandels.“

Über Ärzte für das Leben:
Der Verein fordert eine uneingeschränkte Kultur des Lebens in der medizinischen Praxis und Forschung auf der Grundlage der hippokratischen Tradition. Er finanziert sich ausschließlich über die Beiträge seiner Mitglieder sowie durch Spenden. Mehr unter
www.aerzte-fuer-das-leben.de

Titelbild: Evita Gründler

 

 

 

Kommentare

3 Antworten

  1. Tatsächlich bekommen Eizellen“spenderinnen“ meines Wissens nicht viel, so dass ich nicht weiß, ob dabei wirklich Frauen in prekären Lebenssituationen ausgenutzt werden.

    Bei der Eizellen“spende“ (wie auch der Samenspende) sehe ich mehr das Problem, dass die Verwandtschaftsverhältnisse verwischt werden. Die „Spenderin“ (bzw. der „Spender“) ist genetisch das Elternteil. Aber sie/er spielt in dem Leben des Kindes gar keine Rolle und ist im schlimmsten Fall sogar unbekannt.

    Bei der Leihmutterschaft hat es schon Fälle gegeben, dass das Kind behindert war und die biologischen Eltern es nicht haben wollten. Sie wollen es dann entweder abtreiben lassen oder von der Firma eine Entschädigung, weil sie ja ein „fehlerhaftes Produkt“ geliefert hatte.

    1. Guten Tag,
      in den Fällen eines behinderten Kindes wird vertraglich schon vorher ausgemacht, daß es vom „Besteller“ nicht angenommen wird.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

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