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Bischof Algermissen schreibt erfreulichen Klartext in der "Fuldaer Zeitung" zur tödlichen "Sterbehilfe"

Am 14. September 2012 erschien in der Print-Ausgabe der Fuldaer Zeitung eine bemerkenswerte Stellungnahme von Heinz Josef Algermissen, dem Oberhirten des Bistums Fulda.
Der kath. Bischof reagierte ebenso schnell wie kritisch auf einen tags zuvor erschienenen Artikel unter dem Titel „Sollen Ärzte helfen dürfen?“  –  und stellte dazu Folgendes fest:
„Der tendenziöse Beitrag von Mirko Luis ist eine Werbung  für die „Deutsche Gesellschaft  für Humanes Sterben  (DGHS)“, der ich deutlich widersprechen möchte.
Er geht aus von einer nicht näher differenzierten Umfrage, der zufolge  77 % aller befragten Bundesbürger der Meinung seien,  dass es  Ärzten  grundsätzlich erlaubt sein sollte, Schwerstkranke beim Freitod zu unterstützen.  
Nun ist  ja bekannt, was von derartigen Umfragen zu halten ist. Man bekommt in der Regel  die Antwort, die in der gestellten Frage bereits mitschwingt.
Andererseits  kann die Wahrheit nicht von Mehrheitsverhältnissen  abhängig sein, die dem Zeitgeist unterliegen. Darum ist es wichtig, eine begründete  und klare Position zu finden.
Ich möchte als  Hilfe dazu einige gültige Normen zur Sprache bringen:
Kein Mensch hat je Verfügungsgewalt über das Leben, weder über das eigene, noch über das anderer.  Es  ist in seiner bleibenden Würde unantastbar  (vgl. GG), selbst wenn es schwach, hinfällig  oder pflegebedürftig geworden ist. Selbst Angehörige dürfen sich nicht anmaßen, über Leben oder Tod eines Familienangehörigen zu entscheiden.
Nach dem fundierten Verständnis der Kirche kann Sterbehilfe immer nur heißen, Beistand und Begleitung im Sterben zu leisten. Keineswegs  ist damit Hilfe zum Sterben gemeint, die eine bewusste  und gezielte Herbeiführung des Todes ist.
„Die einvernehmliche Tötung  gleicht eher dem Eingeständnis einer Niederlage, die vor der Aufgabe menschlichen Sterbebeistands resigniert, als einer wirklichen Hilfe für die Sterbenden“ (Eberhard Schockenhoff).                               
Die Haltung der katholischen Kirche ist unaufgebbar eindeutig: 
„Willentliche Euthanasie, gleich in welcher Form und aus welchen Beweggründen ist Mord. Sie ist ein schwerer Verstoß gegen die Würde des Menschen und gegen die Ehrfurcht vor dem lebendigen Gott, seinem Schöpfer.“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2324).            
Jedwede Abweichung von dieser Norm wird sich zukünftig rächen.“
 
 
 
 

Kommentare

11 Antworten

  1. Es wird Zeit, daß die katholische Kirche – und nicht nur sie – daran erinnert wird, daß es für die Existenz ihres Gottes etc. pp. noch niemals auch nur die Spur eines wissenschaftlichen Beweises gegeben hat und es sich also bei diesem Gott etc. pp. um nichts weiter als eine tröstliche Erfindung und ihre Ausschmückung handelt, einen bloßen Glauben, der als solcher allen Grund hat, sich nicht so aufzuspielen, als stelle er verbürgte objektive Tatsachen dar.

    1. Guten Tag,
      für die Existenz Gottes gibt es zwar keine Beweise im empirischen Sinne, aber Hinweise aus der Schöpfung und schlüssige Vernunftgründe, wozu auch das Gewissen gehört, das in der Natur des Menschen begründet liegt, ebenso das Bewußtsein von der Unsterblichkeit der Seele, das fast allen Kultur- und Naturvölkern eigen ist.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

    2. „Pseudo Nym meinte, – dass es Zeit würde!“
      Es steht Ihnen selbstverständlich frei, – an einen kosmischen Pups ( Pulsationsuniversum oder von mir aus Expansionsuniversum ) als Ursache Ihrer Existenz zu glauben oder davon überzeugt zu sein. Es stellt sich dann aber wieder die Frage, in welchen Raum Ihr Universum expandiert oder worin es pulsiert.
      Auch sollten Sie sich, – falls Sie sich einmal die Frage stellen sollten, – warum alles so ist, wie es ist, – nicht von dieser Frage irritieren lassen, – denn diese Frage kann aus Ihrer Sicht nur eine Fehlprogrammierung der Evolution sein.
      Das Ergebnis eines „kosmischen Zufallspupses“ wird von demselben keine Antwort erwarten dürfen, – denn dazu ist dieser „Pups“ zu blöde. Er wird sich Ihnen kaum offenbaren können. Von daher wäre diese Frage nach der letzten Ursache aus Ihrer Sicht auch unsinnig, – weil es für Sie kein in sich unveränderliches Gegenüber gibt, der sich Ihnen offenbaren, mitteilen kann und auch Ihren bestimmt vorhandenen Wissendurst letztendlich befriedigend stillen könnte.
      Und sollten Sie einmal in einem abstürzenden Flugzeug sitzen und ihr letztes Stündlein geschlagen haben, – hüten Sie sich davor nach GOTT zu rufen. Also bis zum Schluss Fassung bewahren und diesem Ereignis ganz nüchtern und ohne Emotionen entgegentreten. Denn kommen wird es … so oder so !
      mfg
      P.S. „In einem abstürzenden Flugzeug gibt es keine Atheisten!“ 🙂
      Da Sie sich jedoch mit dem Gedanken zumindest sehr kritisch auseinandersetzen, was ich zu schätzen weiß, – empfehle kann ich Ihnen als besonders kritischem Menschen die anspruchsvollen Schriften des Naturwissenschaftlers Max Thürkauf, der nach Jahren als Agnostiker zum katholischen Glauben zurückfand. Thürkauf erhielt 1963 für die Herstellung von schwerem Sauerstoff den renommierten Ruzicka-Preis.
      https://www.google.de/search?q=Max+Th%C3%BCrkauf&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-beta
      http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Th%C3%BCrkauf
      https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Woe%3D11883066X&method=simpleSearch
      http://www.amazon.de/Christusw%C3%A4rts-Glaubenshilfe-gegen-naturwissenschaftlichen-Atheismus/dp/371710831X/ref=ntt_at_ep_dpt_1/275-0794341-6128638

  2. >Kein Mensch hat je Verfügungsgewalt über das Leben, weder über das eigene, noch über das anderer. Es ist in seiner bleibenden Würde unantastbar (vgl. GG)<
    Haben Sie bemerkt, welche Winkelzüge Herr Algermissen da vollzieht? Das GG lautet: 'Die WÜRDE des Menschen ist unantastbar.'! Flugs macht der Oberhirte aus der Unantastbarkeit der Würde in intellektuell unredlicher Weise eine Unantastbarkeit des LEBENS. Seltsam, nicht wahr?
    Dabei hätte ich gar nichts dagegen, wenn dem Staat auf der Grundlage des GG verboten wäre, junge Menschen in den 'Heldentod' fürs Vaterland zu schicken. Das wäre einen Aufschrei wert, aber nein, bei Bedarf besprenkeln wir auch noch die Panzer und Düsenbomber mit Weihwasser, stimmt's? 'Gott mit uns' stand auf den Koppelschlössern der deutschen Soldaten. Auch daran muss man erinnern. Es ist unsäglich traurig!
    Und dann setzt der Oberhirte mit seinem Zitat aus dem Katechismus noch einen drauf. Da wird auch das selbstbestimmte Sterben – ein juristisch straffreies Menschenrecht! – als MORD bezeichnet. Vielleicht sollte er einmal ins STGB schauen, denn dort ist die Definition für Mord eindeutig und nicht jeder sollte Worte nach Lust und Laune in ihrer Bedeutung 'umdeuteln', oder?

    1. Guten Tag,
      es gibt im kirchlichen „Benediktionale“ weder früher noch heute eine Segensformel für „Panzer und Düsenbomber“ oder sonstiges Kriegsgerät, also keinen kirchlich vorgesehenen Segen. Was auf Koppelschlössern stand, war nicht Sache der Kirche.
      Neben der Würde des Menschen wird im GG auch das „Recht auf Leben“ garantiert. Von einem „Menschenrecht auf selbstbestimmtes Sterben“ ist im GG nirgends die Rede.
      Zudem steht die kirchliche Ethik über dem staatlichen Recht, weil sie das Naturrecht verteidigt, siehe Abtreibung: diese ist hierzulande seit langem „straffrei“ im Sinne der Fristentötung, aber aus Sicht der christlichen Gebote ist sie objektiv Mord; das 2. Vatikanische Konzil nennt sie sogar ein „verabscheuungswürdiges Verbrechen“. Was Mord ist und was nicht, das bestimmt in erster Linie Gott bzw. das Naturrecht – und das Strafrecht nur dann, wenn es sich am Naturrecht orientiert.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Oje oje oje… nun wird es aber haarig! Daher hier mein letzter Kommentar in dieser Sache:
        Wenn Sie sich für das ‚Naturrecht‘ einsetzen, bleibt die Frage offen, wer es in welcher Weise erkennt, deutet und für sich interpretiert. Also so, wie es uns die Kirchen vormachen – immer schön willkürlich nach Lust, Laune und Interessenslage! (Oder haben Sie ewige Steintafeln, in denen dieses obskure ‚Naturrecht‘ verewigt ist?)
        Aber was am Schlimmsten ist:
        Wenn Sie sich für ein sogenanntes ‚Naturrecht‘ engagieren, dann sprechen Sie sich sicherlich auch für das ‚Recht des Stärkeren‘ aus, oder?
        Denn das ist der Kernpunkt Ihres geschätzten ‚Naturrechts‘, gelle?

        1. Guten Tag,
          Sie verwechseln den philosophischen Begriff des „Naturrechts“ mit einem biologistischen Darwinismus („Recht des Stärkeren“). Das Naturrecht beinhaltet genau das Gegenteil: gemeint sind damit nicht die Abläufe in der Tierwelt, sondern das im Menschen naturhaft angelegte Gewissen bzw die Prinzipien, nach denen es strebt, wozu der Schutz des menschlichen Lebens gehört, der Respekt vor dem Eigentum anderer, das Prinzip der Wahrheit usw – also Grundsätze, die auch in den Zehn Geboten enthalten sind. Das versteht man in der Moralphilosophie unter Naturrecht oder Naturgesetz. Darauf hat auch der Papst im vorigen Jahr bei seiner Rede im Deutschen Bundestag ausführlich hingewiesen und dabei betont, daß das Naturrecht über dem staatlichen Gesetz steht, weil es der Verfügungsgewalt menschlicher Willkür entzogen ist. Eben dies wird übrigens im GG hinsichtlich der Menschenrechte ausdrücklich bestätigt, die auch durch eine Parlamentsmehrheit nicht abgeschafft werden dürfen.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

  3. Lieber Herr Algermissen,
    ich werde mich immer dafür einsetzen, dass Sie Ihre Meinung frei vertreten und veröffentlichen dürfen, aber bitte schließen Sie daraus nicht, dass Sie ein Recht hätten – woher auch immer – Menschen mit anderer Überzeugung zu bevormunden.
    Was meinen Sie, hätte in dem Gleichnis Jesu vom barmherzigen Samariter dieser getan, wenn er festgestellt hätte, dass dem schwerverletzten, ja, sterbenden Mann keine schmerzlindernde Hilfe mehr helfen könnte oder der schwer leidende ihn darum gebeten hätte, ihm seine Leiden und Schmerzen zu verkürzen? Hätte er dann auch so geredet wie Sie, meinen Sie wirklich? So unbarmherzig und so inhuman?
    Übrigens geht es in Jesu Beispiel gar nicht um einen Aufruf zur Pflege für Schwerstkranke und Leidende, sondern um die Antwort auf die FRage: „Wer ist mein Nächster?“ Sehen Sie und da ist Jesu Antwort die, die mich auch heute motiviert, die als meine Nächsten anzunehmen, die ihr diesseitiges qualvolles Leiden beenden und christlich begründet auch beenden dürfen. Diese Menschen werden von den Ärzten, den Politikern und leider auch von Ihnen, lieber Herr Algermissen, als Vertreter einer ‚christlichen‘ Kirche ALLEIN gelassen.
    Googlen Sie einmal unter ’sterbenduerfen‘!

    1. Guten Tag,
      Christen orientieren sich an Gott, dem Schöpfer des Lebens, der allein Anfang und Ende des Lebens in Händen hält – und an Jesus Christus, unserem göttlichen Erlöser, der sein qualvolles Leiden auch nicht abkürzen ließ, sondern es bis zuletzt ausgehalten und durchgehalten hat – und so für uns zum Heil und Heiland wurde. Vor der glorreichen Auferstehung kam der schmerzhafte Kreuzweg.
      Leidende Menschen wollen nicht durch die Hand eines Menschen sterben, sondern an der Hand eines liebenden Menschen, der ihnen auch in schweren Stunden treu zur Seite steht.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Sie plappern nur nach, was Ihnen Frau Käßman unzählige Male vorgesprochen hat. Dadurch wird es aber nicht richtiger. Es geht hier nicht um aktive Sterbehilfe (‚durch die Hand eines anderen…‘), sondern um das Menschenrecht, selbstbestimmt zu sterben, wenn das Leben würdelos, zutiefst leidend, schmerzensreich und unerträglich wird. Die Worte von Herrn Algermissen ‚in seiner bleibenden Würde unantastbar‘ sind scheinheiliges, christliches Blabla. Kennen Sie das Leiden in Pflegeheimen??? Erkennen Sie dort die Würde???
        Es geht darum, dass dem Menschen das Leben aus der Hand Gottes gegeben ist – Richtig! – und damit auch die Beendigung in seine Selbstbestimmung.
        Aber Sie dürfen das gerne anders sehen, okay! Nur nicht anderen vorschreiben, das dürfen Sie nämlich nicht.
        Und das Leiden Christi mit dem Leiden schwerstkranker Menschen gleichzusetzen, ist – so schön es klingt – zutiefst UNCHRISTLICH! Denken Sie einmal darüber nach und lesen Sie die Bibel vielleicht noch ein wenig gründlicher, anstatt Worte nachzuplappern von ‚Vorbeterinnen‘.

        1. Guten Tag,
          warum wehren Sie sich schon zum zweiten Mal unnötig dagegen, daß Sie sich „nichts vorschreiben“ lassen, obwohl dies doch ohnehin keiner tut, weder der Fuldaer Bischof noch meine Wenigkeit. Wir vertreten unseren Standpunkt und begründen ihn, Sie ebenfalls – na also! Ich halte Ihnen doch auch nicht vor, Sie wollten mir Ihre Meinung „vorschreiben“.
          Zudem habe ich nicht das Leiden von Schwerstkranken mit Christi Leiden am Kreuz „gleichgesetzt“, sondern habe auf das tapfere Verhalten Christi hingewiesen, der im Leben und Sterben Vorbild für uns Christen ist – darum geht es!
          Dabei hätte Christus – mit seiner göttlichen Vollmacht ausgestattet – sein Leiden leicht verkürzen können, hat es aber nicht getan.
          Gott hat uns das Leben als Leihgabe geschenkt, es bleibt aber weiter sein Eigentum, denn ER ist der Schöpfer, der HERR unseres Lebens und auch unseres Sterbens.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

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