Wie der von Klaus Kelle betriebene Info-Blog „Berlin jetzt“ über eine Fachtagung des BVL (Bundesverband Lebensrecht) berichtet, hat Hubert Hüppe seine Zuhörer zu mehr Klartext aufgerufen.
Der langjährige CDU-Parlamentarier (siehe Foto) amtiert derzeit als Behindertenbeauftragter der Bundesregierung.
Die Lebensrechtler sollten „die Samthandschuhe ausziehen“, erklärte er auf der Veranstaltung in Berlin – und fügte hinzu, man solle „jene Bilder zeigen“, die belegen, „was bei der Tötung eines ungeborenen Kindes wirklich passiert.“
Zudem sagte er laut dem erwähnten Artikel: “In diesen Zeiten werden Frauen zu Brutkästen degradiert. Wo sind eigentlich die Feministinnen, wenn diese Frauen in Not sind?”
Der bekannte Berliner BZ-Journalist Gunnar Schupelius berichtete, das Thema Abtreibung finde in den meisten Redaktionen nicht statt, es werde „komplett eliminiert“.
Zudem erwähnte er ein Berliner Krankenhaus, in welchem „auf dem gleichen Flur Räume seien, in denen Frühgeburten gerettet und zeitgleich Spätabtreibungen vorgenommen würden.“
Quelle der Zitate hier: https://berlinjetzt.com/2019/09/21/cdu-politiker-hueppe-appelliert-an-lebensschuetzer-zeigt-den-leuten-was-wirklich-passiert/
Foto: Felizitas Küble
3 Antworten
Herr Hüppe will also Bilder vorlegen, die belegen, was bei der „Tötung des ungeborenen Kindes wirklich passiert.“?!
Herr Hüppe weiss selber nicht, was „wirklich“ passiert, denn es gibt in „Wirklichkeit“ keine „ungeborenen Kinder“, sondern nur Embryonen, die aber kein eigenständiges Lebewesen sind.
Herr Hüppe wollte wohl sagen, er wolle zeigen, was wirklich passiert, wenn Schwangerschaftsgewebe vor der Geburt aus dem Uterus entnommen wird?
Und der Anti-Feminist Hüppe sollte uns Feministinnen und Feministen nicht vorschreiben, was wir unter „Feminismus“ zu verstehen haben.
In erster Linie bedeutet Feminismus bezüglich Schwangerschaft, dass jede Frau alleine entscheiden darf, ob sie die Schwangerschaft austrägt oder nicht.
Denken Sie an die alte Losung der Frauenbewegung: „Ob Kinder oder keine, entscheiden wir alleine!“ bzw. „Ob Kinder oder keine, entscheidet Frau alleine!“
Wer ein Leben vernichtet, das Gott schon ins Dasein gerufen hat und nicht bereut, fährt zur Hölle.
Prinzipiell stimme ich zu.
Ich halte gar nichts davon, die Fotos von abgetriebenen Kindern nicht zeigen zu dürfen. Erstens widerspricht das dem Recht auf freie Meinungsäußerung, zweitens sollte jeder Mensch, bevor er eine Entscheidung trifft, sich mit allen Aspekten auseinandergesetzt haben. Und wenn einer glaubt, eine Abtreibung verantworten zu können, soll er auch berücksichtigt haben, was bei einer Abtreibung tatsächlich vor sich geht.
Jedoch halte ich den Ausdruck „Samthandschuhe“ für verfehlt. Er impliziert, dass man bisher mit abtreibungswilligen Frauen zu „weich“ umgegangen sei. Ziel kann aber nicht sein, Frauen „hart anzufassen“ oder moralisch zu bestrafen, sondern Leben zu retten. Über die Motive der Frauen soll ein anderer urteilen, wir sollten uns darauf beschränken, für möglichst viele Kinder die Geburt zu ermöglichen.